Rekordwert: Über 2,8 Millionen junge Deutsche ohne Berufsabschluss

Berlin – Die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss ist in Deutschland auf einen Rekordwert gestiegen. Im Jahr 2022 verfügten 2,86 Millionen 20- bis 34-Jährige nicht über eine formale Qualifikation, das entspricht 19,1 Prozent der Altersgruppe. Ein Jahr zuvor waren es 2,64 Millionen oder 17,8 Prozent. Die neuen Werte finden sich in einem Entwurf des neuen Berufsbildungsberichts, der spätestens Anfang Mai vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll und über den das “Handelsblatt” (Mittwochausgabe) berichtet.

“Die Zahl junger Menschen ohne Berufsabschluss steigt offenbar ungebremst weiter”, kritisiert die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Elke Hannack. Trotz vieler unbesetzter Ausbildungsplätze gelinge es seit Jahren nicht, allen jungen Menschen eine Chance auf Ausbildung zu geben. “Vor diesem Hintergrund klingt die Debatte über den zunehmenden Fachkräftemangel in den Ohren vieler junger Menschen sicherlich wie blanker Hohn”, sagte Hannack dem “Handelsblatt” (Mittwochausgabe).

Der starke Anstieg lässt sich zwar zum Teil durch junge Flüchtlinge und andere Zuwanderer erklären, bei denen die Quote der nicht formal gebildeten doppelt so hoch liegt wie bei den jungen Erwachsenen insgesamt. Dennoch bestehe Grund zur Sorge, heißt es im Entwurf des Berufsbildungsberichts. Denn Beschäftigte ohne Berufsabschluss verdienten oft unterdurchschnittlich, was sich dann auch bei der Rente auswirkt, und liefen schneller Gefahr, arbeitslos zu werden. “Auch werden vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung vor allem junge Menschen als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gebraucht”, heißt es im Entwurf.

red

Ausbildungsmarkt im Kreis Ludwigsburg unter Druck: 400 Stellen unbesetzt

Ludwigsburg – Der Ausbildungsmarkt im Kreis Ludwigsburg steht unter erheblichem Druck, so die Warnung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in einer aktuellen Pressemitteilung. Laut Angaben der Arbeitsagentur sind derzeit 400 Ausbildungsstellen im Landkreis Ludwigsburg unbesetzt, wovon 33 in der Lebensmittelindustrie liegen. Die NGG sieht einen akuten Mangel an Auszubildenden und warnt vor negativen Auswirkungen auf die Perspektiven und Löhne der jungen Menschen in der Region.

Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG Stuttgart, beruft sich auf Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und zeigt auf, dass in Baden-Württemberg 16 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss vorweisen können. Dieses Phänomen betreffe auch viele junge Menschen im Kreis Ludwigsburg und beeinträchtige ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt.

Die Gewerkschaft befürchtet einen bedenklichen Trend, insbesondere bei Jugendlichen mit maximal einem Hauptschulabschluss, die immer seltener den Sprung in eine Ausbildung schaffen. Zacher betont die Notwendigkeit, diese Jugendlichen intensiver zu fördern und für eine Ausbildung fit zu machen. Er appelliert an Arbeitsagenturen, Jobcenter und Unternehmen, verstärkt in die Ausbildungsförderung von Jugendlichen zu investieren.

Die NGG empfiehlt Betrieben, auf “Azubi-Lotsen” zu setzen, die sich aktiv um den Kontakt zu jungen Menschen bemühen und sie für Ausbildungsberufe begeistern sollen. Insbesondere bei Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten sei es wichtig, diese während der Ausbildung zu unterstützen, da das Pensum der Berufsschulen viele überfordern könne.

Die Wirtschaft im Kreis Ludwigsburg wird aufgefordert, sich besser auf das neue Ausbildungsjahr vorzubereiten. Zacher unterstreicht die grundsätzliche Notwendigkeit, mehr für den Job-Nachwuchs zu tun. Er betont, dass es wichtig sei, das Potenzial in jungen Menschen zu erkennen. Zudem verweist er auf die Ausbildungsgarantie des Bundestags ab August, die jungen Menschen das Recht auf eine Ausbildung verschafft, auch außerbetrieblich.

