Notfallplan Gas ausgerufen: Bundesregierung erwartet erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Frühwarnstufe des Nationalen Notfallplans Gas ausgerufen. Man bereite sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor, sagte der Minister am Mittwochmorgen in Berlin. Die Versorgungssicherheit sei aber gewährleistet, fügte er hinzu.

Der Grünen-Politiker kündigte an, einen Krisenstab einzuberufen, der täglich tagen werde. Ziel der Vorwarnstufe ist es, die Versorgung mit Erdgas auch nach einem möglichen Lieferstopp zu gewährleisten. Russland hatte zuletzt angekündigt, Gaszahlungen künftig nur noch in Rubel akzeptieren zu wollen, Deutschland lehnt dies aber ab.

Ob Russland tatsächlich das Gas abdrehen werde, sei unklar, so Habeck. Der Notfallplan Gas erlaubt es im Extremfall unter anderem, bestimmte Verbraucher vom Netz nehmen – allerdings erst in der dritten Stufe. Dies würde dann aber nicht die privaten Haushalte, sondern einzelne Großkunden aus der Industrie treffen.

red / dts

Gasanbieter-Wechsel kann Geld sparen

Wer vergleicht, kann eine Menge Geld sparen. Das gilt auch bei einem Wechsel des Gasanbieters. Denn es lohnt sich, wie das Vergleichsportal Check24 zeigt.

So zahlt ein Musterhaushalt (20.000 kWh) im Schnitt der 100 größten deutschen Städte beim günstigsten Alternativanbieter jährlich 436 Euro beziehungsweise 28 Prozent weniger. Ein Single (5.000 kWh) senkt in Duisburg seine Gaskosten durch einen Wechsel ebenfalls um 43 Prozent und spart so 264 Euro im Jahr. Einpersonen-Haushalte zahlen durch einen Gasanbieterwechsel im Schnitt 136 Euro beziehungsweise 28 Prozent weniger.

“Je nach Wohnort halbieren Verbraucher durch einen Versorgerwechsel ihre Gasrechnung beinahe”, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. “Eine Familie spart leicht einige Hundert Euro, wenn sie aus der Gasgrundversorgung zum günstigsten Alternativanbieter wechselt.”

Der Gaspreis liegt in der Grundversorgung auf einem Allzeithoch. Im Juli kosteten 20.000 kWh durchschnittlich 1.515 Euro. Pro Kilowattstunde entspricht das durchschnittlich 7,58 Cent. Ein Grund: Auch der Börsenpreis für Gas liegt auf einem Rekordhoch. Im August werden dort 35,79 Euro pro MWh fällig.

Eine Studie des Forschungsinstituts IPRI im Auftrag von Check24 hat gezeigt, dass das Sparpotenzial durch einen Wechsel des Gasanbieters enorm ist: Insgesamt rund 1,2 Mrd. Euro sparten Check24-Kunden über elf Jahre hinweg durch einen jährlichen Wechsel. Allein im Jahr 2020 haben sie 232 Millionen Euro gespart – so viel wie noch nie zuvor.

Andreas Reiners / glp

Strom und Gas werden teurer

Das hören Verbraucher gar nicht gerne: Für Februar, März und April 2019 erhöhen 97 örtliche Versorger die Strompreise. Der Strompreis erreicht in Deutschland damit ein Rekordwert. Auch bei den Gaspreisen zählen die Energieexperten von Verivox 64 Preiserhöhungen.

Im bundesdeutschen Durchschnitt sind die Strompreise bereits von Dezember 2018 auf Januar 2019 um rund 2,0 Prozent angestiegen. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) kletterten die Stromkosten damit auf durchschnittlich 1.153 Euro und erreichten ein Allzeithoch.

Dieser Wert wird in den kommenden Monaten noch deutlich übertroffen werden: Für Februar, März und April haben aktuell 97 örtliche Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 6,0 Prozent angekündigt. Bei 4.000 kWh Jahresverbrauch entspricht das rund 75 Euro zusätzlicher Kosten.

Die Entwicklung bei den Gaspreisen verläuft ähnlich. Die durchschnittlichen Gaskosten in Deutschland sind von Dezember 2018 auf Januar 2019 um über 2,0 Prozent gestiegen. Ein Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh startete mit Durchschnittskosten von 1.197 Euro ins neue Jahr.

Die Gaspreise werden weiter anziehen. Für Februar, März und April haben derzeit 64 örtliche Gasversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 10,0 Prozent angekündigt. Die Mehrkosten betragen laut Experten rund 130 Euro pro Jahr. wid/rlo

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