So groß wird der Absatzeinbruch der Autobauer

ANZEIGE

Nach und nach sollen in den Produktionshallen der Automobilhersteller die Bänder wieder anlaufen. Doch von einer Rückkehr zur Normalität kann noch lange keine Rede sein. Das Hochlaufen bis zur vollen Kapazität wird vermutlich noch mehrere Wochen oder gar Monate dauern. “Der Hochlauf wird viel Zeit benötigen”, sagt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Denn die Autobauer sind auf zahlreiche Lieferanten angewiesen, die Bauteile wie Ventile oder Einspritzpumpen produzieren. Einige von ihnen sitzen im Ausland, zum Beispiel in Italien, und befinden sich immer noch im “Shutdown”. Zudem beeinträchtigen Grenzschließungen die Einfuhr von Lieferteilen.

Selbst wenn die Lieferketten wieder stabil funktionieren, dürfte die Nachfrage nur schleppend in Schwung kommen, berichtet “tagesschau.de”. Es werde womöglich Jahre dauern, bis die Industrie das Produktionsniveau des Rekordjahres 2017 wieder erreiche, meinte Conti-Chef Elmar Degenhart im “Spiegel”.

ANZEIGE

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer prophezeit, dass 2020 die Pkw-Produktion in Deutschland auf etwa 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen wird. Das wären 900.000 weniger als 2019 und 1,3 Millionen Autos weniger als 2018. Der Produktionseinbruch bedroht viele Jobs. “Gut 100.000 Arbeitsplätze könnten gefährdet sein”, sagt Dudenhöffer.

Besonders getroffen von der Corona-Krise sind die Zulieferer. Sie sind kleiner als die globalen Autokonzerne und stehen viel stärker unter Kostendruck. “Bisher haben wir nur den Auftakt der Krise”, sagt Conti-Chef Degenhart. “Das zweite und dritte Quartal dürften erheblich schwieriger werden.”

Ralf Loweg