Die NGG Stuttgart schlägt zusätzlich eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie vor. Dabei sollen alle Betriebe in einen Fonds einzahlen, und Unternehmen, die ausbilden, erhalten einen Großteil der Kosten erstattet – etwa für die Vergütung der Azubis. Die Gewerkschaft hofft, dass diese Maßnahmen dazu beitragen, den Ausbildungsmangel im Kreis Ludwigsburg zu mildern und jungen Menschen bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu bieten.

red

Ausbildungsmesse in Vaihingen: 52 Unternehmen präsentieren am 20. Januar breites Angebot

Vaihingen an der Enz – Am Samstag, den 20. Januar 2024, öffnet die 20. Vaihinger Ausbildungsmesse von 9:30 Uhr bis 13:30 Uhr ihre Türen. In diesem Jahr findet die Messe nicht nur im Großen Saal der Vaihinger Stadthalle, sondern auch im Löwensaal und auf dem Schulhof hinter der Stadthalle statt.

Die Teilnahme von insgesamt 52 verschiedenen Betrieben und Institutionen aus Vaihingen an der Enz und Umgebung markiert einen Anstieg um zehn Firmen im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmen präsentieren ihre Tätigkeiten, laden zu Gesprächen ein und gewähren Einblicke in ein breitgefächertes Ausbildungsangebot in unterschiedlichsten Branchen. Von handwerklichen Berufen über Kultur und Gestaltung, Soziales, Umwelt und Wirtschaft bis hin zu (Maschinen-) Bau und Technik bietet die Messe eine Vielfalt an Möglichkeiten. Interessierte haben die Gelegenheit zu direktem, individuellem Austausch mit Unternehmen, um mehr über Ausbildungsberufe zu erfahren und erste Kontakte zu knüpfen.

Die Schülerinnen und Schüler der Schlossbergschule sorgen für eine kleine Bewirtung der Messebesucher. Der Eintritt zur Messe ist frei. Der Flyer mit Standplan und allen weiteren Informationen ist unter www.beruv.de/ausbildungsmesse oder in der Kultur- und Touristinformation, Marktplatz 5, 71665 Vaihingen an der Enz, während der regulären Öffnungszeiten erhältlich.

red

Ausbildungsmarkt im Landkreis Ludwigsburg: Zahlreiche offene Stellen warten auf motivierte Bewerber

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Die Zeichen stehen erneut auf Ungleichgewicht im Ausbildungsmarkt. Im Berufsberatungsjahr 2022/2023 verzeichnete die Agentur für Arbeit und das kommunale Jobcenter Landkreis Ludwigsburg deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als suchende Bewerber. Doch trotz dieser positiven Bilanz blieben bis zum Bilanzstichtag am 30. September 2023 einige Bewerber unversorgt, während etwa 400 gemeldete Ausbildungsstellen weiterhin auf motivierte Bewerber warteten.

Im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 suchten 2.267 junge Talente die Unterstützung der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, um den passenden Ausbildungsplatz zu finden – das sind erfreuliche 56 oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Parallel dazu meldeten die Arbeitgeber der Agentur für Arbeit 3.099 freie Berufsausbildungsstellen. Ein Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber dennoch ein beachtlicher Einsatz der Betriebe.

„Erfreulich ist, dass der seit Jahren spürbare Rückgang der Bewerberzahlen in diesem Jahr gestoppt werden konnte und wieder mehr Jugendliche die Ausbildungsvermittlung von Agentur und Jobcenter in Anspruch genommen haben, bewertet Martin Scheel, der Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur diese Entwicklung.

Trotz des Rückgangs der Ausbildungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr blieb die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe auf hohem Niveau. Die Stellenmeldungen lagen 1,9 Prozent über dem Vorvorjahr. Den Löwenanteil der Meldungen verzeichnete die Industrie- und Handelskammer (61,18 Prozent), gefolgt von der Handwerkskammer (22,72 Prozent). Doch, Überraschung, 12,91 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen blieben am Stichtag noch unbesetzt.

