Ludwigsburger Verkaufsstellen im Fokus von Kontrolleuren: Jeder dritte Laden verkauft Alkohol und Tabak an Minderjährige

Ludwigsburg – Eine 16-jährige Testkäuferin stellte Ludwigsburgs Verkaufsstellen auf die Probe: In einer groß angelegten Jugendschutzkontrolle zeigte sich, dass manche Betriebe beim Thema Altersprüfung noch Nachholbedarf haben.

Mal vorbildlich, mal fahrlässig: Das Ergebnis der Jugendschutzkontrolle, die das Polizeirevier Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit der Stadt Ludwigsburg am Donnerstag (07.11.2024) durchführte, könnte gemischter kaum sein. Unter den prüfenden Blicken einer 16-jährigen Testkäuferin der Stadt gerieten insgesamt 27 Verkaufsstellen, darunter Supermärkte, Tankstellen und Elektronikläden, ins Visier – und das mit aufschlussreichem Ergebnis. Während die Testkäuferin in neun Fällen Alkohol oder Tabakwaren ohne größere Hürden erwerben konnte, wurden Ausweise teils gar nicht, teils nur halbherzig geprüft. Einiges Verkaufspersonal hatte zwar den Ausweis in der Hand, verpasste jedoch, das Alter korrekt zu berechnen. Nun müssen sie und die Geschäftsführungen mit Bußgeldern rechnen.

Positiv herauszuheben sind jedoch die 18 Verkaufsstellen, in denen das Personal sich nicht beirren ließ und den Verkauf konsequent verweigerte. Vormittags konzentrierten sich die Testkäufe auf die Innenstadt Ludwigsburgs, nachmittags wurden die Stadtteile Oßweil und Eglosheim unter die Lupe genommen – eine Aktion, die zeigt, dass es beim Jugendschutz in Ludwigsburg noch Luft nach oben gibt.

red

Gastronomie-Check in Ludwigsburg und der Region: Über 30 Verstöße in Restaurants und Shisha-Bars

Ludwigsburg – Am letzten Freitag, den 27. Oktober 2023, unternahm die Ludwigsburger Polizei in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden eine umfangreiche Überprüfung in 23 verschiedenen Gastronomiebetrieben in Ditzingen, Gerlingen, Schwieberdingen und Ludwigsburg. Die Schwerpunktkontrollen erstreckten sich von 16:00 Uhr bis 23:00 Uhr und führten zu einer Reihe von Feststellungen und Verstößen in verschiedenen Betrieben, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg.

In Ditzingen und Schwieberdingen erfolgten Kontrollen in sieben Gaststätten pro Ort, während in Gerlingen drei Betriebe überprüft wurden. Insgesamt wurden rund 30 überwiegend geringfügige Verstöße festgestellt, wobei die häufigsten Beanstandungen nicht ordnungsgemäß versperrte oder ausgeschilderte Fluchtwege betrafen. Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung des Landratsamts Ludwigsburg deckten verschiedene Hygienemängel auf, darunter die vorübergehende Stilllegung einer Schankanlage in Gerlingen, die nach einer Reinigung jedoch umgehend wieder in Betrieb genommen werden konnte.

In Ludwigsburg wurden sechs gastronomische Einrichtungen, darunter fünf Shishabars und eine Gaststätte, überprüft. Nur eine Shishabar erhielt keine Beanstandungen. In den anderen fünf Betrieben wurden insgesamt über 30 Ordnungswidrigkeiten aus verschiedenen Bereichen festgestellt, darunter eine nicht ordnungsgemäß angemeldete Mitarbeiterin und das Anbieten eines Pay-TV-Programms ohne die erforderliche gewerbliche Lizenz.

In einer Shishabar stießen die Kontrolleure auf insgesamt acht Kilogramm unversteuerten Shishatabak, der in einem Nebenraum versteckt war. In einer weiteren Shishabar war die Lüftungsanlage im Anzündbereich defekt, weshalb das Anzünden vorerst untersagt wurde. In einer weiteren Shishabar wurden die zulässigen CO-Werte erheblich überschritten, was eine umgehende Belüftung erforderte und den weiteren Konsum von Shishas in diesem Bereich untersagte. Es sei darauf hingewiesen, dass beide zuletzt genannten Shishabars bereits im Februar dieses Jahres kontrolliert wurden und damals wegen ähnlicher Verstöße aufgefallen waren.

red

Stadt Ludwigsburg und Polizeipräsidium Ludwigsburg: Gemeinsame Kontrolle des Jugendschutzes

Eine Jugendschutzkontrolle führten die Jugendsachbearbeiter des Polizeireviers Ludwigsburg und der Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Ludwigsburg vergangenen Donnerstag zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr in verschiedenen Einkaufszentren und im Bereich des Bahnhofs durch. Die Testkäufe von Alkohol, Zigaretten und Spiele für PC/Konsole bzw. Filme mit Freigabe ab 18 Jahre wurden durch drei 17 Jahre alte Jugendliche unterstützt. Die beiden Mädchen und der Junge absolvieren derzeit eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung. Insgesamt wurden 15 Verkaufsstellen, darunter Lebensmittel – und Elektronikfachgeschäfte sowie Tabak- und Spielwarenläden, unter die Lupe genommen. Sechs der getesteten Geschäfte bzw. Verkäuferinnen und Verkäufer waren mit dem Jugendschutzgesetz vertraut und durchliefen die Kontrolle damit problemlos. Sie hielten Waren, die nur von Erwachsenen erworbenen werden dürfen, zurück. Eine positive Rückmeldung an die Verkäufer sowie an die Filialleitung bzw. Inhaber erfolgte direkt vor Ort. Dagegen fielen neun Verkaufsstellen durch. Viermal konnten die Jugendlichen hochprozentigen Alkohol erwerben, zweimal wurden ihnen Zigaretten verkauft und Spiele, die von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) keine Jugendfreigabe erhalten haben, wurden in drei von vier Fällen abgegeben. Dieses Ergebnis ist als eher ernüchternd zu werten. Gerade da eine vergleichbare Kontrolle im Mai dieses Jahres sehr positiv, mit nur drei Verstößen bei 17 kontrollierten Verkaufsstellen, verlaufen ist. Auf die Verkaufsstellen, die gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen haben, kommt nun ein Bußgeld zu.

Pol-LB/red