„Unwort des Jahres“ 2022 ist „Klimaterroristen“

Der Begriff „Klimaterroristen“ ist zum „Unwort des Jahres“ 2022 gekürt worden. Mit dem Wort werde im öffentlich-politischen Diskurs pauschal Bezug auf Akteure genommen, die sich für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens einsetzen, teilte die Jury am Dienstag mit. Der Ausdruck sei genutzt worden, um Aktivisten und deren Protest zu „diskreditieren“.

Mit der Gleichsetzung mit Terroristen würden die Aktivisten „kriminalisiert und diffamiert“, hieß es. „Durch die Gleichsetzung des klimaaktivistischen Protests mit Terrorismus werden gewaltlose Protestformen zivilen Ungehorsams und demokratischen Widerstands in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit gestellt.“ Mit der Verwendung des „stigmatisierenden Ausdrucks“ verschiebe sich zudem der Fokus der Debatte „von den berechtigten inhaltlichen Forderungen der Gruppe hin zum Umgang mit Protestierenden“.

In diesem Zusammenhang wurden auch die Wörter „Klimaterrorismus“, „Ökoterrorismus“ oder „Klima-RAF“ gerügt. Auch die Begriffe „Sozialtourismus“, „defensive Architektur“ und „Militärschlag“ landeten auf der Liste. Für das Jahr 2022 wurden 454 verschiedene Wörter eingeschickt, von denen knapp 45 auch den Unwort-Kriterien entsprachen.

Insgesamt gab es 1.308 Einsendungen. Die Jury der Aktion „Unwort des Jahres“ besteht aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und einem jährlich wechselnden Mitglied.

red

Umfrage zeigt: Nur 8 Prozent der Deutschen wünschen sich einen König als Staatsoberhaupt

Die Haltung der Deutschen zur parlamentarischen Monarchie hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Nur acht Prozent der Bürger fänden es laut einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ gut, wenn es in Deutschland statt des Bundespräsidenten einen König als repräsentatives Staatsoberhaupt gäbe. Das ist fast der gleiche Wert wie 2015 – damals waren es neun Prozent.

Die große Mehrheit von 89 Prozent der Bundesbürger – quer durch alle Bevölkerungs- und Wählergruppen – fände es hingegen nicht gut, wenn es in Deutschland eine parlamentarische Monarchie gäbe. Eine etwas größere Sympathie für einen König oder eine Königin äußern tendenziell Befragte, die sich selbst im rechten politischen Spektrum verorten (15 Prozent) sowie die Anhänger der AfD (14 Prozent). Bei den Grünen-Wählern dagegen wünschen sich die allerwenigsten die Monarchie zurück – gerade mal drei Prozent.

Die Daten wurden am 16. und 17. März erhoben. Datenbasis: 1005 Befragte.

red