Kreissparkasse Ludwigsburg fördert 2020 mit fast 3,5 Millionen Euro gemeinnützige Projekte

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Von Uwe Roth

Man kennt die Kreissparkasse (KSK) Ludwigsburg als Kreditinstitut. Über 230.000 Kreisbürger haben dort ihr Konto. 11,5 Milliarden Euro betrug die Bilanzsumme im vergangenen Jahr. Damit gehört sie zu den 20 größten Sparkassen in Deutschland. Die fünf Stiftungen der KSK sind in der Öffentlichkeit dagegen weniger bekannt, aber umso mehr in Vereinen und anderen Organisationen, die finanzielle Unterstützung gut gebrauchen können. 35 Millionen Euro beträgt das Stiftungskapital. Zwei Millionen Euro mehr als 2020. Die sind für die Gesundheitsförderung reserviert. Im zurückliegenden Jahr hat das Gesamtvolumen für 572 gemeinnützige Projekte nahezu 3,5 Millionen Euro betragen. Das hat die Kreissparkasse am Mittwoch in ihrem Jahresbericht bekanntgegeben.

Dietmar Allgaier (CDU) ist nicht nur Landrat, sondern auch Vorsitzender der fünf Stiftungen. Im Pressegespräch betonte er, dass er es an diesem Tag genießen könne, auch mal gute Nachrichten an die Medien weiterzugeben. In den vergangenen Monaten musste er regelmäßig schlechte Nachrichten nach draußen geben, weil der Landkreis wegen steigender Infektionszahlen die Corona-Regeln verschärfen musste oder weil die Intensivbetten mit Schwerstkranken nahezu vollbelegt waren. Als Stiftungsvorsitzender lobte er „die unverzichtbare Hilfe auf vielen Gebieten“. Als Landrat betonte er, dass von dem Geld aus den Stiftungen Menschen in allen 39 Kreiskommunen profitieren. „Über Spenden- und Sponsoringmaßnahmen fließen Jahr für Jahr Hunderten von Projekten Mittel zu, die dabei helfen, das Leben vieler Menschen im Kreis lebenswerter zu machen“, sagte Allgaier.

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Das Stiftungskapitel von 35 Millionen Euro verteilt sich auf die Bereiche Jugendförderung, Arbeit und Soziales (16 Millionen Euro, Kunst, Kultur und Bildung (8 Millionen Euro), Umwelt und Naturschutz (7 Millionen Euro), Gesundheit (4 Millionen Euro) und auf das Schullandheim Strümpfelbrunn (5,9 Millionen Euro). Die Projekte sind vielfältig. Die bekanntesten Unterstützer hat die „Aktion Schulstart: Kein Kind ohne Schulranzen!“: Es sind die Kölner Tatort-Kommissare Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt. Sie sind aktiv in dem von ihnen gründeten Verein „Tatort – Straßen der Welt“. Schauspieler Behrendt hatte eine Videobotschaft zum Jahresbericht nach Ludwigsburg geschickt. Mit dem tiefen Tempre seiner bekannten Stimme bedanke er sich bei den Geldgebern.

Träger der Schulranzen-Aktion vor Ort ist der Kreisdiakonieverband Ludwigsburg. Geschäftsführer Martin Strecker freute sich darüber, dass im vergangenen Jahr fast 1000 Schulranzen an Erst- und Fünftklässler aus einkommensschwachen Familien verteilt werden konnten. „Wir legen Wert darauf, dass es neue Schulranzen sind und nicht gebrauchte“, betonte er. Die Kinder sollten sich wertgeschätzt fühlen. Insgesamt wurden 960 Schulranzen ausgegeben. Davon konnten 250 Schulranzen mit einem Verkaufswert von insgesamt 50.000 Euro, so Strecker, „nur mit Hilfe der Kreissparkasse für einen unbeschwerten Schulstart“ an glückliche Kinder ausgegeben werden. Ein guter und mit dem nötigen Material gefüllter Schulranzen kostet bis zu 150 Euro. Das sei sehr viel Geld für eine Familie, die von Hartz IV oder etwas darüber lebt.

Der Kreisdiakonieverband nutzt die Aktion, um diese Familien kennenzulernen und ihnen gegebenenfalls weitere Beratungsangebote zu machen. Diese Hilfe sei auch weiterhin sehr wichtig, sagte Strecker, „denn nur mit ausreichenden Spendengeldern können im folgenden Schuljahr 2021/2022 Ranzen an Erst -und Fünftklässler aus bedürftigen Familien verteilt werden.“ Schön sei, dass „der Start des Folge-Projekts schon bevorsteht“. Beginnen werde man schon bald, konkret am 28. Juni, so Strecker.

Ein weiteres Stiftungsprojekt stellte Markus Schmitt, der Leiter der im Januar 2011 gegründeten Bildungsregion Landkreis Ludwigsburg vor: „Viele Grundschüler benötigen beim Erlernen der deutschen Sprache zusätzliche Unterstützung. Das ist sehr wichtig, denn das Erlernen der deutschen Sprache schafft die Basis“, sagte er über das Projekt „Sprachförderung an Grundschulen“. Es ist bei der Stadt Ludwigsburg angesiedelt. Diese Aufgabe übernehmen unter anderem engagierte ehrenamtliche Sprachförder-Paten. „Die ‚Projektstelle Sprachförderung Grundschule‘ koordiniert und leistet auf verschiedene Arten unverzichtbare Hilfe für Kinder, die ohne diese Unterstützung deutlich schlechtere Chancen auf ihrem Bildungsweg hätten“, so Schmitt.

Im September 2018 habe man mit dem Projekt „Vorlese-Paten“ in Kindergärten eine neue, noch früher im Kindesalter ansetzende Hilfsmaßnahme gestartet, das ebenfalls von der Kreissparkassenstiftung unterstützt werde, so Schmitt. Seit dem Schuljahr 2013/2014 – dem Beginn der Förderung – sind in das Thema „Sprachförderung“ in Summe nahezu 800000 Euro geflossen.

Für Landrat Dietmar Allgaier und Kreissparkassenvorstand Dr. Heinz-Werner Schulte und steht fest, dass „die Kreissparkasse und ihre Stiftungen auch in Zukunft Kindern dabei helfen werden, Bildung zu erwerben.