Wachsender Reichtum: Immer mehr Einkommensmillionäre in Baden-Württemberg – Ludwigsburg verzeichnet Rückgang

Stuttgart/Ludwigsburg – Baden-Württemberg präsentiert nicht nur seine natürliche Schönheit und kulturelle Vielfalt, sondern verzeichnet auch einen kontinuierlichen Anstieg der Einkommensmillionäre. Laut den neuesten Daten des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg stieg ihre Zahl im Jahr 2019, während im Landkreis Ludwigsburg die Anzahl der Einkommensmillionäre zurückging.

Landesweiter Anstieg und regionale Dominanz:

Im Jahr 2019 erreichten insgesamt 4,521 Steuerpflichtige in Baden-Württemberg die magische Grenze von einer Million Euro Gesamteinkünften, was einem Anstieg von 1,9% (86 Steuerpflichtige) im Vergleich zum Vorjahr (2018) entspricht. Im Jahr 2016 erzielten laut dem Statistischen Landesamt 3. 813 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige, deren Gesamteinkünfte mehr als eine Million Euro betrug.

Der Landkreis Ludwigsburg liegt mit einer rechnerischen ‘Millionärsdichte’ von 7,0 Einkommensmillionären pro 10,000 Steuerpflichtige im unteren Mittelfeld vor dem Rems-Murr Kreis (6,9). Auf Kreisebene behauptete sich Baden-Baden mit einem Wert von 19,8 wieder vor Heidelberg (18,4) und Stuttgart (14,2) auf dem „ersten Platz“. In Heidelberg und Stuttgart erhöhte sich dieser Wert gegenüber dem Vorjahr um 6,1% und 4,4%. In Mannheim und im Kreis Rastatt war die Millionärsdichte mit jeweils 4,4 Einkommensmillionärinnen und -millionären pro 10,000 Steuerpflichtigen am geringsten. Auf Landesebene ergab sich im Jahr 2019 eine rechnerische „Millionärsdichte” von 7,8 Einkommensmillionärinnen und -millionären pro 10 000 Steuerpflichtigen.

Quellen vielfältiger Einkünfte:

Die Einkommensquellen der Millionäre sind ebenso vielfältig wie die Region selbst. Von den 4,521 Einkommensmillionären setzen 62,7% auf Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb, während 17,0% und 15,9% ihre Haupteinnahmen aus nicht selbständiger bzw. selbstständiger Arbeit beziehen. Baden-Württemberg zeigt somit, dass Wohlstand auf unterschiedlichste Weisen generiert wird.

Stuttgart mit den meisten Einkommensmillionären:

In absoluten Zahlen betrachtet, führt der Stadtkreis Stuttgart mit 476 Einkommensmillionären die Liste an. Der RheinNeckar-Kreis (216) und Ludwigsburg (201) belegen die nächsten Plätze. Im Jahr zuvor waren es laut der Statistik noch 219 Einkommensmillionäre, die im Landkreis Ludwigsburg aufgeführt wurden. In den Jahren 2019 lebten im Main-Tauber-Kreis sowie im Landkreis Heidenheim jeweils 39 Einkommensmillionäre, während der Neckar-Odenwald-Kreis mit 34 weiterhin das “Schlusslicht” bildete.

Steueraufkommen und Reichensteuersatz:

Die Einkommensmillionäre tragen nicht nur zur “Millionärsdichte” bei, sondern auch zum Steueraufkommen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 rund 5,8 Mill. unbeschränkt Steuerpflichtige in Baden-Württemberg erfasst. Deren Gesamtbetrag der Einkünfte summierte sich auf etwa 278,9 Milliarden (Mrd.) Euro. Der Gesamtbetrag der Einkünfte der Einkommensmillionärinnen und -millionäre betrug rund 11,9 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil von 4,3% des Gesamtwertes. Der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte der Einkommensmillionärinnen und -millionäre lag laut dem Statistischen Landesamt bei circa 2,6 Mill. Euro.

Der Vergleich: Im Jahr 2016 wurden rund 5,6 Mill. unbeschränkt Steuerpflichtige in Baden-Württemberg erfasst. Deren Gesamtbetrag der Einkünfte summierte sich auf 244,9 Mrd.

red

Verwendete Quelle: Statistische Landesamt Baden-Württemberg

Bürgerforum Baden-Württemberg schlägt modernes G9 für Gymnasien vor

Stuttgart – Das Bürgerforum zur Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums hat in einem von der Landesregierung initiierten Beteiligungsprozess sein Gutachten mit 48 Empfehlungen übergeben. Die zentralen Empfehlungen betonen die Bedeutung von Zeit für Lernen und persönliche Entwicklung. Die Teilnehmenden sprechen sich für ein modernisiertes G9 mit G8-Wahlmöglichkeiten aus und fordern eine schulartübergreifende Bildungsreform. Das Bürgerforum betont die Wichtigkeit von Zeit in der Pubertät und fordert flexiblere Schulzeiten sowie zeitgemäße Unterrichtsmethoden. Staatsrätin Barbara Bosch würdigte das Engagement der Teilnehmenden und betonte die Bedeutung von Bürgerforen als Instrumente für eine gelebte Politik des Gehörtwerdens.

