Stadtverwaltung Ludwigsburg unterstützt Gesundheitsamt des Kreises

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„Wie geht es Ihnen heute?“ Diese Frage stellt Christine Süß, eigentlich zuständig für die Städtepartnerschaften der Stadt Ludwigsburg, zurzeit mehrmals am Tag. Sie ist eine von 30 Mitarbeitenden der Stadt Ludwigsburg, die das Gesundheitsamt des Landkreises Ludwigsburg bei der Corona-Quarantäne-Überwachung unterstützen.

Seit 9. November 2020 leistet die Stadtverwaltung diese Amtshilfe für das Landratsamt. Denn die Zahl der Infizierten und der Personen, die in Quarantäne sind, ist stark angestiegen. Der Landkreis kann die Überwachung nicht mehr allein bewältigen. Die Aufgabe, regelmäßig bei denjenigen Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburgern anzurufen, die in Quarantäne sind, weil sie Kontakt mit Corona-Infizierten hatten, hat die Stadt Ludwigsburg dem Landkreis zwischenzeitlich abgenommen. Die Anrufe bei den Infizierten übernimmt das Gesundheitsamt selbst.

Jede Kontaktperson erhält alle zwei Tage einen Anruf. Ziel der Telefonate ist es, vor allem zu erfahren, ob die Kontaktpersonen sich mit Corona angesteckt haben. „Ich habe eine Checkliste vom Gesundheitsamt, mit deren Hilfe ich Symptome wie etwa Fieber, Husten, Kurzatmigkeit oder Gliederschmerzen abfrage“, erläutert Christine Süß. „Wenn die Person Symptome zeigt, gebe ich das an das Gesundheitsamt weiter.“ Die Person muss dann sofort einen Test machen und sich von Familienmitgliedern isolieren. So können Infektionsketten rechtzeitig unterbrochen werden.

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Christine Süß hat sich freiwillig für die Aufgabe gemeldet. „Ich bin im Moment nicht so ausgelastet wie sonst, weil viele Veranstaltungen und Treffen mit den Partnerstädten wegen Corona abgesagt werden mussten“, sagt sie. „Daher wollte ich gerne diese sinnvolle Arbeit unterstützen.“ Sie und ihre Kollegen – darunter viele Auszubildende – rufen pro Tag zehn bis 20 Personen an.

Christine Süß hat bislang durchweg positive Reaktionen auf ihre Anrufe bekommen. „Die Menschen freuen sich, dass wir uns melden. Sie merken, dass unser System funktioniert und fühlen sich in der Quarantäne nicht alleingelassen“, so Süß. 14 Tage in Isolation seien für die meisten sehr hart. Ein Mann habe ihr bei der Abfrage der Symptome gesagt: „Ich habe Kopfweh, aber das kommt daher, dass ich zwei Wochen nicht draußen war. Ich halte es kaum noch aus.“ Dementsprechend groß sei die Freude, wenn Christine Süß am letzten Tag der Quarantäne anruft.

Die Anrufe dienen auch dazu, um zu kontrollieren, ob die Corona-Kontaktpersonen tatsächlich zuhause sind und sich an die Quarantäneauflagen halten. Allerdings ist das in Zeiten, in denen viele Personen keinen Festnetzanschluss mehr haben, nicht so einfach zu überprüfen.

„Ich habe aber den Eindruck, dass sich die meisten sehr strikt an die Regeln halten“, so Süß. Sollte jemand nicht erreichbar sein oder sich offensichtlich beim Annehmen des Anrufs nicht zuhause aufhalten, geben Christine Süß und ihre Kollegen die Info an den Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt weiter. Dessen Mitarbeitende können dann vor Ort nach dem Rechten schauen.

red