Besonders hervorzuheben ist, dass trotz der Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt die Besetzung von Ausbildungsstellen in Lebensmittelberufen, Bauberufen, Fahrzeugführung und Hotel- und Gaststättenberufen erschwert wurde. Bis zum Stichtag mündeten 55,9 Prozent der Bewerber erfolgreich in ein Ausbildungsverhältnis. In Zahlen ausgedrückt: 1.267 Bewerber fanden ihren Weg in die berufliche Zukunft. Doch auch 310 entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium. 54 wählten eine Fördermaßnahme, während 129 eine Arbeit aufnahmen. 58 wiederum entschieden sich für den Bundes-/Jugendfreiwilligendienst.

Bis zum Stichtag blieben 83 Bewerber unversorgt, was einen Rückgang um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Jugendliche, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Alternative sind, können sich kreativ und spontan bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit melden. Unter der Rufnummer 0800 4 5555 00 oder 07141 137 271 sowie per E-Mail Ludwigsburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de stehen die Beratungsfachkräfte bereit, um individuelle Karrierepläne zu schmieden.

red

Mehr Geld für Steinmetz-Azubis im Kreis Ludwigsburg: Vergütung steigt ab August

Im Landkreis Ludwigsburg streben 16 Steinmetzbetriebe nach einer Aufwertung der Ausbildung und dem Anziehen von Nachwuchstalenten. Eine Ausbildung im Steinmetzhandwerk, in Verbindung mit einem tariflichen Arbeitsverhältnis, wird nun finanziell attraktiver: Im ersten Ausbildungsjahr erhalten die Lehrlinge ein monatliches Gehalt von 890 Euro, im zweiten Jahr sind es 990 Euro, und im dritten Lehrjahr steigt es auf 1.140 Euro an. Dieser Anstieg der Ausbildungsvergütung trat mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres, ab August, in Kraft. Folglich sollte das erhöhte Gehalt bereits im September und Oktober auf den Konten der Lehrlinge eingegangen sein. Das teilt die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.

Steinmetze widmen sich einem kreativen Handwerk, das eine breite Produktpalette umfasst, darunter Fassadenfiguren, Natursteinbrunnen, Grabsteine und Fensterbänke. Die Kunst, Skulpturen aus Stein zu erschaffen, erfordert handwerkliches Geschick mit Hammer und Meißel, doch moderne Maschinen unterstützen Steinmetze in vielerlei Hinsicht, sei es beim Spalten, Schneiden, Schleifen oder Polieren. Außerdem hat die Digitalisierung Einzug in das Handwerk gehalten, wodurch Steinmetze Computer für die Bearbeitung von Materialien wie Marmor, Granit, Sandstein und Schiefer nutzen. Jürgen Ziegler, der stellvertretende Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordwürttemberg, betont, dass das Handwerk bereits im “digitalen Steinzeit-Modus” tätig ist.

red

Das Bildungsniveau sinkt: Studie zeigt Anstieg von Menschen ohne Berufsausbildung

Das Bildungsniveau der Deutschen sinkt. Bis 2014 war der Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung unter den 25- bis 64-Jährigen auf nur noch 16 Prozent gefallen, bis 2022 stieg er jedoch wieder auf mehr als 21 Prozent. Das zeigt eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das “Handelsblatt” berichtet.

Es sei “zu befürchten, dass der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung in den nächsten Jahren noch ansteigen könnte”, warnen die Autoren. Diverse Schultests, darunter die Iglu-Studie zu den Lesefähigkeiten von Viertklässlern, hatten zuletzt gezeigt, dass der Anteil der Schüler mit gravierenden Lerndefiziten größer geworden ist. Damit sänken auch deren Chancen, einen Berufsabschluss zu erzielen.

Das IW fordert daher mehr Unterstützung für schwächere Kinder, vor allem bei der Sprachförderung. Das müsse möglichst früh, also in Kitas und Grundschulen, passieren. Nur dann könnten die nachkommenden Generationen die Älteren auf dem Arbeitsmarkt so ersetzen, dass das Wohlstandsniveau der Deutschen nicht gefährdet werde.

