Nahverkehr-Warnstreiks an zwei Tagen in sieben Städten im Südwesten – Stuttgart betroffen

Stuttgart, 28. Februar 2024 – Die Gewerkschaft ver.di hat für kommenden Donnerstag und Freitag zu ganztägigen Warnstreiks in den sieben kommunalen Nahverkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn aufgerufen. Der Hauptstreiktag fällt dabei auf den 1. März, den globalen Klimastreiktag, an dem auch im Land mehrere gemeinsame Kundgebungen mit Fridays for Future geplant sind, um die laufenden Tarifverhandlungen im ÖPNV zu unterstützen. Der Landkreis Ludwigsburg ist von der Arbeitsniederlegung aktuell nicht betroffen. Die Streiks finden in allen Bundesländern außer Bayern statt, jedoch wird regional verhandelt.

Mit diesen Warnstreiks möchte ver.di den Druck auf die Arbeitgeber, den Kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV), kurz vor den kommenden Verhandlungen spürbar erhöhen. Trotz mehrerer Warnstreiktage, zuletzt in der vergangenen Woche, gab es in der zweiten Verhandlungsrunde am 5. und 6. Februar keine Angebote seitens der Arbeitgeber.

Jan Bleckert, Verhandlungsführer von ver.di, kontert die Vorwürfe des KAV, die Forderungen seien “maßlos” und man habe in Baden-Württemberg bereits den “Goldstandard” in der Branche erreicht: “Die Arbeitgeber sprechen von einem Goldstandard bei den Arbeitsbedingungen, sind aber nicht einmal bereit, tatsächlich geleistete Arbeitszeit bei Verspätungen vollständig zu vergüten oder Fahrerinnen und Fahrern im Schichtdienst die Schichtzulage zu gewähren. In dieser Runde geht es nicht um Goldstandards. Arbeitsbedingungen und Bezahlung, die zur Belastung und Verantwortung passen, würden uns schon für einen Abschluss genügen.”

In dieser Manteltarifrunde fordert ver.di unter anderem eine volle Anrechnung der Arbeitszeiten bei Verspätungen und bisher unbezahlte Wegezeiten im Betrieb. Eine grundsätzliche Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit sowie eine Nahverkehrszulage, die den täglichen Stress am Steuer und die Verantwortung für die Fahrgäste widerspiegelt, werden ebenfalls gefordert. Überraschenderweise fehlt bis dato eine Schichtzulage für den Fahrdienst, obwohl die Beschäftigten in diesem Bereich zu unterschiedlichen und belastenden Zeiten ihren täglichen Dienst beginnen oder beenden. Hier möchte ver.di eine Änderung herbeiführen.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. und 6. März angesetzt und wird erneut im SSB-Waldaupark in Stuttgart stattfinden.

red

Bahnverkehr zwischen Backnang und Ludwigsburg am Montag beeinträchtigt

Backnang – Ludwigsburg, 26. Februar 2024 – Pendler und Reisende der Linie S4 müssen sich derzeit auf erhebliche Unannehmlichkeiten im Zugverkehr zwischen Backnang und Ludwigsburg einstellen. Eine akute Stellwerkstörung in Marbach zwingt zu vorübergehenden Einschränkungen im Betriebsablauf, teilt die VVS heute mit.

Aufgrund dieser unvorhergesehenen Situation verkehrt die Linie S4 momentan nur zwischen Backnang und Kirchberg sowie zwischen Freiberg und Schwabstraße, teilt die VVS mit. Die Stellwerkstörung, die den reibungslosen Ablauf des Bahnverkehrs beeinträchtigt, wird von Technikern vor Ort behandelt.

Die Verkehrsbetriebe appellieren an die Fahrgäste, aufmerksam die Lautsprecheransagen und Anzeigen am Bahnsteig zu verfolgen, um zeitnah über weitere Entwicklungen informiert zu werden.

Die Ursache der Stellwerkstörung sowie die voraussichtliche Dauer der Beeinträchtigungen sind derzeit noch nicht abschließend geklärt, erklärt die VVS.

red

Am Freitag droht Verkehrskollaps in Stuttgart: SSB-Streik legt Nahverkehr lahm

Stuttgart – Am Freitag, dem 2. Februar 2024, wird Stuttgart ein ungewohntes Bild zeigen: Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) stehen still, verursacht durch einen ganztägigen Warnstreik der Gewerkschaft ver.di. Dieser Streik legt nicht nur den öffentlichen Nahverkehr lahm, sondern bringt auch erhebliche Unannehmlichkeiten für Pendler und Fahrgäste mit sich.

