Was Sie über Cholesterin wissen müssen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall sind Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Ein zu hoher LDL-Cholesterinwert (Low Density Lipoprotein) kann eine Ursache dafür sein. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. rückt am 14. Juni 2019 mit dem bundesweiten Tag des Cholesterins den Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen in den Blickpunkt.

Umfangreiche Daten aus diversen Studien belegen, dass erhöhte LDL-Cholesterinwerte mit einer erhöhten Rate an Herzinfarkten einhergehen. Zu hohes Cholesterin ist einer der Hauptfaktoren für die Entstehung und das Voranschreiten einer Atherosklerose. Befindet sich zu viel LDL-Cholesterin, auch “schlechtes Cholesterin” genannt im Blut, kann es sich in den Wänden der Blutgefäße ablagern.

Begünstigt durch weitere Risikofaktoren wie beispielsweise Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes und Übergewicht können arterielle Plaques entstehen, die die Gefäße verengen und den Blutfluss beeinträchtigen. Dies kann bis hin zu einem akuten Verschluss dieser Gefäße und damit in einem Herzinfarkt oder Schlaganfall resultieren.

Der LDL-Cholesterinwert wird in der derzeitigen Behandlung der Risikofaktoren jedoch nicht ausreichend beachtet: Im Rahmen einer Studie des Robert-Koch-Instituts wurden Menschen zwischen 18 bis 79 Jahren gefragt, ob sie wissen, dass ihr Cholesterinwert erhöht ist. 58 Prozent wussten es nicht. Nur 64 Prozent der Patienten mit einem hohen oder sehr hohen kardiovaskulären Risiko werden von ihrem Hausarzt bezüglich dieser Indikation behandelt. Eine andere Studie stellte fest, dass lediglich bei 20 Prozent der behandelten Patienten mit einem hohen oder sehr hohen kardiovaskulären Risiko mit einer Behandlung der Zielwert erreicht wird.

Nur rund 25 Prozent des Cholesterins werden durch Lebensmittel aufgenommen, 75 Prozent bildet der Körper selbst. Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion können zu erhöhten Cholesterinwerten führen, und es gibt Patienten mit einer genetischen Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten, der sogenannten Familiären Hypercholesterinämie – eine der häufigsten genetischen Erkrankungen. mp/rlo

Die Fettfallen zum Fest

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Besinnlichkeit. In vielen Haushalten sind auch opulente Mahlzeiten angesagt. Doch Vorsicht: Wer auf seinen Cholesterinspiegel achten muss, sollte beim Zubereiten aufpassen, nicht in typische Fettfallen zu tappen.
Erhöhte Blutfettwerte können mit der Zeit zu Atherosklerose führen. Dabei werden die Blutgefäße durch Ablagerungen verengt, die gefährliche Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen können. Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung lässt sich ein Stück weit gegensteuern.

Ein Großteil der Ernährung sollte aus Gemüse bestehen. Dieses enthält keine tierischen Fette und daher auch kein Cholesterin. Zudem ist es reich an Faserstoffen, die sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken. Wichtig ist es, bei der Zubereitung von Klassikern wie Kürbis, rote Bete, Pilze oder Rosenkohl mit Butter, fettem Speck oder Sahne zurückhaltend zu sein. Diese tierischen Fette haben einen hohen Gehalt an Cholesterin und Triglyceriden und würden die positive Wirkung des Gemüses auf die Blutfettwerte wieder zunichtemachen.

Am besten verwendet man zum Kochen und Verfeinern pflanzliche Öle, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweisen, zum Beispiel Oliven-, Raps- oder Walnussöl. Gute Snacks für zwischendurch sind Äpfel und Nüsse: Der berühmte Apfel am Tag und täglich eine Handvoll unverarbeiteter Walnüsse sollen sogar eine cholesterinsenkende Wirkung haben.

Können bedenklich erhöhte Cholesterinwerte trotz blutfettfreundlicher Ernährung nicht ausreichend reduziert werden, müssen die betroffenen Patienten zusätzlich cholesterinsenkende Medikamente einnehmen. Gerade wenn weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes vorliegen, ist eine konsequente Cholesterinsenkung wichtig, um die Gefahr gefährlicher Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu senken. mp/rlo