Generell ist derzeit gut ein Fünftel aller jungen Bürger zwischen 25 und 35 Jahren besser ausgebildet als ihre Eltern. Es zeigt sich jedoch ein Abwärtstrend mit Blick auf die Gruppe der 35- bis 44-Jährigen, bei denen das Ausbildungsniveau in der Regel endgültig ist. Hier ist der Anteil derer, die besser ausgebildet sind als ihre Eltern, in den 20 Jahren seit 2000 zwar nur leicht von 22,5 auf 21,8 Prozent gesunken.

Das hängt auch damit zusammen, dass die jeweilige Elterngeneration besser ausgebildet ist, die Kinder sie also kaum noch übertreffen können. Massiv gestiegen ist der IW-Studie nach aber der Anteil derer, die ein niedrigeres Bildungsniveau erreichen als ihre Eltern: Er sprang von gut drei auf mehr als 15 Prozent und hat sich damit verfünffacht. Bildungsabstiege gegenüber den Eltern sind dabei bei den Männern häufiger als bei den Frauen.

red

Nachwuchs gesucht: Mehr als 1.200 Ausbildungsplätze im Landkreis zu vergeben

Das neue Ausbildungsjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: Im Landkreis Ludwigsburg sind von insgesamt rund 2.800 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 1.240 Plätze zu vergeben. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen- Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Die IG BAU Stuttgart warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben – und ruft Berufsstarter dazu auf, sich insbesondere in der Baubranche umzusehen. Laut Arbeitsagentur sind bei Hoch- und Tiefbauunternehmen in Baden-Württemberg derzeit noch rund 970 Plätze frei. Das entspricht rund 60 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen in der Branche.

„Die Corona-Pandemie ist insgesamt am heimischen Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Teils bieten Firmen weniger Plätze an oder fahren die Lehre ganz zurück. Auch der Berufsschulunterricht kann nicht überall wie gewohnt stattfinden. In vielen Bereichen bewerben sich aber auch deutlich weniger Schulabgänger“, sagt Mike Paul, Bezirksvorsitzender der IG BAU Stuttgart. Doch jeder Azubi, der jetzt fehle, sei in drei Jahren eine dringend gebrauchte Fachkraft weniger. Besonders das Baugewerbe müsse angesichts der anhaltend hohen Auftragslage – vom Wohnungs- bis zum Gleis- und Straßenbau – noch mehr Berufsanfänger für sich gewinnen.

Dabei stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 890 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1.230 Euro, im dritten sind es 1.495 Euro. Im Anschluss an den Gesellenbrief können sich Beschäftigte fortbilden und es bis zum Polier oder Bauleiter bringen.

Viele Fachleute verließen jedoch nach der Ausbildung ihren Baubetrieb, so die Gewerkschaft – vor allem wegen harter Arbeitsbedingungen und den oft langen, aber unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen. „Es kommt darauf an, den Bau auch nach der Ausbildung attraktiver zu machen. Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist hier wichtig“, betont Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.

Deshalb fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde für die Branche eine Entschädigung der Wegezeiten, 5,3 Prozent mehr Einkommen und den Angleich der Ost- an die Westlöhne. Die Arbeitgeber hätten in den Tarifverhandlungen bis Ende September die Chance, die Branche für die Zukunft aufzustellen. „Ohne höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wird es kaum gelingen, die enorme Nachfrage nach neuen Wohnungen, sanierten Straßen und energetischen Gebäudesanierungen in den kommenden Jahren zu bewältigen“, so Burckhardt.

red

Robert-Franck-Schule und Einzelhandel mit neuer Bildungspartnerschaft

Einblicke in den Lebensmitteleinzelhandel

Am 8. Juli unterzeichneten die Robert-Franck-Schule aus Ludwigsburg und Aldi Süd GmbH & Co. KG aus Murr eine Bildungspartnerschaft. Die Kooperation soll den Schülerinnen und Schülern die Vielfalt der Berufswelt anhand praktischer Bildungsprojekte näher bringen und eine Orientierung bei der Berufsfindung sein. Schwerpunkte der Zusammenarbeit liegen auf Berufsorientierung und der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Schreiben von Bewerbungen und Vorstellungsgespräche. „Jedes Jahr gibt es immer noch viele freie Ausbildungsplätze für den Beruf Verkäufer/-in oder auch Kaufmann/-frau im Einzelhandel. Es ist toll, dass nun eine Bildungspartnerschaft geschlossen wurde, die den Jugendlichen diese Berufsbilder näher bringt“, erklärt IHK-Präsident Albrecht Kruse.

