Die Fußball-Bundesliga spielt weiter vor leeren Tribünen. Denn in absehbarer Zeit wird es keine Spiele vor Fans in den deutschen Stadien geben. Die steigenden Corona-Zahlen sprechen dagegen, heißt es in einer Empfehlung der Gesundheitsminister.
“Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen”, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter. Das Konzept der Deutsche Fußball-Liga (DFL) sei zwar in der Theorie gut, während einer Pandemie sei aber die Praxis entscheidend. Es gehe darum, keine vermeidbaren Risiken einzugehen, teilte Spahn weiter mit.
Auch die Gesundheitsminister der Länder lehnen die Rückkehr der Fans in die Stadien ab. Bei ihrer Konferenz seien alle einstimmig dieser Ansicht gewesen, so die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Die Pläne der DFL seien zwar eine “gute Grundlage”, aber derzeit nicht umsetzbar. Zum einen habe man die Gesundheitsämter im Blick, die sich derzeit um die Kontaktnachverfolgung von Urlaubern sowie bei Ausbrüchen an Schulen kümmern müssten. Hier wolle man eine Überlastung vermeiden, sagte die SPD-Politikerin.
Zum anderen sehe man die An- und Abreise bei den Spielen als problematisch an. Hier könnten große Menschenansammlungen weder ausgeschlossen noch kontrolliert werden, sagte Kalayci. Grundsätzlich seien deswegen vor dem 31. Oktober 2020 Bundesligaspiele mit Zuschauern vor Ort nicht vorstellbar.
Ralf Loweg