Erstmals seit 8 Monaten: Diesel teurer als Super E10

Der Preis für Diesel-Kraftstoff hat den Preis für Super E10 wieder überholt. So war Diesel zuletzt Mitte Februar teurer als Super E10. Das ergibt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland. Danach kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,854 Euro und damit 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel hat sich dagegen um 1,3 Cent verteuert und kostet aktuell im Schnitt 1,860 Euro. Der Preis für Rohöl (Brent) ist zuletzt etwas gesunken und rangiert bei etwa 91 US-Dollar.

Obwohl der Benzinpreis immer noch als etwas zu hoch angesehen werden kann, befindet er sich laut ADAC seit einigen Wochen auf einem Weg der Normalisierung. Anders der Dieselpreis, der aufgrund verschiedener Faktoren derzeit steigt: Zum einen exportiert Russland deutlich weniger fertigen Diesel-Kraftstoff in den Weltmarkt, weil es zunächst den heimischen Markt bedienen und damit die nationale Wirtschaft stabilisieren will.

Zum anderen ist die Diesel-Nachfrage aus Asien und insbesondere aus China zuletzt offenbar stark gestiegen. Auch wollen Russland und Saudi-Arabien die Ölfördermengen weiter knapp und damit den Ölpreis hochhalten. Deutschland ist bei Diesel in höherem Maße auf Importe angewiesen. Nicht zuletzt führte die starke Nachfrage dazu, dass die Raffineriemargen Ende August laut Internationaler Energieagentur (IEA) ein Achtmonatshoch erreichten.

In Summe führen diese Effekte zu der derzeit gegenläufigen Preisentwicklung der beiden Kraftstoffsorten. Autofahrer können beim Tanken dennoch viel Geld sparen, wenn sie abends zur Tankstelle fahren. Die günstigste Zeit ist laut ADAC zwischen 20 und 22 Uhr. Aber auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig. In den Morgenstunden ist Sprit in aller Regel um einiges teurer. Auch Vergleichen lohnt sich, denn die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich bisweilen erheblich.

Schnelle und praktische Hilfe bekommen Autofahrer mit der “ADAC Drive App”, die die Preise nahezu aller über 14.000 Tankstellen in Deutschland zur Verfügung stellt.

mid/asg

 

Tanken im Ausland: Tipps für die richtige Kraftstoffwahl und Umgang mit Tankautomaten

Im Urlaub, besonders wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist, möchte man einfach nur die Zeit genießen und keine wertvolle Zeit mit Fragen zur Benzinbezeichnung im Ausland oder der Funktionsweise von Tankautomaten verschwenden. Der Mietwagenveranstalter Sunny Cars gibt hilfreiche Tipps, um solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

In einigen Ländern sehen sich die Bezeichnungen für Kraftstoffe sehr ähnlich, was leicht zu Verwirrung führen kann. Zum Beispiel wird in Portugal Benzin als “Gasolina” und Diesel als “Gasóleo” bezeichnet. Daher besteht die Gefahr, aus Versehen den falschen Kraftstoff zu wählen, was zu erheblichen Schäden oder Kosten am gemieteten Fahrzeug führen kann. Es ist also ratsam, sich im Voraus zu informieren.

Wenn Sie dennoch an einer ausländischen Tankstelle stehen und unsicher sind, können Sie sich an der Oktan- oder Cetanzahl orientieren. Die Oktanzahl ist entscheidend für Benzin und gibt Aufschluss über die Qualität des Kraftstoffs. Normales Benzin hat eine Oktanzahl von “91”, Super “95” und Super Plus mindestens “98”. Bei modernen Dieselfahrzeugen sollte die Cetanzahl “50” betragen, bei älteren Fahrzeugen reicht “40” aus.

