Kunden der Kreissparkasse Ludwigsburg legen acht Milliarden Euro auf die hohe Kante

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Von Uwe Roth

Die Kreissparkasse (KSK) Ludwigsburg hat gut gefüllte Tresore. Zumindest bildlich gesprochen. Rund acht Milliarden Euro haben die Kunden im vergangenen Jahr mangels Möglichkeiten zum Ausgeben auf ihren Konten gelassen. Gegenüber 2019 stieg mit diesem beeindruckenden Betrag der Wert der Kundeneinlagen bei der KSK um sieben Prozent (Vorjahreswert rund 7,5 Milliarden Euro). „Das Geld blieb einfach auf den Konten liegen“, erläuterte KSK-Vorstandsvorsitzender Dr. Heinz-Werner Schulte den Umgang der Konto-Inhaber*innen seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit ihren Berufseinkommen. Geschlossene Geschäfte, Restaurants, Kinos und die fehlende Möglichkeit, größere Summen für Reisen auszugeben – während der Staat wegen des Lockdowns immer größere Schulden macht, steigt das Vermögen der Menschen mit sicheren Einkommen. Laut der jüngst veröffentlichten Jahresbilanz 2020 verfügte die Kreissparkasse Ludwigsburg zum Jahresende 2020 über eine Barreserve von 717.301.403,50 Euro. Das meiste Geld ist als Guthaben bei der Deutschen Bundesbank deponiert.

Doch Geld verwalten, kostet Geld. Geld verdienen in Zeiten geringer Zinsen und Negativzinsen ist schwierig. Damit haben die Sparkassen und andere Kreditinstitute zu kämpfen. Schulte zeigte sich gegenüber den Medien ohne große Euphorie „mit dem Erreichten zufrieden“. Die Bilanzsumme ist im Geschäftsjahr 2020 auf insgesamt 11,50 Milliarden Euro gestiegen – und damit um knapp sechs Prozent. Der Wert zum Vorjahr hatte noch bei knapp elf Milliarden Euro gelegen. Die Kundenkredite erreichten im Geschäftsjahr 2020 ein Gesamtvolumen von 6,40 Milliarden Euro. Damit übertrafen sie den Vorjahreswert von 2019 (6,26 Milliarden Euro) um rund zwei Prozent.

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Die Zahl der Privatgirokonten stieg im Berichtszeitraum um fast 1000 auf den Gesamtwert von 233.300. Beim Jahresergebnis verzeichnet die Kreissparkasse wie in den Jahren zuvor „eine erfreuliche Konstanz mit Zuwachs-Tendenz“, so Schulte. Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 sei das Volumen auf 17,95 Millionen Euro gestiegen. Ein leichtes Plus gab es laut seinen Angaben im Geschäftsjahr 2020. Allerdings in einem bescheidenen Umfang: Und zwar auf ein Gesamt-Volumen von 17,96 Millionen Euro. Dass es kein Selbstläufer war, dieses Ergebnis zu erreichen, lässt sich aus den Worten des KSK-Chefs heraushören, der das Geschäftsjahr 2020 als „anspruchsvoll und herausfordernd“ bezeichnete. Superlative der Zufriedenheit sind nicht mehr zu hören.

Vorstand Schulte sprach in der Präsentation des Jahresberichts relativ kurz über die schwierigen Geldgeschäfte. Lieber präsentierte er die Kreissparkasse als vorbildliche Arbeitgeberin: „Im Landkreis Ludwigsburg zählen wir zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben“, sagte er. 1.460 Mitarbeiter zähle die Gesamtbelegschaft der Kreissparkasse, darunter 122 Auszubildende. Die Ausbildungsquote liege bei 8,4 Prozent. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten habe fast 63 Prozent erreicht. Nahezu 20 Prozent der Führungspositionen seien mit Frauen besetzt. Rechne man alle Sozialversicherungsbeiträge zusammen, die im Jahr 2020 entrichtet worden sind, so beträgt nach seinen Angaben das Gesamtvolumen rund 23,3 Millionen Euro.

Ein weiteres Thema, auf das er einging, war der Umgang der Kreissparkasse Ludwigsburg mit den natürlichen Ressourcen. Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Thema geworden, versicherte er. Die Kreissparkasse investiere seit vielen Jahren erhebliche Beiträge in den Klimaschutz, sagte Schulte. Man sei „darauf fokussiert, den Energieverbrauch kontinuierlich zu senken“. Der Stromverbrauch etwa wurde – gerechnet in Kilowattstunden (kWh) pro Mitarbeiter – im Zeitraum von 2018 bis 2020 deutlich reduziert: von 3.744 auf 3.368 kWh. Das entspreche einer Reduktion von mehr als zehn Prozent. Aus eigenen Photovoltaikanlagen habe man allein im Jahr 2020 rund 211.800 Kilowattstunden erzeugt. Der Papierverbrauch sei gesenkt worden. Schulte betonte am Ende seiner Ausführungen, dass „die Kreissparkasse hier, an ihrem Standort in vielerlei Hinsicht Partner und Förderer“ sei. Das gelte in besonderer Weise in der Corona-Pandemie und finde seinen Ausdruck in dem Motto „Gemeinsam und besonnen da durch“.