Als Senior am Steuer – das wird teuer. Denn der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung steigt. Das zeigt eine Auswertung des Kfz-Versicherungsindex von Verivox. Entlastung gibt es nur für langjährig unfallfreies Fahren.
Dieser Alterszuschlag ist durchaus beträchtlich. So zahlt ein über 80 Jahre alter Autofahrer 114 Prozent mehr als ein 40-Jähriger, so eine Auswertung der Haftpflichtangebote von Verivox im November 2019. Beim Kaskoschutz beträgt der Zuschlag immer noch 98 Prozent.
Zum Vergleich: 2016 lag der Zuschlag in der Vollkasko bei 83 Prozent, also 15 Prozentpunkte niedriger. Bei den Haftpflichttarifen waren es 106 Prozent. Die Auswertung berücksichtigt ausschließlich den Einfluss des Alters auf den Kfz-Beitrag. “Nachlässe durch höhere Schadenfreiheitsrabatte sind nicht berücksichtigt”, heißt es beim Vergleichsportal.
Dabei greift der Zuschlag nicht erst im höheren Seniorenalter. Schon die 66- bis 70-Jährigen zahlen ein Viertel bis ein Drittel mehr als die 40-Jährigen. “Parallel dazu schaffen die Kfz-Versicherer eine Entlastung für unfallfreie Senioren”, sagt Wolfgang Schütz, Chef der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Während 2016 beim Schadenfreiheitsrabatt in der Regel höchstens 35 schadenfreie Jahre anerkannt wurden, seien es heute meist 45 Jahre und mehr.
Zwei Drittel von 82 untersuchten Versicherern verwenden demnach eine Rabattstaffel bis mindestens Schadenfreiheitsklasse 45. Bei 23 Assekuanzen erhöht sich der Rabatt bis zur SF-Klasse 50. Der Spitzenwert sind Rabatte bis zu 60 schadenfreien Jahren. Das bedeutet: Wer im Alter unfallfrei fährt, kann gegenüber der alten SF-Klasse 35 seinen Beitrag nochmal um 15 bis 20 Prozent senken. Wenn Senioren aber einen Unfall verursachen und in teurere SF-Klassen zurückgestuft werden, “schlägt der steigende Alterszuschlag voll durch”, so Schütz.
Rudolf Huber