Der gewohnte Anblick der SSB-Stadtbahnen und -Busse wird durch eine unerwartete Ruhe im Stuttgarter Verkehrsbild ersetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, betrifft der Warnstreik nicht nur die Stadtbahnen und Busse, sondern erstreckt sich auch auf die Zahnrad- und Seilbahn sowie den flexiblen Mobilitätsservice SSB Flex. Sogar die Nachtbusse der SSB werden in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht verkehren.

Die Auswirkungen des Streiks gehen über den reinen Betriebsausfall hinaus. Kundenzentren und Fundstellen der SSB bleiben geschlossen, und der Kundenservice wird an diesem Tag nicht erreichbar sein. Lediglich die Busse der Linien 53, 54, 58, 60, 64, 66, 73 und 90 sollen trotz des Warnstreiks planmäßig verkehren, da sie von Auftragsunternehmen im Auftrag der SSB betrieben werden.

Auch der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) ist von den Streikfolgen betroffen und wird seine Busse nicht in Betrieb nehmen. Informationen dazu sind auf der Website des VVS zu finden.

Obwohl der Streik den Betrieb lahmlegt, wird die elektronische Fahrplanauskunft alle aktuell nutzbaren Verbindungen im Stuttgarter ÖPNV anzeigen. Die SSB wird ihre Fahrgäste vor Ort durch Abfahrtsanzeiger und Durchsagen über die Situation informieren.

Die SSB plant nach derzeitigem Stand, den Betrieb am Samstag, den 3. Februar, wieder aufzunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verhandlungen zwischen ver.di und der SSB zu einer zügigen Einigung führen, um den öffentlichen Nahverkehr schnellstmöglich wieder in Fahrt zu bringen.

Geschäft wie gewohnt auf folgenden Linien:

Einige Linien, darunter die 53 Mühlhausen – Zuffenhausen, 54 Freiberg – Neugereut, 58 Schmiden – Obere Ziegelei, 60 Oeffingen – Untertürkheim, 64 Stelle – Frauenkopf, 66 Kühwasen – Geschwister-Scholl-Gymnasium, 73 Degerloch – Neuhausen und 90 Korntal – Giebel, werden trotz der Streikwelle planmäßig von Privatunternehmen im Auftrag der SSB betrieben. Diese Linien sind somit nicht vom Warnstreik betroffen und bieten eine gewisse Kontinuität im chaotischen Verkehrsgeschehen.

red

Kostenloser Nahverkehr in Stuttgart am Samstag

Stuttgart – Am Samstag, 24. Juni 2023, steht Stuttgart ganz im Zeichen des Klimaaktionstags, an dem Fahrgäste die Möglichkeit haben, kostenlos den Nahverkehr (2. Klasse) zu nutzen. Dieses kostenlose Angebot richtet sich an alle, die umweltbewusst in Stuttgart unterwegs sein möchten und keine Fahrkarte wie das Deutschland-Ticket, JugendTicketBW oder VVS-Abo besitzen. Das gibt der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) bekannt.

Der Klimaaktionstag in Stuttgart wird gemeinsam vom Schauspiel Stuttgart, dem Stadtpalais und dem Amt für Umweltschutz der Landeshauptstadt Stuttgart organisiert. An diesem Tag gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten, wie zum Beispiel Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und künstlerische Vorführungen rund um das Schauspiel Stuttgart im oberen Schlossgarten.

Während des Klimaaktionstags entfällt die Ticketpflicht in der Zone 1, zu der auch Fellbach und Korntal-Münchingen gehören. Fahrgäste können kostenlos in der 2. Klasse der Regionalbahn, S-Bahn, Stadtbahn, Zacke, Standseilbahn und den Bussen fahren.

Auch Besucher aus der Region, die zum Beispiel zum Einkaufen in die Stuttgarter Innenstadt kommen, profitieren von diesem Angebot. Anstatt eines EinzelTickets für zwei Zonen benötigen sie an diesem Tag nur ein Ticket für eine Zone.