Die Mitglieder des Bürgerforums betonen in ihren Empfehlungen die Bedeutung von Zeit für Lernen, Kreativität und persönliche Entwicklung. Ein modernisiertes G9 mit Wahlmöglichkeiten für G8 wird als Lösung vorgeschlagen, um den Schülerinnen und Schülern ausreichend Zeit für ein stressfreies und konstruktives Lernen zu ermöglichen. Die 48 Empfehlungen umfassen nicht nur die Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums, sondern auch die Weiterentwicklung des Gymnasiums und des gesamten Schulsystems.

Interessant ist, dass eine klare Mehrheit des Bürgerforums G8 nicht allein als Ursache für die Belastungen junger Menschen ansieht und daher auch G9 nicht als einzige Lösung betrachtet. Stattdessen sprechen sich 89 Prozent für eine schulartübergreifende Bildungsreform aus. Die Teilnehmenden betonen die Wichtigkeit von Zeit in der Pubertät und fordern mehr Zeit zum Lernen, Üben und Vertiefen des Unterrichtsstoffs.

Das Bürgerforum spricht sich mit großer Zustimmung (83 Prozent) für ein neues G9 als Normalform an allgemein bildenden Gymnasien mit G8-Wahlmöglichkeiten aus. Auch kreative Unterrichtsformate, verstärkte Praxisbezüge, Kooperationen mit externen Organisationen und eine stärkere Förderung der Digitalisierung in Schulen finden breite Unterstützung in den Empfehlungen.

Die Landesregierung betonte die positiven Effekte des Bürgerforums, indem es eine Vielzahl von Argumenten auf den Tisch brachte und eine differenzierte Diskussion ermöglichte. Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch, würdigte das Engagement der Teilnehmenden und hob die Bedeutung von Bürgerforen als Instrumente für eine gelebte Politik des Gehörtwerdens hervor.

Die Ergebnisse des Bürgerforums verdeutlichen, dass eine differenzierte und ganzheitliche Debatte über die Schulzeit von großer Bedeutung ist. Die Empfehlungen zeigen den Wunsch nach einer flexibleren Gestaltung der Schulzeiten und betonen die Notwendigkeit von zeitgemäßen Unterrichtsmethoden sowie einer verstärkten Integration digitaler Technologien in den Schulalltag.

red

Zahl der angemeldeten Prostituierten in Baden-Württemberg verzeichnet starken Anstieg

Stuttgart – Die Anzahl der Personen, die in Baden-Württemberg in der Prostitution tätig sind, hat zum 31. Dezember 2022 einen deutlichen Anstieg verzeichnet, so das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in seiner aktuellen Prostitutionsschutzstatistik. Mit insgesamt 3.448 angemeldeten Prostituierten gab es einen Zuwachs von 26% im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg wird größtenteils auf die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen zurückgeführt. In den Jahren 2020 und 2021 waren sowohl die Prostitutionstätigkeit als auch die Anmeldeprozesse aufgrund der COVID-19-Pandemie erheblich beeinträchtigt, was zu einem Rückgang der Prostituiertenzahlen führte.

Trotz des deutlichen Anstiegs im Jahr 2022 lag die Gesamtzahl der gültig angemeldeten Prostituierten immer noch 31% unter dem Niveau vor der Pandemie. Ende 2019 waren in Baden-Württemberg insgesamt 4.972 Personen in der Prostitution gültig angemeldet. Im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Pandemie, sank die Zahl der Prostituierten um etwa 44% auf 2.809 Personen, und 2021 gab es nach einem weiteren Rückgang um 3% nur noch 2.737 gemeldete Prostituierte.

Eine detaillierte Analyse der Altersgruppen zeigt, dass die Mehrheit der Prostituierten, nämlich 75%, zwischen 21 und 45 Jahren alt war. Etwa 3% waren jünger als 21 Jahre, während etwa 21% älter als 45 Jahre waren.

Neben der Zunahme der Gesamtzahl der Prostituierten fällt insbesondere die Nationalität der Betroffenen auf. Rund 83% der angemeldeten Prostituierten hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit, wovon wiederum etwa 90% aus dem europäischen Ausland stammten. Die am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten waren Rumänien, Bulgarien und Spanien. Lediglich jede sechste gemeldete Person besaß eine deutsche Staatsangehörigkeit.

Abschließend sei erwähnt, dass Ende 2022 insgesamt 246 Gewerbe im Bereich der Prostitution eine gültige Erlaubnis nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) hatten, darunter Prostitutionsstätten und Vermittlungen.

red