Corona und die neue Liebe zum Fahrrad

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Viele Menschen haben in der Coronakrise das Fahrradfahren neu entdeckt oder ihre Leidenschaft für Touren und Ausflüge noch intensiviert. Doch wie hat sich die Pandemie auf das Fahrverhalten in den einzelnen Ländern Europas ausgewirkt? Das hat die Fahrradrouten-App Bikemap untersucht. Dafür analysierte das Wiener Unternehmen die Durchschnittswerte der zurückgelegten Kilometer, der Dauer sowie der Geschwindigkeit der eigenen Nutzer in 38 europäischen Ländern.

Das wenig überraschende Ergebnis: Rad-Fans haben in Europa seit der Pandemie mehr Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt. Die zurückgelegte Wegstrecke hat sich um 19 Prozent gesteigert, die Zeit auf dem Sattel um knapp 23 Prozent. Dafür hat die Geschwindigkeit um fast neun Prozent abgenommen.

Die Deutschen bauten während der Pandemie ihren Bewegungsradius von rund 14 auf 20 Kilometer aus, was Platz zehn im Distanz-Ranking bedeutet. Die wöchentliche Zeit im Sattel beträgt 83 statt 60 Minuten. Auch das bringt Deutschland im Europa-Vergleich den zehnten Platz ein. In Bezug auf die Durchschnittsgeschwindigkeit fand hingegen eine Negativentwicklung statt: Statt circa 15 Kilometer pro Stunde kommen die Radelnden nun auf 13,7 km/h.

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Und in Europa? Da liegen Radfahrer aus Schweden an der Spitze. Sie legten das Sechsfache an Kilometern im Vergleich zu Beginn der Covid-19-Pandemie zurück und steigerten ihre Distanz damit europaweit am meisten. Auch in absoluten Zahlen (102 Kilometer) dominieren die Skandinavier die Analyse.

Die schnellsten Biker kommen aus Mazedonien, sie fahren 1,3 Mal so schnell (15,4 statt 11,6 km/h). Die meiste Zeit im Sattel sitzen wiederum Radfahrer aus Belarus, sie verbringen im Schnitt ganze drei Stunden (190 Minuten) pro Woche auf ihrem Fahrrad.

Andreas Reiners / glp