Die Barzahler werden immer weniger

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Gerade die Corona-Krise hat die bevorzugten Bezahlweisen kräftig verändert. Immer mehr eingefleischte Barzahler sind inzwischen auch auf Karten umgeschwenkt. Doch wie ist die Situation genau? Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme nachgefragt.

Erstes Ergebnis: Einige festgefügte Meinungen halten heute der Realität nicht mehr Stand. So ist zum Beispiel die Girocard mit geringen Schwankungen fast gleich über alle Geschlechter, Alters-, Berufs-, Einkommens- und Regionalstrukturen verteilt: Rund 96 Prozent aller Befragten besitzen mindestens eine davon.

Betrachtet man den durchschnittlichen Typ “Kartenzahler”, ist dieser laut Statistik mittleren Alters (30 bis 44 Jahre alt). Jeder Zweite (49 Prozent) in diesem Alterssegment zahlt generell am liebsten mit Karte. Bei der Wahl zwischen Girocard und Kreditkarte ist sein Favorit mit großem Abstand die Girocard (65 Prozent) vor der Kreditkarte (14 Prozent).

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Das kontaktlose Zahlen mit dem Smartphone, wie es mit der digitalen Girocard einiger Banken und Sparkassen möglich ist, finden die Kartenzahler gut: 41 Prozent von ihnen können sich vorstellen, so zu bezahlen, 13 Prozent haben es bereits ausprobiert und auch das Geldabheben direkt an der Supermarktkasse wurde von jedem Zweiten (53 Prozent) aus dieser Gruppe bereits genutzt.

Der typische “Smartphone-Zahler” wiederum ist tendenziell männlich, zwischen 16 und 29 Jahre alt und begleicht vor allem Beträge unter 25 Euro am liebsten mit dem Handy (86 Prozent). Fast jeder (93 Prozent) dieses Typs findet diese Zahlart einfach in der Handhabung, 88 Prozent sagen, es ginge besonders bei kleineren Beträgen (bis 25 Euro) schnell.

Anders als oftmals angenommen ist Mobile Payment jedoch kein reiner Großstadt-Trend. Kontaktlos mit dem Smartphone zu zahlen können sich mit zirka 24 Prozent gleich viele Bewohner aller Regionen Deutschlands vorstellen – egal ob aus dem Dorf, der Kleinstadt oder der Metropole.

Allerdings zahlt jeder zweite Bundesbürger wie gehabt noch lieber in bar (52 Prozent). 55 Prozent der Frauen bevorzugen Scheine und Münzen im Vergleich zu 49 Prozent der Männer. Der typische “Barzahler” ist 60 Jahre und älter und erledigt Finanzgeschäfte traditionell in der Bankfiliale (68 Prozent). Allerdings gibt knapp ein Drittel der “Barzahler” (30 Prozent) an, seit der Corona-Pandemie mehr mit Karte zu zahlen.

Rudolf Huber / glp