Trotz Lehrermangel an Baden-Württembergs Schulen: Hunderte Referendare ohne Stelle

Die SPD wirft der Landesregierung vor, trotz Lehrermangels und Unterrichtsausfällen über 750 ausgebildete Lehrkräfte nicht einzustellen. Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei spricht von einem „Skandal“ – und warnt vor langfristigen Folgen durch den G9-Ausbau und zahlreiche Pensionierungen.

Ludwigsburg (red) – Die SPD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg wirft der grün-schwarzen Landesregierung vor, hunderte ausgebildete Lehrkräfte nicht einzustellen. Für 1.556 Bewerber gebe es im kommenden Schuljahr nur 788 Stellen an Gymnasien, sagte der bildungspolitische Sprecher Stefan Fulst-Blei (SPD) am Montag.

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Fulst-Blei bezeichnete die Situation als “skandalös” und warf der Regierung vor, die Fachkräfte später dringend zu benötigen.

“Die Referendarinnen und Referendare von heute werden uns dann aber nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen”, sagte er. Der SPD-Politiker verwies auf den bevorstehenden G9-Aufwuchs und die Pensionierungswelle bei Lehrkräften.

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Die SPD hatte bereits im Dezember bei den Haushaltsberatungen auf die Problematik hingewiesen.

Fulst-Blei kritisierte, dass die Landesregierung trotz Unterrichtsausfällen und Personalmangels auf potenzielle Lehrkräfte verzichte. Die Partei schlägt unter anderem vor, die Vertiefungsstunden auszuweiten und die Krankheitsvertretungsreserve aufzustocken.