Neue Heizungen braucht das Land

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 Heizungsinstallateure können sich in der Corona-Krise über mangelnde Arbeit nicht beschweren. Kunden müssen häufig Tage oder sogar Wochen warten, bis sie einen Termin bekamen. Auch im aktuellen Lockdown können die Handwerker kaum noch Aufträge annehmen. Vor Ostern sei kein Termin mehr frei, heißt es immer wieder.

Tatsächlich ist die Nachfrage nach neuen Heizungen oder Modernisierungen drastisch gestiegen. 2020 kletterte der Absatz von Heizungen um 13 Prozent nach oben, wie der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtet. Zum Vergleich: Im Durchschnitt wuchs die Branche seit 2000 gerade mal um zwei Prozent pro Jahr.

Beschleunigt wurde der Trend durch die Förderprogramme. Seit Anfang 2020 zahlt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bis zu 45 Prozent der Kosten für den Austausch einer alten Ölheizung durch eine Anlage, die ausschließlich erneuerbare Energien nutzt. Beim Umstieg auf Gaskessel mit Solarthermie-Anlage, Wärmepumpe oder Holzpellets-Heizung erhalten Kunden immerhin noch 40 Prozent der Kosten.

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Hintergrund: Die Mehrheit der deutschen Heizungen gilt als sanierungsbedürftig. Jeder vierte Heizkessel ist laut “tagesschau.de” älter als 25 Jahre. Noch heizen die meisten Deutschen mit Öl oder Gas. Rund zwei Drittel der insgesamt 21 Millionen Heizanlagen werden mit fossilen Energieträgern befeuert. Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen.

Ralf Loweg / glp