So schützen Eltern ihre Kinder vor Schadstoffen

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Die Gefahr von Schadstoffen für Kinder ist nicht zu unterschätzen. Denn Weichmacher und Biozide lauern praktisch überall. Zum Beispiel in Nahrungsmittel, Kleidung, Körperpflegeprodukte, Spielzeug oder Möbeln.

“Kinder sind am meisten durch Schadstoffe belastet, und die Belastung ist bei ihnen größer als bei Erwachsenen”, sagt die Biologin und Toxikologin Dr. Marike Kolossa. Was Eltern tun können, erklärt die Leiterin des Fachgebiets Toxikologie, gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung im Umweltbundesamt Berlin im Gespräch mit dem Apothekenmagazin “Baby und Familie”.

Der Schutz vor Schadstoffen ist bei Kindern besonders wichtig, da sie pro Kilo Körpergewicht mehr essen, trinken und atmen – und damit eine höhere Aufnahme haben. “Gleichzeitig müssen Kinder besonders geschützt werden, weil sie sich in der Entwicklung befinden”, sagt Marike Kolossa.

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Manche Stoffe beeinträchtigen zum Beispiel die Fortpflanzungsfähigkeit, fördern Asthma und Allergien, die Entstehung von Krebs oder begünstigen Fettleibigkeit, was zu Diabetes führen kann.

Um die Belastung durch gefährliche Weichmacher zu senken, sollten Eltern keine Kunststofffläschchen kaufen, sondern welche aus Glas, empfiehlt Kolossa. Materialien wie Glas, Stein oder Stahl senken die Belastung. “Wenn es etwas aus Kunststoff sein muss, dann am besten aus deutscher oder europäischer Produktion”,sagt Marike Kolossa. “Riecht etwas nach Plastik – Finger weg!”

Und noch etwas: Schwangere sollten auf gar keinen Fall Wände streichen. Immer gilt: Mindestens zweimal am Tag zehn Minuten die Räume lüften. Feucht Wischen entfernt zudem Staub, über den gerade Kleinkinder Schadstoffe aufnehmen. Bei Wasch- und Reinigungsmittel sollte man darauf achten, nur Produkte ohne Duftstoffe und ohne desinfizierende Wirkung (“antimikrobiell”, “gegen Mikroorganismen”) kaufen.

Eine große Weichmacher-Quelle ist laut Marike Kolossa Fertigessen. Statt Fast Food sollten Eltern deshalb besser frisch kochen, wenn möglich mit ökologisch angebauten Produkten. Das reduziere Pestizide. Zudem empfiehlt die Toxikologin, Körperpflege wie Body-Lotions oder Shampoos in Maßen zu verwenden – und Weichplastikspielzeug wie Quietsche-Enten, das vor 2015 produziert wurde, wegzuwerfen.

Ralf Loweg / glp