Konzern-Riese Stellantis kündigt Verträge mit Händlern

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Der erst kürzlich durch Fusion neu entstandene Autokonzern Stellantis löst sein Händlernetzwerk europaweit auf. “Stellantis macht Tabula rasa” titelt dazu die Fachpublikation “Autohaus”.

“Die Partner im Handel wurden heute Vormittag über die Absichten des Konzerns informiert”, heißt es bei “Autohaus”. Dass Stellantis nach der Fusion von PSA und FCA einheitliche Händlerverträge für alle 14 Konzernmarken anstrebt, sei gemutmaßt worden. Dass es nun doch so schnell gehe, und zu diesem Zeitpunkt stattfinde, dürfte aber viele überrascht haben.

Die Frist für die Vertragskündigung beträgt zwei Jahre. Wer danach noch dabei ist, entscheidet sich bereits Mitte Juli. Dann will der Konzern einen Letter of Intent (LoI) an alle potenziellen Vertragspartner schicken. Einige Händler würden diesen allerdings nur dann erhalten, wenn sie vorab einige nicht näher bekannte Bedingungen erfüllten, heißt es.

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Dem Vernehmen nach kündigte Stellantis-Deutschland-Chef Amaury de Bourmont auf einer digitalen Händlerinformationsveranstaltung an, dass für den neuen Händlervertrag nur die besten, leistungsfähigsten und nachhaltigsten Händler ausgewählt würden. In einer Mitteilung des Herstellers heißt es dazu, man wähle “auf der Grundlage des Potenzials und objektiver Kriterien” aus. Die Branchenkenner gehen davon aus, dass so mancher Partner keinen neuen Vertrag bekommt.

Stellantis selbst teilt zum Thema mit: “Alle beteiligten Interessengruppen werden von diesen Änderungen profitieren: Kunden, das Vertriebsnetz und Stellantis.” Kunden könnten die Vorteile der Mehrmarken-Strategie und des Multikanal-Vertriebs mit einer noch umfassenderen Palette von Dienstleistungen nutzen.

“Händler und Marken von Stellantis können auf ein neues und effizientes Geschäftsmodell bauen, das darauf abzielt, Synergien zu schaffen, die Vertriebskosten zu optimieren, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und zusätzliche nachhaltige Geschäftsmodelle zu bieten”, sagt der Konzern. Darüber hinaus entstünden noch vielfältigere Dienstleistungen, Modellpaletten sowie Finanzierungs- und Mobilitätslösungen.

Lars Wallerang / glp