So empfindlich ist die Baby-Haut

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Die Haut eines Babys ist sehr empfindlich und benötigt deshalb besondere Pflege. Bei Neugeborenen sind bereits alle Hautschichten angelegt, die Funktion der Haut gleicht aber längst nicht der von älteren Kindern oder Erwachsenen.

Warum ist das so? “Neuere Untersuchungen zeigen, dass es bis weit ins zweite Lebensjahr hinein dauert, bis sich die Barrierefunktion der äußeren Hautschicht normalisiert”, sagt Prof. Dr. Peter Höger, Haut- und Kinderarzt und ärztlicher Direktor des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift in Hamburg, im Apothekenmagazin “Baby und Familie”.

In den ersten Tagen nach der Geburt schützt die sogenannte Käseschmiere die Haut davor, dass sie Feuchtigkeit verliert. Früher wurde die Käseschmiere noch von Hebammen und Pflegerinnen nach der Geburt entfernt. Heute weiß man: Der fetthaltige, weißliche Mantel, der nach einigen Tagen von selbst verschwindet, ist sehr wertvoll. Denn die hautfettenden Talgdrüsen wie auch die Schweißdrüsen müssen noch reifen. Sie bilden den Säureschutzmantel der Haut, der sich nach und nach aufbaut.

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Übertreiben sollten Eltern es deshalb mit der Pflege der Kinderhaut nicht: “Zu häufiges Waschen löst Fette aus der Haut – insbesondere, wenn dabei Seifen verwendet werden”, erklärt Dr. Katja Renner, Apothekerin in Wassenberg. In den ersten Tagen reinigen und pflegen Eltern vor allem den Windelbereich – am besten mit klarem, handwarmem Wasser.

Gebadet werden Babys erst, wenn der Nabelschnurrest abgefallen und der Nabel gut verheilt ist, also nach etwa fünf bis zehn Tagen. Auch dann reicht reines Wasser. Babys sollten möglichst nur einmal in der Woche und nur kurz, also zwei, drei Minuten gebadet werden – sonst weicht die Haut auf. Bei gesunder Haut sind keine rückfettenden Cremes notwendig. Allerdings kann gerade im Herbst und Winter, wenn innen und außen die Luft trockener wird, eine feuchtigkeitsspendende Hautlotion sinnvoll sein.

Ralf Loweg / glp