Millionen-Subventionen: Regional-Airports vor dem Aus?

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Die Regionalflughäfen Erfurt-Weimar, Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn-Lippstadt, Rostock-Laage und Saarbrücken müssen sofort geschlossen werden. Das fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS). Sie kritisieren “die Verschwendung von Steuergeldern für Flughäfen, die keinen verkehrspolitischen Nutzen haben und mit dem Angebot von Urlaubsflügen vor der Haustür die Klimakrise anheizen”. Rund 40 Millionen Euro soll laut der Studie die jährliche Unterstützung betragen.

Eine vom FÖS in Zusammenarbeit mit dem BUND veröffentlichte Studie stellt den 14 deutschen Regionalflughäfen mit ihren 200.000 bis drei Millionen Fluggästen pro Jahr ein ernüchterndes Zeugnis aus. Kein Airport schaffte demnach in allen drei Kategorien eine positive Bewertung. Benotet wurden Wirtschaftlichkeit, Verkehrsentwicklung und der Beitrag der Flughäfen zur Konnektivität – also der Anbindung der jeweiligen Region an den internationalen Flugverkehr. Zudem wurde die jährliche Klimalast der Flughäfen ermittelt. Sie liebt bei 4,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.

Nur die Flughäfen Memmingen und Bremen schafften in zwei der drei Kategorien eine positive Bewertung. Dortmund, Münster-Osnabrück, Dresden, Karlsruhe/Baden-Baden und Friedrichshafen konnten nur in jeweils einem Punkt überzeugen. “Die restlichen sieben Flughäfen versagten in allen drei Kriterien und damit auf ganzer Linie”, so die Autoren.

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BUND-Vorsitzender Olaf Bandt: “Bislang scheuen die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen alle notwendigen Maßnahmen, um den Flugverkehr auf Klimakurs zu bringen. Die Regionalflughäfen zeigen dabei die ganze Absurdität des Fliegens auf: Die Nutzungszahlen stehen in keinem Verhältnis zu Klimaschäden und den Subventionen.”

Auch das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat die Politik aufgefordert, aus der BUND-Studie Konsequenzen zu ziehen: “Die Menschen auf dem Land und in Mittel- und Kleinstädten brauchen eine Schienenanbindung und keine Regionalflughäfen.” Statt überflüssige und klimaschädliche Regionalflughäfen zu subventionieren, müsse Deutschland alle Anstrengungen auf eine bessere Anbindung der Menschen an die Schiene konzentrieren.

Rudolf Huber / GLP