Um den Schülerinnen und Schülern Einblicke in den Lebensmitteleinzelhandel zu geben und Aufgabengebiete kennenzulernen, bietet Aldi Süd GmbH & Co. KG Praktika für interessierte Jugendliche an. Bei Betriebsbesichtigungen erhalten die Jugendlichen zusätzlich Infos zur Unternehmensstruktur. Wer nur einen Tag in das Unternehmen schnuppern möchte, kann dies auch an Praxistagen tun.
Die Schülerinnen und Schüler im ersten Jahr der Wirtschaftsschule können sich zudem auf ein Bewerbungstraining freuen. Rechtzeitig vor der Bewerbungs- und Vorstellungsgesprächsphase erhalten sie von Mitarbeitern des Unternehmens Tipps und Tricks, wie der Karrierestart gut gelingt.

Aldi Süd GmbH & Co. KG aus Murr unterzeichnete zum zweiten Mal eine IHK-Bildungspartnerschaft. Für Schulleiter Wolfgang Ulshöfer und seine Berufsschule ist dies bereits die dritte Partnerschaft mit regionalen Unternehmen.

Die IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg unterstützt bei der Anbahnung von Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen. Aktuell existieren knapp 200 solcher Partnerschaften. Bei Fragen zum Thema steht Zehra Dogan, die Koordinatorin des Projektes im Landkreis Ludwigsburg, gerne zur Verfügung: zehra.dogan@stuttgart.ihk.de; Telefon 07141 122-1001

Bezirkskammer Ludwigsburg schult erstmals Azubis mit Fluchthintergrund

Bezirkskammer Ludwigsburg schult erstmals Azubis mit Fluchthintergrund
Neue Ausbildungsbotschafter mit Vorbildfunktion

Seit diesem Jahr schult die IHK in Ludwigsburg Auszubildende mit Fluchthintergrund zu Botschaftern für die duale Ausbildung. Mit diesem Schritt will die IHK gezielter auf die Bedürfnisse junger Geflüchteter – durch Ansprechpartner auf Augenhöhe –eingehen und damit deren Integration in den Ausbildungsmarkt verbessern.

„Ausbildungsbotschafter vermitteln auf authentische Weise, dass die duale Ausbildung eine hohe Anerkennung genießt und ein erster Schritt in den Beruf sein kann. Umso mehr freut es mich, dass wir unser Vorhaben dieses Jahr in die Tat umgesetzt haben, denn Ausbildungsbotschafter mit Fluchthintergrund haben eine ganz besondere Vorbildfunktion“, erklärt Sigrid Zimmerling, Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg. „Sie erreichen andere junge Geflüchtete am besten, da sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, gleiche Ängste und Sorgen teilen und auch gleiche Hürden meistern mussten, wie Deutsch zu lernen.“

Alisar Alshoufy ist eine dieser ersten Ausbildungsbotschafter mit Vorbildfunktion. Sie ist vor etwa vier Jahren aus Syrien geflüchtet und macht seit September 2018 eine  Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK in Ludwigsburg. Die vergangenen Jahre erhielt Alshoufy Unterstützung durch das „Kümmerer-Programm“. In der Bezirkskammer Ludwigsburg wurde sie zur dualen Ausbildung beraten und erhielt Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. So erfuhr sie auch von der Initiative „Ausbildungsbotschafter“ und war sofort davon begeistert. „Das ist ein großer Schritt für mich. Ich bin sehr stolz, dass ich es so weit gebracht habe und möchte anderen Mut machen, nicht aufzugeben.“

Die duale Ausbildung ist für Geflüchtete oftmals unbekannt. Sie haben kaum Informationen über die Chancen und Perspektiven einer Ausbildung und sind dadurch verunsichert. Deshalb sind die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ und das „Kümmerer-Programm“ bei der Bezirkskammer Ludwigsburg eng verzahnt. So besuchen Ausbildungsbotschafter seit September 2018 auch verstärkt Berufsschulklassen mit einem hohen Anteil an Neuzugewanderten