Gefahr durch ungeprüfte Ladesäulen

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Die Zahl der Ladesäulen wächst und mit ihnen auch die Wartungsarbeit. Ende März 2021 zählte die Bundesnetzagentur in Deutschland fast 32.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, Tendenz steigend. Der TÜV Rheinland mahnt nun zum regelmäßigen Sicherheitscheck – einmal jährlich.

Denn der Umgang mit hohen Ladeleistungen bis zu 350 Kilowatt sei nicht ohne Risiko für Mensch und Technik, betont der Überwachungsverein. Damit der Ladevorgang sicher und störungsfrei abläuft, müssen die Stationen in einem einwandfreien Zustand sein. “Nur regelmäßige technische Prüfungen können die optimale Funktion von Ladepunkten sicherstellen”, sagt Theodor Kusemann, Experte für Elektrotechnik bei TÜV Rheinland. “Ihr Nachweis ist für Betreiber zugleich eine juristische Absicherung im Schadensfall.”

Welches Prüfintervall im Einzelfall gilt, müsse mittels einer Gefährdungsbeurteilung festgelegt werden. Neben etwa der Ladesäulenverordnung des Bundes und den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (DGUV V3) sei je nach Ort der Aufstellung zudem die Betriebssicherheitsverordnung zu beachten. “Aus den Regeln ergeben sich jährliche bis vierjährige Prüfintervalle”, sagt Kusemann. Betreibern sei aber immer die jährliche Prüfung zu empfehlen.

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“Die größten Risiken beim Laden sind Stromschläge und überhitzende Akkus in Elektroautos”, warnt der Experte. “Beides soll die Steuerung der Ladestation verhindern.” Die Prüfer testen daher durch Fehlersimulation, ob der Schutzschalter auslöst und ob die Software der Station zur Wahl des passenden Ladeszenarios korrekt mit den Fahrzeugen kommuniziert.

Lars Wallerang / glp