Agrardiesel-Subventionen: Bauernpräsident droht mit weiteren Aktionen

Berlin – Nach der Zustimmung des Bundesrats zum Abbau der Subventionen für Agrardiesel behält sich Bauernpräsident Joachim Rukwied weitere Aktionen der Landwirte vor.

“Unsere Forderung von Dezember bleibt: Auch einen schrittweisen Ausstieg aus dem Agrardiesel werden wir nicht akzeptieren”, sagte er dem “Stern”. Die deutsche Landwirtschaft werde dadurch im europäischen Wettbewerb deutlich geschwächt. Rukwied kündigte an: “Wir werden das Thema Agrardiesel in der politischen Debatte halten und in Richtung Bundestagswahl wieder intensivieren.”

Auch neue Traktor-Demos schließt der Verbandschef der Bauern nicht aus: “Die aktive Demonstrationstätigkeit haben wir ab Ende Januar Stück für Stück auslaufen lassen. Wir behalten uns aber auch weiterhin einzelne Aktionen vor.”

Gegen den Vorwurf der rechten Unterwanderung von Bauernprotesten wehrt sich Rukwied. Er sagte dem “Stern”: “Bei unseren Demonstrationen – die waren angemeldet und genehmigt – gab es keine Zwischenfälle. Vereinzelt haben Rechtsextreme versucht, sie zu unterwandern. Die wurden von unseren Leuten weggeschickt, weil sie dort unerwünscht waren.” Die Bauern stünden zur Verfassung, zum Grundgesetz. “Wir sind überzeugte Demokraten”, so Rukwied.

red

Ludwigsburg – Polizeibilanz zu Bauernprotesten: Rund 1.200 Fahrzeuge, 39 Veranstaltungen und 60 Kilometer Stau

Ludwigsburg – Update zur aktuellen Lage: Nach dem weitestgehenden Abschluss der Versammlungen in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen sowie der Normalisierung der Verkehrslage gibt das Polizeipräsidium Ludwigsburg eine Zwischenbilanz des heutigen Einsatzgeschehens bekannt (Stand 14:00 Uhr):

Seit 05:00 Uhr wurden insgesamt 39 Protestveranstaltungen durchgeführt, wovon 23 im Landkreis Böblingen und 16 im Landkreis Ludwigsburg stattfanden. Von diesen Veranstaltungen beeinflussten 15 unmittelbar Autobahnen oder Autobahnanschlussstellen der Bundesautobahnen 8 und 81. Lediglich etwa die Hälfte der Versammlungen wurde im Vorfeld bei den zuständigen Versammlungsbehörden angemeldet. Besonders im Landkreis Böblingen bildeten sich spontane Versammlungen erst am heutigen Tag.

Nach Schätzungen der polizeilichen Einsatzkräfte waren rund 1.200 Fahrzeuge an den Kundgebungen, Aufzügen und Sternfahrten beteiligt. Diese Zahl kann sich noch erhöhen, da noch nicht alle Daten vorliegen.

Vor allem der Straßenverkehr auf Autobahnen, Anschlussstellen sowie größeren Bundes- und Landesstraßen war teilweise erheblich beeinträchtigt. Der Verkehr staute sich nach ersten Schätzungen auf insgesamt mindestens 60 Kilometern. Trotz dieser Beeinträchtigungen verliefen die Aktionen nach aktuellem Stand ohne nennenswerte Vorkommnisse, insbesondere ohne Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Die Kooperation mit den Einsatzkräften wurde überwiegend positiv bewertet und war von gegenseitigem Verständnis geprägt.

Für den Nachmittag ist ab 15:30 Uhr ein weiterer Aufzug im Bereich Besigheim angemeldet,

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg setzte über 100 Polizeikräfte in mehreren Einsatzabschnitten ein. Die polizeilichen Maßnahmen dauern weiter an, da sich noch Versammlungsteilnehmende mit ihren Fahrzeugen vorwiegend im Landkreis Böblingen aufhalten. Für den Nachmittag ist ab 15:30 Uhr ein weiterer Aufzug im Bereich Besigheim (Landkreis Ludwigsburg) angemeldet, der ebenfalls von Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Ludwigsburg begleitet wird.

red