Alter Dreizack-Glanz in Padua

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Die “Auto e Moto d’Epoca” in Padua ist eine der wichtigsten Oldtimer-Messen Italiens. Dort darf Maserati natürlich nicht fehlen. An automobilen Preziosen mit drei Zacken mangelt es dem traditionsreichen italienischen Sportwagenhersteller ja nicht. Dieses Jahr glänzen gleich drei Meilensteine der Motorgeschichte auf dem Messestand.

In den 1950er Jahren hatten Langstreckenrennen eine große Anziehungskraft. Deshalb beschloss man bei Maserati mit Unterstützung von Gino Zanetti, dem in Rom die Eisdiele “Eldorado” gehörte, an einem ehrgeizigen Projekt teilzunehmen. Es sah zwei 500-Meilen-Rennen in Monza (Italien) und Indianapolis (USA) vor und sollte eine Art Vergleich zwischen Europa und den USA werden. Zu diesem Zweck wurde der Tipo 420M-58 entwickelt. Er nutzte Elemente der erfolgreichen Maserati-Rennwagen 250F (seinerzeit amtierender Formel-1-Weltmeister-Wagen) und 450S (Langstreckenrennwagen). Sein V8-Motor hatte 4,2 Liter Hubraum und war aufgrund der Rennen im Gegenuhrzeigersinn asymmetrisch eingebaut. Zur Kraftübertragung diente ein Zwei-Gang-Getriebe ohne Differenzial.

Bildquelle: Maserati

Angesichts des großen Erfolges des Bora, des ersten Maserati Sportwagen mit Mittelmotor, beschloss man 1972, ihm mit dem Merak einen “kleinen Bruder” zur Seite zu stellen. Das Design stammte von Giorgetto Giugiaros Italdesign, die bereits den Bora entworfen hatten. Als Antrieb wurde ein V6-Motor mit drei Liter Hubraum gewählt, der bereits beim Citroën SM im Einsatz war. Auch wenn Bora und Merak stilistische Ähnlichkeiten besaßen, unterschieden sie sich in einem wichtigen Punkt: Der kompaktere Motor des Merak erlaubte es, zwei Rücksitze zu platzieren. Sein Debüt gab das nach einem Stern im Großen Bären benannte Fahrzeug 1972 auf dem Pariser Automobilsalon. Das auf dem Messestand gezeigte Fahrzeug ist der einzige mit einem Turbomotor ausgestattete Merak – ein Prototyp, der Vorbote für den Maserati Biturbo war, der 1981 vorgestellt wurde.

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Die Bertone-Studios erhielten Anfang der 1970er-Jahre den Auftrag, ein neues, betont elegantes 2+2-Coupé zu entwerfen, das den Ghibli ersetzen sollte. Dessen 4,9-Liter-V8-Motor sollte dabei beibehalten werden. Der nach einem ägyptischen Wüstenwind benannte Khamsin wurde 1973 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt. Mit seiner Monocoque-Struktur war er der erste Maserati mit Frontmotor, der über Einzelradaufhängungen rundum verfügte. Stilistisch herausragend in dem Design von Marcello Gandini war die transparente Heckpartie, die dem Fahrzeug eine ungewöhnlich helle Erscheinung gab. Die Ölkrise jener Jahre verhinderte allerdings den ganz großen Erfolg, so dass vom Khamsin letztlich nur 430 Einheiten gebaut wurden. mid/wal

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