Allergien aus der Wohnung

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Wegen Corona verbringen aktuell viele Menschen mehr Zeit zu Hause als üblich. Erwachsene sind im Homeoffice, Kinder verlassen wegen der Schul- und Kitaschließungen immer seltener die häusliche Umgebung. Speziell für Allergiker bergen ihre Wohnräume aber auch die Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung.

Die meisten Innenraumallergien werden durch Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Haustiere ausgelöst. Ersteren aus dem Weg zu gehen ist kaum möglich und die Beschwerden haben das ganze Jahr über Saison, heißt es bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Im Winter komme es meist zum Höhepunkt des Leidens mit massiven Abwehrreaktionen wie Niesen, Juckreiz oder Atemnot.

Schimmelpilze entstehen in Innenräumen oftmals dort, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nicht der Schimmelpilz selbst löst die Allergie aus. Vielmehr sind es seine Sporen, die sich über die Luft verbreiten. Besonders gerne vermehren sich Schimmelpilze auf Kunststoffen wie beispielsweise auf Dichtungsfugen im Badezimmer, hinter Tapeten an kaltfeuchten Außenwänden, aber auch auf Zimmerpflanzen. Klimaanlagen und Luftbefeuchter fördern häufig die Ausbreitung und sollten daher möglichst nicht genutzt werden.

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Auch der Trend, auf engstem Raum mit einem Haustier zu leben, trägt zu einer höheren Allergenbelastung bei. Die Bezeichnung “Tierhaar-Allergie” ist irreführend, da der Körper nicht auf die Haare selbst allergisch reagiert, sondern auf Proteine in Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften. Etwa jeder dritte Tierhalter entwickle mittlerweile eine Tierhaar-Allergie, so die Fachleute.

Hausstaub-Allergiker sollten darauf achten, dass insbesondere der Schlafraum immer gut gelüftet ist. Stoßlüften hilft am besten, um die Räume zu kühlen und die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ideal für die Reinigung von Böden und Polstern sind Staubsauger mit Wasserfilter. Die angesaugte Luft wird in ein Wasserbad und nicht in einen Staubbeutel geleitet. Milben, Pollen und Staub werden so im Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt.

Auch bei einer Tierhaar-Allergie sollten Böden und Polster regelmäßig feucht gereinigt werden. Ideal dafür sind Staubsauger, die einem speziellen Sprühsaug-System ausgerüstet sind. Schimmelpilz-Allergiker sollten darüber hinaus Küchenabfälle möglichst sofort beseitigen und zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen mit feuchter Blumenerde verzichten.

Rudolf Huber / glp