Cyber Report: Sorglos im Netz

 Der jüngste Hacker-Angriff auf deutsche Politiker und Prominente hat die Schwachstellen vieler Nutzer im Netz einmal mehr deutlich aufgezeigt. Und obwohl der Schaden oftmals sehr groß sein kann, scheint sich die Besorgnis jedoch in Grenzen zu halten: Wie der Deloitte Cyber Security Report zeigt, ist das Risikobewusstsein in den Führungsetagen von Unternehmen gegenüber 2017 gesunken. 60 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Untersuchung an, dass Hackerangriffe bei ihnen keine besonders großen Schäden anrichten würden. 2017 waren es 54 Prozent.

Der Cyber Security Report von Deloitte und IfD Allensbach hat Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft zum Thema Digitalisierung und Cyber-Risiken befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 93 Prozent der Befragten bereits einmal Opfer von Cyber-Attacken geworden sind. 21 Prozent gaben wöchentliche, 25 Prozent sogar tägliche Angriffe an. Die Hälfte der Führungskräfte erklärte zwar, dass ihr Unternehmen nur selten oder nie angegriffen wird, allerdings geht ein Drittel davon aus, dass Angriffe auf ihr Unternehmen unbemerkt bleiben.

Viele Unternehmen halten jedoch nichts von staatliche Schutzmaßnahmen. Vorrangig sieht die Wirtschaft sich selbst in der Pflicht. So geben die Unternehmen immer mehr für die IT-Sicherheit aus, 45 Prozent sogar erheblich mehr – insbesondere die größeren Firmen. Die Spanne reicht dabei von einem Fünftel bis “nur” zu einem Zehntel der gesamten IT-Aufwendungen. cid/rlo

Der Leichtsinn mit Passwörtern

In der digitalen Welt ist nahezu alles verschlüsselt. Ohne Passwort gibt es keinen Einlass. Doch bei so vielen Kombinationen, die man sich merken muss, geht irgendwann die Fantasie aus. Viele greifen dann zu einem Passwort, das seinem Namen wahrlich keine Ehre macht.

Auch 2018 verließen sich viele auf simple Zahlenreihen. Doch das ist gefährlich, wie Experten sagen. “Derart schwache Passwörter gleichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt. Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl”, sagt Christoph Meinel, Direktor am Hasso-Plattner-Institut (HPI).

Es gibt zwar keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl, aber es muss Kriminellen so schwer wie möglich gemacht werden, an Passworte zu gelangen. “Insbesondere die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste ist wirklich leichtsinnig, wenn man bedenkt, welche Schäden einem entstehen können.” Doch daran denken offenbar die wenigsten. Denn den Spitzenplatz im Ranking der in Deutschland meistgenutzten Passworte belegt die Ziffernfolge “123456”. cid/rlo