Wegen drohender Streiks: Deutsche Bahn plant Notfall-Fahrplan für Weihnachten

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Die Deutsche Bahn reagiert auf die angedrohten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL und plant einen Notfall-Fahrplan für die Weihnachtsfeiertage. Laut “Bild am Sonntag” sollen im Falle von Streiks zu Weihnachten besonders lange Züge wie der 376 Meter lange XXL-ICE mit 918 Sitzplätzen auf stark frequentierten Strecken eingesetzt werden. Dies betrifft vor allem Verbindungen von Hamburg über Köln, Frankfurt und Stuttgart nach München.

Der Notfall-Plan sieht vor, dass im Fernverkehr weniger als 20 Prozent der üblichen Züge verkehren – nur 140 statt 700 Züge pro Tag. Um grenzüberschreitende Verbindungen aufrechtzuerhalten, sollen ausländische Lokführer eingesetzt werden. Busse können aufgrund von Fahrzeug- und Fahrermangel nicht genutzt werden.

GDL-Chef Claus Weselsky sieht Streiks als unvermeidlich an, da die Beschäftigten bereit seien, die Auseinandersetzung zu suchen. Politiker kritisieren Weselskys Rhetorik. Wolfgang Kubicki (FDP), Bundestagsvizepräsident, findet die Aussagen angesichts internationaler Krisen unangemessen und appelliert an die GDL, den Menschen das Weihnachtsfest nicht zu verderben. Thomas Bareiß (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, bezeichnet einen Streik vor Weihnachten als Super-GAU und betont, dass es im Interesse der Beschäftigten liege, dies zu vermeiden. In der Weihnachtswoche des Vorjahres waren 3,2 Millionen Fahrgäste mit den Fernverkehrszügen der Bahn unterwegs.

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red