Karies-Vorsorge für Kinder ab Sommer

Jedes siebte Kleinkind in Deutschland unter drei Jahren hat Karies. Drei Frühuntersuchungen sollen diese Zahl senken. Die Kosten dafür trägt die Gesetzliche Krankenversicherung.

“Wir sind froh, dass diese Präventionslücke endlich geschlossen wird”, betont Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. “Deutschlandweit sind etwa 15 Prozent der unter dreijährigen Kinder von Karies betroffen, besonders Kinder aus Familien in sozial schwierigen Lebenslagen leiden zu oft unter frühkindlicher Karies, auch Nuckelflaschenkaries genannt. Ab dem Sommer dürfen endlich Eltern mit ihren Kleinkindern die neuen zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen.”

Die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen sind wie folgt geregelt: Bis zum vollendeten 33. Lebensmonat sind sie vorgesehen, inklusive eingehender Untersuchung, Beratung der Eltern und Anleitung zum täglichen Zähneputzen beim Kleinkind, teilt die Bundeszahnärztekammer mit. Zweimal im Halbjahr besteht zudem Anspruch auf eine Zahnschmelzhärtung mit Fluoridlack, um Karies vorzubeugen.

Auch Eltern können vorbeugende Maßnahmen ergreifen: Wenig zuckerhaltige Nahrung, Reduzierung säurehaltiger Getränke aus Saugerflaschen und bessere Mundhygiene im frühen Kindesalter schützen vor Karies. mp/Mst

Schwangerschaft: Vorsicht vor Herzschwäche

Eine Schwangerschaft belastet den Körper und die Psyche. Doch was manchmal als normale Schwangerschaftsauswirkung gedeutet wird, kann auch symptomatisch für eine Herzschwäche sein.

Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit und geschwollene Beine sind beispielsweise solche Symptome, die schnell falsch interpretiert werden. Sie können Anzeichen einer schwangerschaftsbedingten Herzschwäche sein, medizinisch als peripartale Kardiomyopathie (PPCM) oder Schwangerschafts-Kardiomyopathie bezeichnet. Risikofaktoren sind ein höheres Alter der Mutter, Rauchen, Mehrlingsschwangerschaften und Bluthochdruck.

“Ein möglicher Auslöser für diese Form der Herzschwäche ist das Stillhormon Prolaktin, das über eine komplexe molekulare Kette das Herz schädigt”, sagt Kardiologe Prof. Dr. med. Johann Bauersachs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Werde die Herzschwäche zu spät erkannt, drohen schwerwiegende Folgen, warnt der Mediziner.

Wichtig: Besteht der Verdacht, dass die Erkrankung vorliegt, reicht ein EKG nicht aus, es müssen außerdem eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Echokardiographie) und ein Bluttest durchgeführt werden.

Auf diese Symptome sollten Schwangere und Mütter nach der Geburt achten: Kurzatmigkeit bei Belastung, gegebenenfalls auch bei Ruhe, Schwellungen der Unterschenkel und Knöchel, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel, Herzrasen oder Herzstolpern, häufiges Wasserlassen in der Nacht und Schlafstörung im Liegen. mp/Mst

Wenn der Schlaf zum Trauma wird

Schlafprobleme könnten großen Einfluss darauf haben, dass Menschen nach schwer belastenden Erlebnissen eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Hierfür haben Trauma-Forscher der Universität des Saarlandes in einer Schlafstudie Hinweise gefunden. Die Ergebnisse der Forschergruppe sprechen dafür, dass traumatische Ereignisse Schlafstörungen auslösen, die ihrerseits gedächtnisbezogene Symptome wie Flashbacks – also das ständige Wiedererleben des Traumas – oder Erinnerungslücken verursachen.

Menschen, die extreme körperliche Gewalt, einen Terroranschlag, Unfall, Krieg oder sonst Erschütterndes erlebt haben, schaffen es mitunter nicht, das Erlebte zu verarbeiten. Bei der posttraumatischen Belastungsstörung wird für die Betroffenen die Erinnerung zum Problem. Belanglose Kleinigkeiten – ein Geruch, ein T-Shirt in bestimmter Farbe – lösen ohne Vorwarnung Flashbacks aus: Plötzlich und mit Wucht erleben sie das Schreckliche wieder und wieder – mehrmals am Tag.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab Januar 2019 mit rund 215.000 Euro ein entsprechendes Projekt, in dem die Arbeitsgruppe erforscht, ob der Schlaf Gedächtnisprozesse während erfolgreicher Trauma-Therapien verstärkt. mp/rlo

Herz-Kreislauf-Patienten: Auf Ernährung achten

Von insgesamt 4,3 Millionen Todesfällen infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2016 in Europa gehen 2,1 Millionen auf eine unzureichende Ernährung zurück. Auf die 28 Mitgliedstaaten der EU entfallen davon rund 900.000, auf Russland 600.000 und auf die Ukraine 250.000 Todesfälle. Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall könnte durch eine bessere Ernährung vermieden werden. Das berichtet ein internationales Forscherteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Kompetenzclusters nutriCARD und der University of Washington in den USA in der aktuellen Ausgabe des “European Journal of Epidemiology”.

