Ein Jahr SolarHeatGrid – Sonnenenergie für die Region Ludwigsburg

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Ludwigsburg/Kornwestheim. Am 5. Juni findet weltweit der „Internationale Tag der Umwelt“ statt – ein guter Anlass, einmal mehr das Bewusstsein rund um die Ressourcenschonung zu schärfen. Bei den Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) steht der Umweltschutz nach eigenen Angaben das ganze Jahr über groß auf der Unternehmensfahne geschrieben, indem langfristige Strukturen zum Vorantreiben der Energiewende geschaffen werden. Eines von vielen Beispielen: SolarHeatGrid, das kommunale Klimaschutz-Modellprojekt mit Deutschlands größter Solarthermie-Anlage, erzeugt dank Sonnenkraft hundert Prozent klimaneutrale Energie – und das bereits seit einem Jahr.

Zum einjährigen Jubiläum blickt die SWLB nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches erstes Betriebsjahr zurück: „Wir haben die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands in Rekordzeit geplant, gebaut, ans Netz genommen und das Modellprojekt vor einem Jahr voll im Zeitplan abgeschlossen. Seither produzieren wir erfolgreich Wärme aus Sonnenenergie für die Region. Tagsüber können wir nahezu den kompletten Wärmebedarf in unserem Verbundnetz durch die in unsere Anlage eingespeiste Sonnenenergie decken. Kurz: Jeder, der sich die Hände wäscht oder duscht, nutzt das heiße Wasser, das von der Sonne erzeugt wurde“, erklärt Johannes Rager, Geschäftsführer der SWLB. Mit einer Leistung von über zehn Megawatt in der absoluten Spitze und stolzen 6.562 Megawattstunden solare Wärme, die innerhalb des ersten Jahres erzeugt werden konnten, wurde die erwartete Wärmemenge der Anlage sogar noch übertroffen, heißt es in der Mitteilung der SWLB.

In 1.088 Kollektoren auf 14.800 Quadratmetern Fläche wird die Wärme durch Sonneneinstrahlung erzeugt. Das Herz der Solarthermie-Anlage ist das Technikgebäude. Hier sind alle technischen Komponenten untergebracht. In den Kollektoren wird das Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glykol-Gemisch, auf bis zu 90 Grad erhitzt und die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers in das Fernwärmenetz eingespeist. Das warme Wasser wird entweder im 20 Meter hohen Wärmespeicher – ein ebenso wichtiger Bestandteil des Modellprojektes – neben dem Ludwigsburger Holzheizkraftwerk mit fast zwei Millionen Liter Wasser Fassungsvermögen zwischengespeichert oder direkt in die Haushalte geliefert.

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Mit rund 10 Millionen Euro hat der Bund das 15 Millionen teure Projekt gefördert. Das Ziel, im Rahmen des Klimaschutz-Modellprojektes die drei Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger Verbundnetz anzuschließen, konnte realisiert werden. Für das Projekt hatte die SWLB rund fünf Kilometer Fernwärmeleitungen für den Netzzusammenschluss verlegt. Etwas mehr als ein Kilometer davon ist die Solarwärmetransportleitung, die vom Solarfeld zum Holzheizkraftwerk der Stadtwerke führt.

Die Solarthermie-Anlage spart pro Jahr rund 3.700 Tonnen CO2 ein und stellt eine konsequente Weiterverfolgung der seit 2008 verankerten nachhaltigen Unternehmensstrategie der SWLB dar. Zusammen mit weiteren nachhaltigen und innovativen Energieerzeugungsanlagen, wie dem Holzheizkraftwerk und rund zwanzig Blockheizkraftwerken, sparen die Stadtwerke jährlich rund 47.000 Tonnen CO2 ein. Würde ein solcher Ausstoß anfallen, müssten zur Kompensation 3,7 Millionen neue Buchen gepflanzt werden. Christian Schneider, vorsitzender Geschäftsführer der SWLB: „Durch nachhaltige Innovationen wie die Solarthermie-Anlage leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, sichern die Lebensqualität in unseren Städten und Kommunen und umsorgen die Menschen vor Ort. Mit dem kommunalen Klimaschutz-Modellprojekt haben wir einen weiteren Meilenstein im Rahmen der Energiewende gesetzt. Unser Ziel ist der Sektor- übergreifende Zusammenschluss aller dezentralen Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Verbundkraftwerk. Digitalisierung und Umweltschutz gehen hier miteinander einher.“

Bereits zwei namenhafte Auszeichnungen unterstreichen den Erfolg von SolarHeatGrid: Beim Stadtwerke Zukunftspreis 2020, der jährlich von Energie & Management und Euroforum vergeben wird, belegte die SWLB mit dem Projekt den zweiten Platz. Weiterhin zählt SolarHeatGrid zu den frisch gebackenen Preisträgern des NachhaltigkeitsAWARDs 2021 der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK). Hier belegten die Stadtwerke den dritten Platz in der Kategorie „Energie“.

Im Rahmen der Corona-Pandemie war weder 2020 eine offizielle Einweihungsfeier noch ist aktuell eine erste Jubiläumsfeier möglich. Der Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Dr. Matthias Knecht, die Oberbürgermeisterin der Stadt Kornwestheim, Ursula Keck, sowie die beiden Geschäftsführer der SWLB gratulierten dem Projekt dennoch bei einem Besuch der Anlage. Zudem sind alle Bürger jederzeit willkommen, die Solarthermie-Anlage auf dem Römerhügel zu besuchen. Gemeinsam mit den Städten Ludwigsburg und Kornwestheim legte die SWLB bereits letzten Sommer den sogenannten Sonnenpfad an: ein selbsterklärender Rundweg mit insgesamt neun Stationen, die jeweils interaktive Informationen bereithalten – mit bester Aussicht auf die Anlage und die Technik. Der Start für die Tour findet befindet sich am Keltengrab, beim Übergang von der Kleingartenanlage zum Wasserturm Römerhügel.

red