Deutschland – Alarmierende Zahlen vom TÜV: Die Mängelquoten bei Reise- und Linienbussen sind auf einem besorgniserregenden Niveau. Mittlerweile fällt fast jeder siebte Bus bei der Hauptuntersuchung durch. Konkret bedeutet das: 13,8 Prozent der Busse weisen „erhebliche“ oder gar „gefährliche Mängel“ auf – ein Anstieg, der viele Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Personenverkehr aufwirft.
“Trotz engmaschiger Kontrollen ist fast jeder vierte Bus in Deutschland mit technischen Mängeln unterwegs”, sagte Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, bei der Vorstellung des TÜV Bus-Reports 2024. Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie erreichen die Mängelquoten wieder das alte Niveau – trotz einer etwas geringeren Fahrleistung.” Im Schnitt haben die für den aktuellen Report geprüften Busse 388.000 Kilometer zurückgelegt. Vor vier Jahren waren es noch 408.000 Kilometer.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind aktuell rund 85.000 Reise- und Linienbusse auf deutschen Straßen unterwegs. Das sind etwa 10.000 Busse mehr als im Corona-Jahr 2021. “Viele während der Pandemie stillgelegte Busse sind jetzt wieder im Einsatz und zeigen ihre alterstypischen Schwächen”, sagte Goebelt.
Zu den häufigsten Mängeln gehören Defekte an der Beleuchtung und Ölverluste an Motor und Antrieb, die mit zunehmenden Alter der Fahrzeuge verstärkt auftreten. “Busse sind sehr sichere Verkehrsmittel”, sagt Goebelt. Bei der Ursache von Busunfällen würden in Deutschland weniger technische Defekte die entscheidende Rolle spielen, sondern vor allem der Faktor Mensch.
mid/wal