Weniger Elterngeld für Besserverdienende: Neue Einkommensgrenze beschlossen

Der von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf den Weg gebrachte Sparhaushalt für 2024 führt auch zu Einschnitten beim Elterngeld. Künftig sollen nur noch Eltern mit einem Jahreseinkommen von bis zu 150.000 Euro Anspruch auf diese familienpolitische Leistung haben, berichtet der “Spiegel”. Bislang lag die Einkommensgrenze bei 300.000 Euro.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) folgt damit Vorgaben aus dem Bundesfinanzministerium. Demnach sollen die Ausgaben 2024 im Vergleich zu diesem Jahr um 290 Millionen Euro auf knapp acht Milliarden Euro sinken. Zunächst waren auch Leistungskürzungen beim Elterngeld im Gespräch, diese konnte das Paus-Ministerium jedoch vermeiden, indem es den Kreis der Berechtigten einschränkte.

Das Familienministerium bedauert nach Informationen des “Spiegels”, dass es zu den Einschnitten kommt und warnt vor negativen Auswirkungen auf die gleichstellungspolitischen Ziele der Bundesregierung. Derzeit dürfen Paare 14 Monate lang Erziehungsgeld beziehen. Dabei handelt es sich um eine staatliche Lohnersatzleistung.

Sie sichert das Einkommen junger Eltern, wenn diese sich in den ersten Lebensmonaten des Nachwuchses der Erziehung widmen statt zu arbeiten.

red

Immer mehr Männer beziehen Elterngeld

Im Jahr 2018 haben insgesamt 1,4 Millionen Mütter und 433.000 Väter in Deutschland Elterngeld bezogen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das vier Prozent mehr Personen als im Jahr 2017. Während die Anzahl der Elterngeld beziehenden Mütter um drei Prozent zunahm, stieg die Zahl der Väter sogar um knapp sieben Prozent.

Eltern, deren Kinder ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden, können zwischen dem Bezug von Basiselterngeld (bisheriges Elterngeld) und dem Bezug von Elterngeld Plus wählen oder beides kombinieren. Zwar fällt das Elterngeld Plus in der Regel niedriger aus, es wird dafür allerdings erheblich länger gezahlt (bis zu 36 Bezugsmonate für beide Elternteile zusammen).

Insbesondere Frauen nutzten das Elterngeld Plus. Mit 30 Prozent entschied sich fast jede dritte berechtigte Frau in Deutschland im Rahmen ihres Elterngeldbezuges für Elterngeld Plus (2017: 26 Prozent); bei den Männern waren es rund 13 Prozent (2017: elf Prozent). wid/rlo