Gicht und die Ernährung

ANZEIGE

Die Entzündungsschübe konzentrieren sich auf die großen Zehen, die Knie, den Ellenbogen oder die Hand – und sie sind immer mit kaum erträglichen Gelenkschmerzen verbunden. Klare Diagnose: Gicht!

Ein bis zwei Prozent aller Erwachsener in Deutschland leiden daran, Männer sind viermal so häufig davon betroffen wie Frauen. Ein Weg zur Linderung führt über gesunde Ernährung. Doch wie sollten Betroffene ihren Speiseplan umstellen?

Akute Gichtanfälle lindert der Arzt mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten. An erster Linie steht aber eine Ernährungsumstellung. “Es kommt vor allem darauf an, sich nicht mit zu vielen Purinen auf einmal zu belasten”, sagt Daniela Homoth, Ernährungswissenschaftlerin aus Reutlingen, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Fettreiche Mahlzeiten mit reichlich Fleisch und alkoholischen Getränken beispielsweise sind ein häufiger Auslöser für Gichtanfälle. “Alkohol verzögert unter anderem das Ausschwemmen von Harnsäure”, so Homoth.

ANZEIGE

Deshalb sollten sich Gichtpatienten beim Fleischkonsum an Obergrenzen orientieren, rät die Ernährungswissenschaftlerin. Über 150 Gramm sollte die Fleischportion nicht wiegen. Das entspricht einem “ziemlich kleinen” Stück Schweinebraten oder Hähnchenbrust. In beiden steckt jeweils etwa die Hälfte der Tagesration an Purinen von 210 Milligramm, die als gut tolerierbar gilt. Homoths Trick, um die Portionen unauffällig zu schrumpfen: Fleisch zu Geschnetzeltem verarbeiten und daraus ein schmackhaftes Gericht mit Gemüse und weiteren Beilagen zubereiten.

Positiver Aspekt: Gicht-Patienten können ohne Bedenken täglich die meisten Gemüsesorten, Obst, Milchprodukte, Eier, Kartoffeln, Nudeln und Reis essen. Hülsenfrüchte dagegen enthalten vergleichsweise viel Purin. Reduziert werden sollte laut der Expertin vor allem der Genuss von Fleisch, Wurst und Fisch. Weißmehl sollte durch Vollkornprodukte ersetzt, Fertigprodukte minimiert sowie auf Zucker vor allem in Getränken verzichtet werden.

Angenehmer Nebeneffekt: Ein so optimierter Speiseplan hilft nicht nur, die gefürchteten Gichtattacken zu verhindern, er unterstützt auch beim Abbau überzähliger Pfunde.

Rudolf Huber / glp