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Jahreshauptversammlung in Ludwigsburg: Stadtverband Sport zieht positive Bilanz und bestätigt Vorstandsteam

Ludwigsburg – Die Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes Sport in Ludwigsburg am gestrigen Montag im Vereinsheim vom TV Neckarweihingen 1899 e.V. markierte nicht nur eine Gelegenheit zur Reflexion, sondern auch eine Demonstration der Beständigkeit und des Engagements für den Sport in der Stadt.

Mit beeindruckenden Zahlen von rund 30.000 Mitgliedern, was einem Drittel der Ludwigsburger Bevölkerung entspricht, unterstreicht der Verband die enorme Reichweite und Bedeutung seiner Arbeit für die Gemeinschaft. In einer Zeit, in der ehrenamtliche Arbeit einen unschätzbaren Wert hat, betont dieser Umfang die Vielfalt und das Miteinander, das durch den Sport gefördert wird.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, einst selbst Vorsitzender des Stadtverbandes, verdeutlichte seine Wertschätzung für den Sport und betonte dessen unverzichtbare Rolle im sozialen Gefüge Ludwigsburgs. Trotz finanzieller Herausforderungen und verschobener Hallenprojekte versicherte er die anhaltende Unterstützung der Stadt für den Breiten- und Vereinssport.

Die Ludwigsburger Landtagsabgeordnete Silke Gericke zeigte in ihrem Grußwort auf, dass Ludwigsburg nicht die einzige Stadt ist, die derzeit vor Herausforderungen steht, die Finanzierung von Sanierungen und den Bau neuer Sporthalten zu stämmen. Das Land Baden-Württemberg sei sich der Bedeutung des Breiten- und Vereinssports bewusst und unterstützt daher gerne bei der Finanzierung der Aktivitäten vor Ort. Ob es um den Bau oder die Sanierung von Sportanlagen, die Beschaffung von Sportgeräten oder die Ausbildung von Trainerinnen und Trainern geht – steht an der Seite der Vereinen und der der Kommunen, um sicherzustellen, dass die nötige Unterstützung erhalten bleibt, kann aber nicht die fehlende Finanzierung von Kommunen kompensieren.

Gericke betonte: „Sportvereine tragen nicht nur zur körperlichen Fitness der Bürgerinnen und Bürger bei, sondern vermitteln auch wichtige soziale Werte und fördern Gemeinschaft. Beim Sport passiert Integration quasi nebenbei. Es ist erfreulich zu sehen, wie engagiert und vielseitig die Sportorganisationen in Ludwigsburg sind und wie sich diese für die Förderung des Sports einsetzen.“ Die Abgeordnete machte zudem deutlich, dass sie die Sportvereine weiterhin unterstützt, damit die bestehenden Sportstätten weiterhin den Vereinen zur Verfügung zu stehen: „Sie wissen, dass ich mich weiterhin für alternative Standorte zur Unterbringung von Geflüchteten einsetze und nicht wieder die Schulsport- und Vereinssporthallen wie in den Jahren 2015/2016 dafür genützt werden sollen – auch in Ludwigsburg.“

Petra Kutzschmar, Erste Vorsitzende des Stadtverbandes Sport, machte an diesem Abend deutlich, wie sich der Vereinssport in Ludwigsburg gesellschaftlich einordnet: „Wo Sport ausgeübt wird, ist Ort und Hort für die Vielfalt, das Miteinander der Menschen und den fairen sportlichen Wettbewerb. Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt jeglicher Art haben keinen Platz in unserer Sportgemeinschaft.“

Rudi Artinger, Vorsitzender des Stadtverbandes Musik in Ludwigsburg betonte in seinem Grußwort, dass die Kooperation von Sport und Kultur gerade zur heutigen Zeit immer wichtiger werden würde und zeigt auf, dass dies nicht nur bei der Zusammenarbeit vom Marktplatzfest zu sehen sei. Gerade bei den gesellschaftlichen Aufgaben, Ehrenamt zu stärken, ziehe man an einem Strang, denn zumeist ist man nicht nur Musikvereinsmitglied als Ludwigsburgerin oder Ludwigsburger, sondern eben auch Mitglied in einem Sportverein.