Im Rahmen der Studie wurden spezifische Länderprofile erstellt: Während in Schweden und Norwegen ein zu geringer Verzehr von Nüssen und Samen zu den meisten ernährungsbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt, ist in vielen zentral- und osteuropäischen sowie zentralasiatischen Ländern der zu geringe Verzehr von Vollkornprodukten der Hauptrisikofaktor. Oder anders formuliert: Ein vermehrter Verzehr von ballaststoffarmen Weißmehlprodukten hat in den letzten Jahren zu einer Zunahme von Herzkreislauf-Erkrankungen geführt. “In Albanien, Aserbaidschan und Usbekistan haben sich entsprechende Fallzahlen im betrachteten Zeitraum sogar mehr als verdoppelt”, sagt der Studienleiter Dr. Toni Meier von der MLU. mp/rlo

Der richtige Weg zur Therapie

Eine Therapie kann bei manchen Patienten wahre Wunder bewirken. Dabei sollte der behandelnden Arzt aber nicht alleine entscheiden. Eine Mitsprache bei der Therapie wünschen sich vor allem Frauen: 75 Prozent sind dafür, bei den Männern sind es etwa 65 Prozent.

Die Ärzte scheinen das verstanden zu haben: Denn nur zwölf Prozent derjenigen, die schon mal mit konkreten Wünschen an ihren Arzt herangetreten sind, geben an, bei der letzten Therapie-Entscheidung, bei der sie mitreden wollten, in keiner Weise einbezogen worden zu sein. Zu diesen Ergebnissen kommt der “Gesundheitsmonitor”, eine Meinungsumfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen.

Die Ärzte scheinen dem Wunsch der Patienten oft auch nachzukommen. Mehr als die Hälfte der Befragten mit konkreten Wünschen hinsichtlich der Therapie sagt: “Wir haben gemeinsam überlegt und entschieden.” Über ein Drittel gibt sogar an, die Wünsche seien vom Arzt “in vollem Umfang” berücksichtigt worden, als sie beim letzten Arztbesuch um Mitsprache nachsuchten.

Beim Einfordern einer gemeinsamen Entscheidung hapert es noch: Nur etwa jeder Dritte hat schon mehrfach einen konkreten Therapiewunsch geäußert, vier von zehn Befragten haben sich das noch nie getraut. Dabei zeigt sich ein deutliches Bildungsgefälle: Während 47 Prozent der Abiturienten mit anschließendem Studium schon mehrfach konkrete Wünsche geäußert haben, waren es bei den Hauptschülern nur 27 Prozent. mp/rlo

Die Lust an der Brust

Wenn es um die Brust geht, sind sich Frauen und Männer einig: Auch operativ vergrößerte Brüste sollen möglichst natürlich aussehen. Das ergab eine Umfrage des Magazins mabelle in Kooperation mit dem Informationsportal myBody.de.
In geschlechter getrennten Umfragen wurden die User gefragt, welches Brust-OP-Ergebnis sie bevorzugen: Soll man hinterher sehen, dass etwas gemacht wurde oder soll die Brust möglichst natürlich aussehen? 83 Prozent der Frauen und 81 Prozent der Männer bevorzugen demnach ein natürliches Ergebnis.

Den aktuellen Trend bei Brustvergrößerungen könnte man als “your boobs but bigger” beschreiben: Nicht zu groß, auf den Körperbau und den persönlichen Lebensstil abgestimmt und der ursprünglichen Brustform nachempfunden. Bei 85 Prozent aller Brustvergrößerungen werden in Deutschland Implantate eingesetzt. Die Entscheidung, welche Implantatform und -größe zum eigenen Körper und zur Wunschvorstellung passt, überlassen 64 Prozent der Frauen dem Arzt – nur 36 Prozent bilden sich schon vor dem Beratungsgespräch eine feste Meinung. mp/rlo

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