Achtung Krötenwanderung: Wo im Kreis Ludwigsburg jetzt Tempo 30 und Straßensperren gelten

Ludwigsburg – Mit den steigenden Temperaturen beginnt für viele Amphibien die wohl gefährlichste Reise ihres Lebens: die Wanderung zu ihren Laichplätzen. Jedes Jahr machen sich Kröten, Frösche und Salamander auf den Weg – oft mitten durch stark befahrene Straßen. Um die Tiere zu schützen, hat das Landratsamt Ludwigsburg ab sofort Tempolimits und Straßensperrungen angeordnet.

Doch nicht nur die Amphibien profitieren von den Maßnahmen: Auch die zahlreichen Ehrenamtlichen, die die Tiere sicher über die Straßen tragen, sind dadurch besser geschützt.

Warum Tempo 30 Leben rettet

Autofahrer kennen die gelben Warnschilder mit dem Frosch – sie signalisieren, dass hier wandernde Amphibien unterwegs sind. Was viele nicht wissen: Schon bei Geschwindigkeiten über 30 km/h entsteht eine Sogwirkung, die die Tiere schwer verletzt oder tötet, selbst wenn sie nicht direkt überfahren werden. Deshalb gilt: Runter vom Gas, besonders in den Abend- und Nachtstunden!

Auch Radfahrer werden um Vorsicht gebeten, denn die kleinen Tiere sind in der Dämmerung und nachts oft schwer zu erkennen.

Feuersalamander im Fokus – Straßensperrungen in Eberdingen

Neben Kröten und Fröschen sind auch Feuersalamander auf Wanderschaft. Besonders im Strudelbachtal bei Eberdingen gibt es ein landesweit bedeutsames Vorkommen. Um diese seltene Art zu schützen, wird die Kreisstraße 1688 vorübergehend gesperrt. Spezielle Feuersalamander-Warnschilder weisen auf diese Bereiche hin.

Vollsperrungen und Tempolimits in mehreren Gemeinden

Um die Amphibien sicher an ihr Ziel zu bringen, gelten in den Abend- und Nachtstunden Straßensperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen in mehreren Gemeinden:

Vollsperrungen für den Verkehr (Auswahl):

  • Affalterbach: Zufahrt Lemberg
  • Besigheim: Bereich „Pfander‘sche Baggerseen“
  • Bönnigheim/Kirchheim: Straßen zwischen Hofen, Hohenstein und Kirchheim
  • Eberdingen: K 1688 zwischen Eberdingen und Weissach
  • Markgröningen: Talhausen, Hummelberg, Fischteiche
  •  Mundelsheim: Seebachweg, Wanderparkplatz „Vogeltränke“

Reduziertes Tempo & Warnschilder:

  • Freiberg: Austraße (10 km/h)
  • Bietigheim-Bissingen: Zufahrt Häckselplatz Rotenacker Wald
  • Ludwigsburg: Königsallee, Poppenweiler, Neckar-Radweg

Polizei kontrolliert Tempolimits

Um die Einhaltung der Beschränkungen sicherzustellen, setzt das Landratsamt verstärkt Radarkontrollen in den betroffenen Gebieten ein. Auch das Missachten von Straßensperrungen wird geahndet.

Wanderzeit bis Ende Mai – witterungsabhängig

Die Wanderzeit der Amphibien variiert je nach Art und Wetterlage. Während die meisten Maßnahmen bis Ende April gelten, bleiben die Sperrungen in Feuersalamander-Gebieten bis Anfang Juni bestehen. Falls die Witterung es erfordert, kann die Sperrzeit auch verlängert oder vorzeitig aufgehoben werden.

Bürger können Amphibienvorkommen melden

Wer in seinem Wohngebiet neue Amphibienwanderwege entdeckt, kann diese der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Ludwigsburg melden:

Tel:  07141 144-42158 – Mail: umwelt@landkreis-ludwigsburg.de

Amphibienwanderung in Ludwigsburg: Stadt sperrt temporär Straßen und Feldwege

Ludwigsburg, 19. Februar 2024 – Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwacht nicht nur das Leben in den Gärten, sondern auch die heimische Amphibienwelt in Ludwigsburg. An der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg wurden bereits neugierige Frösche und Molche auf ihrem Weg zu den Laichgewässern gesichtet. Um die gefährdete Population zu schützen, setzt die Stadtverwaltung auch in diesem Jahr auf unkonventionelle Maßnahmen.

Ab dem 19. Februar werden bestimmte Straßenabschnitte und Feldwege temporär gesperrt, um die Amphibien vor dem Verkehrstod zu bewahren. Die hintere Schranke in der Fröbelstraße wird von montags bis freitags zwischen 18 und 6 Uhr sowie an Wochenenden rund um die Uhr geschlossen sein. Diese Maßnahme betrifft jedoch nicht den Parkplatz der FH/PH Ludwigsburg. Die Fröbelschule-Parkplatznutzer sind angehalten, ihre Schranke zu beachten und die Geschwindigkeit im Bereich der Waldorfschule zu reduzieren, um den springfreudigen Amphibien nicht in die Quere zu kommen.

Auch die Feldwege entlang des Schleifmühlenbaches in Hoheneck erfahren ab dem 19. Februar eine nächtliche Sperre von 20 bis 6 Uhr durch drei Schranken. Eine Passage zur Kläranlage ist während dieser Zeit nicht möglich.

Warnschilder an strategischen Punkten, darunter der Ortsausgang Poppenweiler in Richtung Spielplatz, die Königinallee beim Salonwald, die Hartstraße beim Heilbad, der Bangertsweg und der Neckar-Fahrradweg in Hoheneck, weisen Fahrerinnen und Fahrer darauf hin, dass sie sich auf einem Amphibien-Hotspot befinden. Besondere Vorsicht wird in den Abend- und Nachtstunden empfohlen, um den kleinen Wanderern freie Bahn zu lassen oder alternative Routen zu wählen.

Die Amphibienwanderung erstreckt sich voraussichtlich bis Ende April, mitunter unterbrochen von Kälteeinbrüchen, die die wechselwarmen Tiere zu Pausen zwingen. Als besondere Unterstützung werden die Amphibien im Bereich der Fröbelstraße von engagierten Studierenden der Fachschaft Biologie der PH Ludwigsburg kartiert und sicher zum Laichgewässer gebracht. Freiwillige Helfer und Schulklassen schließen sich dieser Aktion an, um einen Beitrag zum Schutz dieser gefährdeten Arten zu leisten.

Interessierte, die sich aktiv an den Schutzaktionen beteiligen möchten, können sich bei der Fachschaft Biologie der PH Ludwigsburg unter biofachschaft-lb@gmx.de melden. Darüber hinaus ruft die Stadt Ludwigsburg dazu auf, bislang unbekannte Amphibienwanderwege oder -vorkommen der Abteilung Grünflächen und Ökologie per E-Mail an fs-bio@vs-phlb.de  zu melden, um die Forschung und den Schutz weiter voranzutreiben.

red