Microsoft-Gründer Bill Gates prophezeit Durchbruch für Künstliche Intelligenz in absehbarer Zukunft

Microsoft-Gründer Bill Gates sagt der Künstlichen Intelligenz (KI) rasche Fortschritte voraus. In den “nächsten zwei bis fünf Jahren” werde die Treffergenauigkeit von KI-Software so steigen und die Kosten so sehr fallen, dass neuartige und verlässliche Anwendungen möglich werden, sagte Gates dem “Handelsblatt”. Das Potenzial sei groß.

Bislang kommt es bei KI noch öfters zu Fehlaussagen und sogenannten Halluzinationen. Allerdings erwartet Gates in der Entwicklung zuerst eine Stagnation: “Wir haben ein Plateau erreicht”, erklärte Gates mit Blick auf das KI-Modell GPT von OpenAI, das weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Die nächste Version werde nicht viel besser sein als das derzeit aktuelle GPT4, man habe da eine Grenze erreicht.

Microsoft gehört fast die Hälfte von OpenAI. Mittelfristig beschwört der Philanthrop aber die Möglichkeiten der Technologie: Neue Forschungsansätze würden KI verlässlicher und nachvollziehbarer machen. “Im nächsten Jahrzehnt wird man sehr genau verstehen, was in der KI vor sich geht”, sagte Gates. Nach den Worten des Microsoft-Gründers profitieren davon auch Entwicklungsländer, möglich sei beispielsweise eine Gesundheitsberatung per Smartphone.

KI könne auch beim Kampf gegen den Klimawandel helfen, etwa der optimalen Verteilung von Energie auf dem Stromnetz. “Keine Frage – es ist sehr schwierig”, sagte Gates am Rande der von seiner Stiftung aufgesetzten jährlichen Konferenz “Grand Challenges” in Dakar. “Man sollte aber auch nicht den Mut verlieren.

red

Forschungsministerin: KI ist bedeutend wie einst die Elektrifizierung

Berlin – Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat KI-Unternehmen wie den ChatGPT-Anbieter OpenAI dazu aufgefordert, ihre Technologie zu beschränken. “Es ist schon spannend, dass ausgerechnet die Vorreiter nach Regulierung rufen – offenbar erhoffen sie sich davon auch einen Vorteil im Wettbewerb”, sagte Stark-Watzinger dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe) mit Blick auf die Forderungen etwa von OpenAI-Gründer Sam Altman nach strengen Gesetzen für KI-Unternehmen. “Wenn sie glauben, dass ihre Technologie so gefährlich ist, dann müssen sie sie oder sich beschränken. Das geht mit einer Selbstverpflichtung”, sagte die FDP-Politikerin weiter. “Wir dürfen KI deshalb aber nicht überregulieren oder besteuern, anstatt erst Mal selbst Modelle zu entwickeln und zu nutzen.” Zudem werde es “in Kürze einen Roundtable im Kanzleramt” zum Thema KI geben, kündigte sie an.

Sie habe noch nie so viele Terminatorbilder in den sozialen Netzwerken gesehen wie in den vergangenen Wochen. “Diese Schreckensszenarien bringen uns nicht weiter.” Zugleich äußerte Stark-Watzinger die Sorge, dass Deutschland den Anschluss bei KI verpassen könne.

“Wenn wir jetzt nicht handeln, sind wir nicht bei der Entwicklung dabei, können nicht bei den Standards mitreden und werden nicht von der Wertschöpfung profitieren”, sagte die Ministerin. “KI ist so bedeutend wie einst die Elektrifizierung.” Sie wünsche sich “weniger German Angst und mehr German Mut” bei dem Thema.

red