Der einhellige Konsens, der sich unter den anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern an diesem Abend herauskristallisierte, war ein deutliches Zeichen für die Anerkennung und Unterstützung der geleisteten Arbeit. Bei den Vorstandswahlen des Stadtverbandes Sport Ludwigsburg während der Hauptversammlung wurde das Vorstandsteam mit Applaus in seinem Amt bestätigt. An der Spitze steht weiterhin Petra Kutzschmar als Erste Vorsitzende, unterstützt von ihren Stellvertretern Dagmar Beck und Franz Weckesser sowie den Beisitzern Amin Klotz, Stefan Diefenbach und Frank Weitenhagen.

Dieses Team wird zusammen mit den bereits im letzten Jahr gewählten Vorstandsmitgliedern Jutta Zirner als Finanzreferentin und André Zwirner vervollständigt.

red

Deutsche schätzen Ehrenamt als wichtig für den Gesellschaftszusammenhalt

Die Deutschen messen dem ehrenamtlichen Engagement eine große Bedeutung zu, wollen aber, dass der Staat es durch individuelle Vergünstigungen stärker unterstützt. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Freitagausgaben). Demnach sind 95 Prozent der Befragten der Überzeugung, dass ehrenamtliches Engagement für den Zusammenhalt der Gesellschaft wichtig oder sehr wichtig ist.

Am häufigsten als “sehr wichtig” erachten es die ehrenamtlich Tätigen selbst; hier sind es 73 Prozent. Allerdings waren auch 74 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Staat ehrenamtliches Engagement durch Vergünstigungen unterstützen sollte. Diejenigen, die sich grundsätzlich dafür aussprechen, fänden vor allem zusätzliche Punkte für die Rentenversicherung (58 Prozent) oder ein kostenloses Nahverkehrsticket (56 Prozent) angemessen; dies trifft gerade auf junge Menschen zu.

Eine große Mehrheit (71 Prozent) plädiert ferner dafür, dass Unternehmen Mitarbeitern, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren, ebenfalls unter die Arme greifen sollten, zum Beispiel durch Freistellungen oder flexible Arbeitszeiten. Ein Drittel der Bundesbürger ist in der Freizeit regelmäßig ehrenamtlich tätig – in einem Verein, einer Initiative oder der Kirche. Im Land ist das ehrenamtliche Engagement laut Umfrage unterschiedlich stark ausgeprägt.

So sind im Osten Deutschlands 29 Prozent der Befragten ehrenamtlich aktiv, im Westen sind es 35 Prozent. Männer engagieren sich mit 35 Prozent häufiger als Frauen mit 33 Prozent. Das Engagement von Menschen mit Kindern (43 Prozent) ist wiederum verbreiteter als das von Menschen ohne Kinder (32 Prozent).

Schließlich steigt das Engagement mit dem Einkommen. In Haushalten mit 4000 Euro netto monatlich und mehr ist es mit 36 Prozent am höchsten. An der Befragung nahmen vom 12. bis zum 15. Dezember 1.002 Befragte teil.

Für mehr staatliche Förderung sprach sich auch die stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement, Ariane Fäscher (SPD), aus. Es gelte, die Zivilgesellschaft von Bürokratie zu entlasten, die Bundeshaushaltsordnung entsprechend zu reformieren und die Fördermittelzusagen für Hauptamtliche zu verstetigen, sagte sie dem RND. “Ehrenamt braucht stabile Strukturen, damit es sich entwickeln kann, dazu gehören eben auch kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.” Fäscher fügte hinzu: “Ich wünsche mir ein Engagement-Fördergesetz, analog zum Demokratie-Fördergesetz – verbunden mit einer gemeinsamen Finanzierung von Bund, Ländern, Kommunen und der Wirtschaft. Mir wäre es im Übrigen am liebsten, wenn die Förderung des Ehrenamtes irgendwann eine kommunale Pflichtaufgabe würde. Es wäre im Sinne der Demokratie.”

red