Mit diesem kostenlosen Nahverkehrsangebot möchte man die Menschen ermutigen, Busse und Bahnen zu nutzen, um umweltfreundlich in die Stuttgarter Innenstadt zu gelangen und dort ihre Einkäufe zu erledigen, zu bummeln oder kulturelle Angebote zu genießen. Weitere kostenlose Fahraktionen sind für den 17. September 2023 während der Mobilitätswoche und den 4. November 2023 während der Langen Einkaufsnacht geplant. Weitere Informationen finden Sie unter vvs.de/freifahrt-stuttgart.

red

9-Euro-Ticket auch in Papierform: Vorverkauf läuft laut Geschäftsführer Menekse gut an

Stuttgart/Bietigheim: Am Montag startet die Deutsche Bahn und zahlreiche Verkehrsverbünde mit dem Verkauf des 9-Euro-Tickets. Mit dem Ticket sollen die Leute einerseits wegen der stark steigenden Kosten für Strom, Lebensmittel, Heizung und Mobilität finanziell direkt entlastet werden. Zudem soll ein Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV und zur Einsparung von Kraftstoffen gesetzt werden.

Fahrgäste aus Bietigheim-Bissingen und den Umlandgemeinden können das günstige 9-Euro-Ticket laut einer Meldung dem Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) bereits seit vergangenem Mittwoch auch in Papierform bei Spillmann in den Bussen oder im Service Center am Bietigheimer Bahnhofsplatz kaufen. Das bundesweit im gesamten Nahverkehr gültige MonatsTicket gilt erstmals ab 1. Juni 2022. Es wird auch für die Monate Juli und August für jeweils 9 Euro angeboten.

Wie wichtig der klassische Verkauf in den Bussen und Verkaufsstellen ist, erklärt Bülent Menekse, Geschäftsführer des Bietigheimer Busunternehmens Spillmann: „Gerade für Kunden, die erstmals seit längerem wieder mit Bahn oder Bus fahren wollen und nicht so internetaffin sind, ist es wichtig, dass sie sich das Ticket auch ganz einfach direkt bei ihrem örtlichen Verkehrsunternehmen kaufen können“. Menekse betont, dass der Vorverkauf gut angelaufen sei: „Das Interesse vor allem in unserer Verkaufsstelle ist riesig. In unserem Service Center am Bahnhof sind innerhalb von zwei Tagen 300 Tickets über die Ladentheke gegangen. Wir freuen uns, dass das Angebot so gut angenommen wird“.

Seit dem Verkaufsstart am 13. Mai haben im gesamten VVS rund 33.000 Interessierte das vom Bund bezuschusste Ticket gekauft. „Das Ticket gibt es bereits digital über die Apps „VVS Mobil“ und „SSB Move“ sowie über die Webseite der SSB. Auch in den SSB-Kundencentern und in vielen regionalen Bussen in den Landkreisen kann man sich das 9-Euro-Ticket kaufen“, sagte VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.

Etwas später, aber rechtzeitig vor dem 1. Juni, wird das Ticket innerhalb des VVS auch über Ticket-Automaten der SSB, Go-Ahead, SWEG Bahn Stuttgart und WEG verkauft. Voraussichtlich ab 23. Mai verkauft auch die Deutsche Bahn das 9-Euro-Ticket über die App „DB Navigator“, an den Ticketautomaten und in ihren Kundenzentren.

Weitere Infos: vvs.de/9euro. Hier finden Interessierte auch „FAQ“ mit den am häufigsten gestellten Fragen, die regelmäßig aktualisiert werden.

red

Erhebliche Einnahmenrückgänge im ersten Halbjahr bei Bussen und Bahnen der VVS

Der VVS und seine Verkehrsunternehmen haben auch im ersten Halbjahr 2021 eine schwierige Zeit durchgemacht. Aufgrund des Lockdowns in den ersten fünf Monaten wurden im ersten Halbjahr nur rund 113 Millionen Fahrten im VVS unternommen. Das sind knapp 5 Millionen Fahrten (- 4 Prozent) weniger als im Vorjahr, das aber auch schon sehr schwer von der Coronakrise betroffen war. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 – also vor Corona – sind die Zahlen um 43 Prozent zurückgegangen. Das gab die VVS am Freitag bekannt.