Während das Tanken in Deutschland in der Regel problemlos ist, gibt es international erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Insbesondere bei Fernreisen weicht der Standard oft stark von dem in der Heimat ab, vor allem in Bezug auf die Qualität der Kraftstoffe. Verunreinigtes Benzin oder Diesel kann zu Motorschäden führen. Daher ist es ratsam, wenn möglich große Tankstellenketten oder bekannte Markentankstellen aufzusuchen.

Ein kleiner Tipp: Der Tankdeckel befindet sich immer auf der Seite, die vom Verkehr abgewandt ist. Im Mietwagen gibt es normalerweise ein Symbol mit einer Zapfsäule in der Nähe des Tachos, das die Seite des Tanks anzeigt.

Wenn es um das Bezahlen geht, stoßen viele Mietwagenreisende im Ausland auf Tankautomaten, die hierzulande weniger verbreitet sind. In vielen Reiseländern sind sie jedoch bereits Standard. Daher lohnt es sich, den Ablauf bereits im Vorfeld zu kennen.

Die Bedienung ist einfach, aber es kann hilfreich sein, den Prozess bereits theoretisch zu verstehen, um Irritationen vor Ort zu vermeiden. Es ist wichtig zu wissen, dass der Bezahlvorgang vor dem Tanken beginnt. Das bedeutet, dass Sie zuerst bezahlen und dann tanken. Einige Tankstellen erstatten zu viel bezahltes Geld nicht zurück, daher ist es besser, die gewünschte Tankmenge genau abzuschätzen. Wenn nur eine Zapfsäule vorhanden ist, wählen Sie zuerst den richtigen Kraftstoff per Knopfdruck aus.

Vor der Rückgabe des Mietwagens sollten Sie die Tankregelung überprüfen und entsprechend handeln. Seriöse Mietwagenanbieter verwenden das “full to full”-Prinzip. Das bedeutet, dass Ihnen das Fahrzeug mit vollem Tank übergeben wird und Sie es genauso zurückgeben müssen. Daher sollten Sie kurz vor der Rückgabe den Tank wieder volltanken.

red

Riesiges Ärgernis: ADAC deckt exorbitante Preisaufschläge an Autobahntankstellen auf

ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand hat davon abgeraten, an Autobahntankstellen zu tanken. Verbraucher sollten sich “das nicht gefallen lassen und um die teuren Autobahntankstellen einen weiten Bogen machen”, sagte Hillebrand der “Bild” (Freitagausgabe). Es lohne sich, zum Tanken von der Autobahn abzufahren.

“Wir sehen an Autobahntankstellen sehr hohe, zum Teil extreme Spritpreise. Hier wird schamlos die Hand aufgehalten und abkassiert”, so der ADAC-Vorstand. Zustimmung kommt von Verbraucherschützer Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

“Diese enormen Preisaufschläge sind ein riesiges Ärgernis und nicht zu vermitteln. Raststätten sind ein Stück Daseinsvorsorge für Autofahrer.” Diese müssten nun Umwege zu Dorftankstellen machen, wenn sie zu fairen Preisen tanken wollten.

Das Abfahren lohnt sich laut Valet: “Das spart oft 20 Euro und mehr.” Zustimmung kommt von der Sprecherin für Umwelt- und Verbraucherschutz der FDP-Bundestagsfraktion, Judith Skudelny. Sie bemängelte “Quasi-Monopole” für Autobahn-Tankstellen.

“Ein echter marktwirtschaftlicher Wettbewerb ist unter diesen Bedingungen nicht möglich und führt zusammen mit hohen Standortkosten der Betreiber zu den überhöhten Preisen.” Dies sei aus verbraucherrechtlicher Sicht zu kritisieren, aus rechtlicher Sicht seien “der Politik hier aber oft die Hände gebunden”. Eine Stichprobe von 40 Tankstellen-Paaren durch den ADAC zeigt, dass bundesweit Autobahn-Tankstellen durchschnittlich 42 Cent bei Benzin Super E10 und 36 Cent bei Diesel im März aufschlugen.

red