Erste Corona-Impfungen im Südwesten gestartet

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Zum landesweiten Start der Impfungen gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich impfen zu lassen. Der Impfstoff sei einen Meilenstein in der Pandemiebekämpfung und der Schlüssel für die Rückkehr zum gewohnten Leben, teilte Kretschmann am Sonntag mit.

Unterdessen wurde am Sonntag in Baden-Württemberg die erste Corona-Impfdosis verabreicht. Eine Krankenpflegerin, die auf einer Corona-Isolierstation des Klinikums Stuttgart arbeitet, ist direkt aus ihrer Frühschicht zur Impfung erschienen. “Klein, aber fein”, sagte die 30-Jährige im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle.

„Der Impfstoff ist ein Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. Er ist der Schlüssel für die von uns allen ersehnte Rückkehr zum gewohnten Leben – auch wenn wir weiter geduldig bleiben müssen. Ich werbe deswegen mit Nachdruck für das Impfen und rufe die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich impfen zu lassen. Wir können die Pandemie nur durch Impfen besiegen. Denn nur, wenn sich etwa 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger impfen lassen, erreichen wir die Herdenimmunität“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Sonntag in Stuttgart anlässlich des landesweiten Beginns der Impfungen gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2.

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Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen

„Wir werden nun schrittweise impfen, denn zunächst müssen wir die Menschen schützen, die das höchste Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion haben. Und die, die ein besonderes berufliches Risiko tragen, sich oder schutzbedürftige Personen anzustecken. Natürlich ist es jedoch unser Ziel, dass nach und nach allen Menschen ein gleichberechtigter Zugang zur Schutzimpfung ermöglicht wird“, so Kretschmann weiter.

Ab sofort sollen in Baden-Württemberg die ersten Lieferungen des Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer gegen SARS-CoV-2 verimpft werden. Die dreistufige Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Die Personengruppe mit höchster Priorität umfasst vor allem Über-80-Jährige, Menschen in Pflegeheimen, Personal auf Intensivstationen und in Notaufnahmen. Eine hohe Priorität haben unter anderem die 70-80-Jährigen, Menschen mit Demenz, Trisomie 21, Transplantationspatienten sowie bestimmte Kontaktpersonen. Erhöhte Priorität haben dann die 60-70-jährigen Bürgerinnen und Bürger, medizinisch vorbelastete Menschen, Polizei und Feuerwehr, Personal in Kitas, Schulen und im Einzelhandel. Für einen vollständigen Impfschutz ist eine zweite Impfung notwendig. Diese sollte 21 Tage nach der ersten Impfung erfolgen.

Start mit mobilen Impfteams in Alten- und Pflegeheimen

„Die Impfkapazitäten werden in den kommenden Wochen Stück für Stück anwachsen. Wir haben in den letzten Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet, dass wir unmittelbar nach Lieferung des Impfstoffs mit dem Impfen loslegen können. Die Logistik steht“, so Gesundheitsminister Manne Lucha. „Trotzdem müssen sich die Prozesse erst einmal einspielen. Es gilt: Sicherheit vor Schnelligkeit. Bei dieser Mammutaufgabe arbeiten wir eng mit den Kommunen, der Ärzteschaft, den Uniklinika, den Hilfsorganisationen, der Bundeswehr und weiteren Partnern im ganzen Land zusammen.“ Mit welcher Geschwindigkeit man in den kommenden Monaten vorankomme, hänge von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Verfügbarkeit der Impfdosen, aber auch der Impfbereitschaft der Bevölkerung.

Die ersten Impfungen werden prioritär von mobilen Impfteams in Alten- und Pflegeheimen verabreicht. Neben den neun Zentralen Impfzentren in den Universitätsstädten Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg sowie zusätzlich in Stuttgart, Karlsruhe, Offenburg und Rot am See sowie dem Impfzentrum Mannheim, die alle heute an den Start gegangen sind, kann ab Mitte Januar außerdem auch an rund 50 weiteren Impfzentren in allen Stadt- und Landkreisen gegen das Corona-Virus geimpft werden. Mittelfristig sollen die Impfungen dann regulär in den Arztpraxen stattfinden.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in diesem Jahr Herausragendes geleistet“, so der Vorstandsvorsitzende und medizinische Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen. „Die Impfungen sind ein Wendepunkt, den wir herbeisehnen. Mit dem Schutz der Schwächsten und der Pflegenden an vorderster Front können wir einen riesigen Schritt machen.“

„Mit Beginn der Impfung gegen das Coronavirus besteht bei einer hohen Impfbeteiligung in der Bevölkerung endlich die Chance zur Rückkehr zum gewohnten Leben“, so der Medizinische Geschäftsführer am Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus, Prof. Dr. Mark Dominik Alscher.

red