Marbach am Neckar: Wahl am 7. Februar wird für Bürgermeister Trost zur Zitterpartie

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Von Uwe Roth

Am Sonntag, 7. Februar entscheidet es sich, wer nächster Bürgermeister von Marbach am Neckar wird. Der amtierende Bürgermeister Jan Trost hat es in der ersten Wahlrunde nicht geschafft, die notwendige absolute Mehrheit (über 50 Prozent) aus seiner Bürgerschaft zu erhalten. Sein jüngerer Herausforderer Timo Jung erreichte sogar drei Prozentpunkte mehr. Ob das SPD-Mitglied die Nase bei der zweiten Abstimmung vorne behalten wird, lässt sich schwer vorhersagen. Für den Amtsinhaber, der für die Freien Wähler im Kreistag von Ludwigsburg sitzt, wird der zweite Wahlsonntag in jedem Fall zur Zitterpartie.

Insgesamt stehen sechs Namen auf dem Wahlzettel: Neben Trost und Jung sind dies Tobias Möhle, Dennis Rickert, Ulrich Raisch und seit wenigen Tagen Ruben Hauptfleisch als Neueinsteiger. Letzterer ist 40 Jahre alt und wohnt im Norden Deutschlands. Nach seinen Angaben ist der Fachwerker für Metallbautechnik arbeitssuchend. Seinen einwöchigen Wahlkampf in Marbach verbindet er zugleich mit der Suche nach einem Job im Großraum Stuttgart. Rickert und Raisch waren schon in der ersten Wahlrunde dabei – wenn auch im Wahlergebnis unter ferner liefen. Beide blieben unter 1,5 Prozent.

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Die drei aussichtsreichsten Kandidaten haben für Ludwigsburg24 aufgeschrieben, warum sie der nächste Bürgermeister von Marbach am Neckar werden möchten:

Jan Trost (45), Bürgermeister von Marbach

Foto: Jan Trost

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Marbach, Rielingshausen, dem Hörnle und Siegelhausen, warum möchte ich am 7. Februar zum Bürgermeister von Marbach gewählt werden?

Das Amt des Bürgermeisters war schon immer mein Traumberuf: Vielfältig, verantwortungsvoll und immer eng in Kontakt mit den Menschen. Seit Beginn meines Berufslebens war es mein Ziel, Bürgermeister zu werden. Deshalb habe ich meinen Berufsweg konsequent auf dieses Ziel hin ausgerichtet. Seit 2004 bin ich in unterschiedlichen Führungspositionen in der öffentlichen Verwaltung aktiv, habe mich berufsbegleitend weitergebildet und ein Masterstudium an der Hochschule in Ludwigsburg erfolgreich abgeschlossen.

Seit 2013 bin ich Bürgermeister von Marbach. Hier bin ich schon zur Schule gegangen, hier lebe ich mit meiner Familie, hier bin ich in zahlreichen Vereinen aktiv, hier sind wir sozial verwurzelt und hier fühlen wir uns wohl. Marbach ist für meine Familie und mich Heimat. Ich kann mir keine schönere Umgebung vorstellen, in der unsere Kinder groß werden. Was gibt es also Schöneres, als seine Heimat gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern als Bürgermeister aktiv mitzugestalten!

Startseite – Jan Trost (jan-trost.de)

 

Timo Jung (31), Leiter Zentrale Dienste beim Städtetag Baden-Württemberg

“Die Schillerstadt hat großartiges Potenzial. Der erste Wahlgang hat gezeigt, dass sich der Großteil der Bevölkerung einen Wechsel im Rathaus wünscht. Ich möchte einen neuen Stil prägen, innerhalb der Verwaltung und im Austausch und der Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Die Themen der Bürgerinnen und Bürger liegen mir am Herzen: Der Klimawandel, der Ausbau der Bildung und Betreuung, die Schaffung von Wohnraum, der Verkehr, die Belebung der Innenstadt und vieles mehr. Gemeinsam mit den Bürgern möchte ich die Zukunft von Marbach aktiv gestalten. Dazu müssen wir eine Vision entwickeln. Es geht um die Frage, wie stellen wir uns Marbach im Jahr 2030 vor?

Ich stehe für frischen Wind und neue Ideen an der Rathausspitze. Die Verwaltung müssen wir zukunftsfähig aufbauen. Durch meine bisherige Position als Leiter der Zentralen Dienste beim Städtetag Baden-Württemberg und meine Tätigkeit als Dozent an der Verwaltungshochschule habe ich dafür die besten Grundlagen.

In zahlreichen Gesprächen seit der Bekanntgabe meiner Bewerbung habe ich mich bereits mit den Menschen aus Marbach, Rielingshausen, dem Hörnle und Siegelhausen ausgetauscht. Die Herausforderungen der Zukunft möchte ich gerne mit allen gemeinsam angehen.

Ich möchte als Ihr Bürgermeister dazu beitragen, die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft zu legen. Dafür stehe ich.”

Ihr Kandidat – Timo Jung – Bürgermeister für Marbach (jung-marbach.de)

 

Tobias Möhle (37), Betriebsrat bei der Firma Bosch.

Foto: Team Möhle

Tobias Möhle geht ohne Parteibuch in die zweite Runde der Bürgermeisterwahl in Marbach. „Ich habe nicht gelernt Menschen oder eine Stadt zu verwalten. Ich habe gelernt mit Menschen gemeinsam zu gestalten. Und das mache ich seit über 17 Jahren bei Bosch in Schwieberdingen“.

Seine Erfahrung aus dem Betrieb möchte Tobias Möhle für Marbach und die Menschen, die hier leben, einsetzten. Große Projekte wie die Gartenschau, die Entspannung der Verkehrssituation oder die Belebung der Innenstadt bieten zahlreiche Möglichkeiten.

Viele Menschen in Marbach können damit jedoch heute nichts anfangen. Denn sie leiden teilweise massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dem Bürgermeister als Stadtoberhaupt kommt hier eine besondere Rolle zu. „Wir müssen diesen Menschen die Hand reichen, Perspektiven schaffen und Sicherheiten bieten“. Tobias Möhle denkt dabei an Beratungs- und Unterstützungsangebote, wenn es zuhause schwierig läuft, die finanzielle Situation angespannt ist oder sich Unternehmen die Frage stellen müssen, Gewerbesteuer zahlen oder Mitarbeiter weiterbeschäftigen?

Wir müssen priorisieren, Projekte nach hinten schieben und jetzt zusammen mit den Menschen in Marbach Lösungen finden wie Insolvenzen, Arbeits-, Perspektivlosigkeit oder das Familiendrama verhindert werden kann. Heute investieren, um in den nächsten Jahren die Früchte zu ernten. Das ist einer der Ansätze, wenn Tobias Möhle sagt: „Lasst uns die Stadt, in der wir gemeinsam leben, nach unseren Vorstellungen gestalten!“.

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