Seit Juni geht es mit den Fahrgastzahlen wieder aufwärts. „Nach ersten Zählungen sind seit einigen Wochen wieder rund 70 Prozent der Fahrgäste von Vor-Corona-Zeiten in den Bahnen und Bussen des VVS unterwegs. Im Ballungsraum geht es wieder aufwärts“, sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger.“ Mit dem Ende des Lockdowns sind die Innenstädte wieder voller und es gibt wieder jede Menge Fahrtanlässe, die man mit dem Nahverkehr bequem und umweltfreundlich erreichen kann.“

Dramatischer Rückgang der Einnahmen

Insgesamt hat der VVS im ersten Halbjahr 2021 von den Fahrgästen rund 180 Millionen Euro eingenommen und damit 22 Millionen Euro (brutto) weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Rückgang von etwa 10 Prozent. Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit dem bisherigen Rekordjahr 2019, sind die Einnahmen um rund 80 Millionen Euro oder 30 Prozent zurück gegangen.

„Unseren treuen Stammkunden haben wir es zu verdanken, dass es finanziell nicht noch schlechter aussieht. Viele haben trotz verstärktem Homeoffice und Kurzarbeit ihre Abos behalten und dazu beigetragen, die Finanzlage zu stabilisieren“, berichtet Thomas Hachenberger. Das führt dazu, dass der Berufsverkehr mit einem Einnahmeminus von 14 Prozent davonkommt. Im Vergleich zu 2019 sind es aber schon ein Viertel weniger Einnahmen.

Vor allem Rückgang im Gelegenheitsverkehr

Da während des Lockdowns bis Mai weder Veranstaltungen wie Messen, Fußballspiele oder das Frühlingsfest stattfanden und Restaurants, Geschäfte, Kultur- und Freizeiteinrichtungen weitgehend geschlossen waren, gingen die Fahrgastzahlen im Gelegenheitsverkehr im ersten Halbjahr um weitere 2 Millionen Fahrten oder 13 Prozent zurück. Verglichen mit 2019 ist das sogar ein Rückgang um mehr als die Hälfte (52 Prozent). Das ist innerhalb der Teilmärkte der stärkste Rückgang.

Geringster Rückgang im Berufsverkehr

Die Zahl der Fahrten im Berufsverkehr ist nochmals um über 4 Millionen Fahrten – das sind 9 Prozent – gesunken. Nimmt man 2019 als Basis, liegt der Rückgang bei 38 Prozent. Dabei ist inzwischen auch die Zahl der Abonnenten Monat für Monat rückläufig. Beim FirmenTicket betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 19 Prozent. Bei den FirmenTickets, die vom Arbeitgeber bezuschusst werden und damit finanziell attraktiver sind, waren es sogar „nur“ 12 Prozent. Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Firmen-Abos um gut 7.000 Stück von 83.000 auf knapp 76.000 gesunken. Viele Dauerkunden, die ihr Abo oder JahresTicket behalten haben, haben wegen Homeoffice, Kurzarbeit und fehlender Fahrtanlässe in der Freizeit in den ersten sechs Monaten seit Jahresbeginn weniger Fahrten mit dem ÖPNV unternommen.

Leichte Aufwärtstendenz im Ausbildungsverkehr

Online-Vorlesungen und weitgehendes Home-Schooling haben dazu geführt, dass Studierende und SchülerInnen in den ersten Monaten des Jahres weniger als gewohnt die Bahnen und Busse im VVS benutzt haben. Nachdem die Schulen wieder geöffnet sind, ist vor allem beim Scool-Abo seit Mai ein Aufwärtstrend zu beobachten. Im Vergleich zu 2019 sind die Fahrgastzahlen im Ausbildungsverkehr im ersten Halbjahr aber um 43 Prozent zurückgegangen.

Wegen der Schulschließungen in der Corona-Pandemie hat das Land Baden-Württemberg letztes Jahr im Mai und Juni sowie in diesem April die Kosten für das Scool-Abo übernommen und so zum einen die Eltern von drei Monatsraten entlastet, zum anderen den Verkehrsunternehmen Fahrgeldeinnahmen und die dringend notwendige Liquidität verschafft.

red