Extrem lange Wartezeiten für Rheumapatienten

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18 bis 67 Monate dauert es im Durchschnitt bis ein Rheumatologe einen Patienten sieht. Diese erheblichen Wartezeiten sind nicht nur inakzeptabel, sondern haben auch schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit der Betroffenen. Anlässlich des Welt-Rheumatags am 12. Oktober hat die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Rotraut Schmale-Grede, diese lange Wartezeit kritisiert. Rheuma betrifft in Deutschland rund 17 Millionen Menschen und ist somit eine Volkskrankheit, die Menschen jeden Alters betreffen kann.

Die steigende Zahl der Rheumapatienten führt zu einem erhöhten Bedarf an Versorgung, der derzeit nicht ausreichend gedeckt ist. Bereits heute haben Rheumapatienten Schwierigkeiten, einen Termin bei einem Rheumatologen zu bekommen. Im Jahr 2021 wurden mehr als 22.000 berechtigte Vermittlungsanfragen zu rheumatischen Erkrankungen bei den Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen registriert. Im Jahr 2016 waren es noch weniger als 8.000.

Die Versorgung von Rheumapatienten ist durch lange Wartezeiten und weite Anfahrtwege geprägt. Dies führt zu erheblichen Verzögerungen bei der Diagnose und Behandlung von Rheuma, was die Prognose für die Patienten erheblich verschlechtert.

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Die Präsidentin der Rheuma-Liga betonte, dass Rheuma Menschen jeden Alters treffen kann. In Deutschland leiden etwa 20.000 Kinder und Jugendliche an Rheuma, und jedes Jahr kommen rund 1.200 neue Fälle hinzu. Eine frühzeitige Therapie ist entscheidend, um bleibende Schäden zu verhindern. Derzeit vergehen jedoch im Durchschnitt 18 Monate, bis ein Betroffener nach dem Auftreten von Symptomen einen Rheumatologen aufsucht. Bei bestimmten Formen von Rheuma, wie der Psoriasis-Arthritis, dauert es sogar 29 Monate, und bei der Axialen Spondyloarthritis, auch als Morbus Bechterew bekannt, sind es unglaubliche 67 Monate.

Studiendaten zeigen, dass Rheumapatienten, die nicht von einem Rheumatologen behandelt werden, seltener die dringend benötigten Medikamente erhalten, die die Krankheitsaktivität reduzieren können. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen und erhöht das Risiko von Komplikationen. Es ist dringend erforderlich, die Versorgung von Rheumapatienten zu verbessern und die Wartezeiten zu verkürzen, um ihre Lebensqualität zu erhöhen und bleibende Schäden zu verhindern.

red