Aufs Franck-Areal am Ludwigsburger Bahnhof kommt im März neues Leben

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Von Uwe Roth

Der Pressetermin am Freitag war ein Fest für Fotografen. Baubürgermeisterin Andrea Schwarz führte Medienvertreter durch die verlassenen Firmengebäude auf dem Franck-Areal am Westausgang des Ludwigsburger Bahnhofs. Am Abend zuvor hatte sie dem Bauausschuss des Gemeinderats berichtet, welche Vorstellungen ihr Projektteam für die weitere Nutzung der zum Teil historischen Gebäude entwickelt hat. Eine Internetseite ist bereits angelegt worden. Gewerbe, vor allem junges, soll dort Platz finden, viel Gastronomie – auch Außengastronomie – Kunst, Kultur und auch etwas Wohnraum. Die Bewohner werden ungewöhnliche Räume beziehen, allerdings aber damit leben müssen, dass auch in den Abend- und Nachtstunden auf dem Gelände etwas los ist. „Wir wollen das Areal viele Stunden am Tag lebendig halten“, sagte die Baubürgermeisterin. Die Geschäftigkeit vor allem in den späten Abendstunden soll auf den Bahnhof ausstrahlen und dort für mehr Sicherheit sorgen.

Schon im März soll neues Leben aufs Areal kommen. Allerdings nur als Interimslösung. Bis die Ideen alle umgesetzt sind, könnten noch sechs Jahre ins Land gehen. In die relativ neuen Firmengebäude entlang der Pflugfelder Straße ziehen in die oberen Stockwerke in den kommenden Wochen zwei Start-Ups, Künstler, Fotografen, ein Schmuckatelier und ein Kostümfundus ein. Früher war dort das Labor des Caro-Produzenten, was an den vielen weißen Fliesen noch sichtbar ist. Im Erdgeschoss eröffnet ein Anbieter von 3D-Druckern einen Showroom. Weitere Mieter werden derzeit nicht gesucht. Die Mietverträge laufen allerdings Ende 2024 aus. Bis dahin soll ein endgültiges Konzept stehen.

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Laut Schwarz soll es einen Ideen- und Gestaltungswettbewerb geben. Investoren können sich daran beteiligen. Ende des Jahres soll feststehen, mit wem die Stadt die nächsten Entwicklungsschritte gehen wird. Das Problem für die Projektentwickler ist, dass die ältesten Gebäudeteile aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entlang der Bahngleise sehr Charme haben, aber baulich zum Teil in einem jämmerlichen Zustand sind. Vor allem um den Brandschutz ist es schlecht bestellt. Das höchste Gebäude in der Reihe steht unter Denkmalschutz. Baulich einigermaßen in Schuss sind die jüngsten Gebäude aus den 1970er und 1980er Jahre. Doch die Zweck-Architektur ist keine Augenweide. Im besten Fall, so die Baubürgermeisterin, wird das Ergebnis so gut, dass es zu einem Prunkstück der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA) wird, die in der Region Stuttgart geplant ist.