Mit dem Beginn der Holzerntesaison widmen sich die Förster im Landkreis Ludwigsburg gezielten Pflegemaßnahmen, die den Wald widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen machen und gleichzeitig den wertvollen Rohstoff Holz nachhaltig nutzbar machen. Das Landratsamt erklärt, wie die Arbeiten dazu beitragen, die Wälder klimafit zu halten – und was das für Waldbesucher bedeutet.
Nachhaltige Waldpflege für Rohstoff und Klima
Ludwigsburg – Mit dem Herbst startet im Landkreis Ludwigsburg wieder die Holzeinschlagsaison. Bis ins Frühjahr hinein werden Bäume gezielt entnommen, um den Wald langfristig zu stabilisieren und den Rohstoff Holz nachhaltig bereitzustellen. Holz spielt als regional verfügbarer, klimafreundlicher Rohstoff eine zentrale Rolle, sei es in der Bauindustrie oder für langlebige Möbel.
„Unsere Wälder sind nicht nur Erholungsräume, sondern auch CO₂-Speicher und eine nachhaltige Rohstoffquelle“, erklärt Dr. Simon Boden, Leiter des Fachbereichs Wald beim Landratsamt Ludwigsburg. Die jüngste Bundeswaldinventur zeigt, dass trotz Klimawandel und Waldschäden die Holzvorräte und gespeicherte Kohlenstoffmenge im Landkreis stabil geblieben sind. Boden betont: „Unsere naturnahe Bewirtschaftung trägt dazu bei, die Wälder klimafit und ökologisch wertvoll zu halten.“
Pflegemaßnahmen zur Stärkung des Waldes
Um die Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen, werden verschiedene Pflegemaßnahmen durchgeführt. Bei jungen Waldbeständen werden gezielt Bäume entnommen, um dem übrigen Bestand mehr Raum für Kronen- und Wurzelwachstum zu geben. In älteren Bereichen schaffen Forstarbeiter*innen größere Lücken, um licht- und klimaresistenten Jungbäumen Platz zu bieten. „Leider ist inzwischen jeder zweite Baum, den wir entnehmen, aufgrund von Schäden durch Dürre, Insekten oder Pilze stark geschwächt“, so Boden. „Umso wichtiger ist eine kontinuierliche Pflege, um den Wald stabil zu halten.“
Klimaschutz durch nachhaltige Holznutzung
Indem der Landkreis Ludwigsburg eine nachhaltig zuwachsende Holzmenge entnimmt und dieses Holz in langlebigen Produkten wie Möbeln und Gebäuden verarbeitet wird, wird aktiv Klimaschutz betrieben. Die Verwendung von Holz kann klimaschädliche Materialien wie Beton oder Kunststoff ersetzen und so den CO₂-Ausstoß senken – ein Effekt, den Fachleute „Substitutionseffekt“ nennen.
Sicherheitsvorkehrungen bei Waldarbeiten
Für Waldbesucherinnen und -besucher ist während der Holzeinschlagssaison besondere Vorsicht geboten. Temporäre Sperrungen von Wegen sind notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten, da mit herabfallenden Ästen und arbeitenden Maschinen gerechnet werden muss. Der Fachbereich “Wald” bittet alle Besucher*innen, diese Sperrungen zu respektieren und gesperrte Wege nicht zu betreten. Wo nötig, werden alternative Routen ausgeschildert, und nach Abschluss der Arbeiten werden die Wege zeitnah instand gesetzt.
red