Regierungspräsidium Stuttgart: Umweltzone Ludwigsburg bleibt bestehen

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Von Ayhan Güneş

In einigen Städten des Landes wird zum Jahresende die Umweltzone aufgehoben. In Ludwigsburg gelten die Einschränkungen für Autos mit hohen Abgaswerten im nächsten Jahr jedoch weiterhin. Wie das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart am Freitag auf Anfrage von Ludwigsburg24 mitteilte, bleibt in Ludwigsburg die Umweltzone in Ludwigsburg „vorerst erhalten”. Das RP ist für die Pläne zur Luftreinhaltung verantwortlich. Weiter heißt es von der Behörde: Die Entwicklung der Schadstoffwerte in Ludwigsburg sei „zwar durchaus positiv”. Sie rechnet für das laufende Jahr 2022 damit, dass der zulässige Grenzwert im Jahresschnitt eingehalten werde.

Der in der Schlossstraße gemessene höchste Wert liegt Angaben des Regierungspräsidiums zufolge „derzeit unter 40 Mikrogramm NO2 auf den Kubikmeter”. Doch die Schlussfolgerung lautet nicht Aufhebung der Umweltzone für Ludwigsburg und Umgebung, sondern vorerst ein Fortbestand. Als Begründung teilt das Regierungspräsidium mit: Eine gesicherte Grenzwerteinhaltung sei ohne die bestehenden Fahrverbote nicht gewährleistet. Momentan tragen in der Schlossstraße die 15 XXL-Luftfiltersäulen vor und hinter der Luftmessstation dazu bei, dass die Schadstoffkonzentrationen gering gehalten werden. Trotz der Luftfilterung kommt es an der vielbefahrenen Durchgangsstraße stundenweise zu einer Überschreitung des Grenzwertes von 40 Mikrogramm NO2 je Kubikmeter Umgebungsluft. Und das passiert sogar an Wochenenden ohne den eigentlichen Berufsverkehr.

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Die Umweltzone wird in Ludwigsburg weiterhin ein Thema bleiben. Denn die EU plant mit der Einführung der Euro-Norm 7 eine weitere Verschärfung der Grenzwerte. Die aktuell geltende Norm Euro 6 soll in drei Jahren abgelöst werden. Wie am Freitag bekannt wurde, haben das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten eine Vereinbarung getroffen, ab 2035 nur noch klimaneutrale Fahrzeuge für den Straßenverkehr zuzulassen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger hatte in einer Stellungnahme am Donnerstag die vorgeschlagenen Luftgrenzwerte als „unnötig, vollkommen überzogen und inakzeptabel” bezeichnet.

Die EU-Kommission beruft sich auf Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO. Demnach sterben jedes Jahr 300.000 Europäer frühzeitig durch die Luftverschmutzung. Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon werden als die gefährlichsten Schadstoffe genannt. Die WHO schlägt noch drastischere Senkungen der Grenzwerte vor – insbesondere den Grenzwert für Feinstaub. Dem ist die EU-Behörde in ihrem Vorschlag jedoch nicht gefolgt.