Landkreis Ludwigsburg rüstet sich für kommende Hitzewellen

Mit Informationsmaterial und klaren Handlungsempfehlungen will der Landkreis Ludwigsburg Städte und Gemeinden fit machen für den Sommer: Ein Infopaket soll helfen, vulnerable Gruppen besser zu schützen. Teil davon ist auch die „Cool-Map“, auf der Bürgerinnen und Bürger kühle Rückzugsorte im Kreis markieren können.

Ludwigsburg (red) – Das Gesundheitsdezernat des Landkreises Ludwigsburg hat ein Infopaket zum Thema Hitzeschutz an die Kommunen verschickt. Damit sollen die Städte und Gemeinden auf die bevorstehenden Hitzewellen vorbereitet werden, wie das Landratsamt mitteilte.

Stellvertretend für die Kommunen nahm Hemmingens Bürgermeister Thomas Schäfer das Paket entgegen.

Das Infopaket enthält unter anderem den Hitzeaktionsplan des Landkreises, Broschüren sowie Postkarten und Poster der sogenannten Cool-Map. Mit dieser Karte können Bürger kühle Orte wie Freibäder oder schattige Plätze im Landkreis finden.

Der Hitzeaktionsplan war 2024 einer der ersten in Deutschland und enthält Maßnahmen zum Schutz hitzegefährdeter Personen.

Der Plan sieht unter anderem eine Hitzealarmierung vor, die bei mehrtägigen Temperaturen über 32 oder 38 Grad ausgelöst wird. Zudem bietet er Vorlagen für Pflegeheime, Schulen und Kommunen, um eigene Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Die Cool-Map ist ein Mitmachprojekt, das von allen Bürgern ergänzt werden kann.

Reifeprüfung statt Vizemeister-Feier: SGV Freiberg verliert beim Abstiegskandidaten Gießen

Von Ayhan Güneş

Frühes Gegentor, fahrlässige Chancenverwertung – und ein Gegner, der im Abstiegskampf alles reinwarf: Der SGV Freiberg patzt beim 0:1 in Gießen und muss im Rennen um Platz zwei auf Schützenhilfe hoffen. Am kommenden Samstag gegen Astoria Walldorf im heimischen Wasenstadion bleibt nur noch eins: »ALL IN« – für die Vizemeisterschaft.

Regionalliga Südwest – 33. Spieltag:

GießenDer SGV Freiberg hat im Kampf um die Vizemeisterschaft einen Rückschlag erlitten: Beim abstiegsbedrohten FC Gießen kassierte die Mannschaft von Kushtrim Lushtaku eine unerwartete 0:1-Niederlage – trotz einer dominanten zweiten Halbzeit und hoher Einsatzbereitschaft. Während die Gastgeber im Fernduell um den Klassenerhalt dringend benötigte Punkte sammelten, verpasste der SGV den vierten Sieg in Folge.

Schon nach zehn Minuten fiel die Entscheidung: Nach einem Ballverlust auf der rechten Abwehrseite setzte Gießen über Duran und Scholl zum schnellen Umschalten an – letzterer blieb frei vor SGV-Keeper Bromma eiskalt und netzte zum 1:0 ein. Ein Wirkungstreffer, der Freiberg nicht aus dem Konzept brachte, aber früh unter Zugzwang setzte.

In der Folge übernahm der SGV die Spielkontrolle. Chancen waren da – doch wie schon so oft in dieser Saison fehlte es an der letzten Konsequenz im Abschluss. Gießen zog sich tief zurück, verteidigte leidenschaftlich und lauerte auf Konter, die jedoch kaum Gefahr brachten. Auch nach dem Seitenwechsel drückte Freiberg, kam aber nicht mehr entscheidend durch. Der Ballbesitzanteil stieg, die Chancen ebenfalls – das Ergebnis blieb gleich.

Finale im Wasenstadion – Vizemeisterschaft weiter möglich

Während Gießen am letzten Spieltag gegen Hoffenheim II um den Klassenerhalt kämpft, empfängt der SGV Freiberg am kommenden Samstag den FC-Astoria Walldorf. Mit einem Sieg – und einem gleichzeitigen Ausrutscher von Kickers Offenbach – wäre die Vizemeisterschaft für die Lushtaku-Elf noch erreichbar.

16-Jähriger stirbt bei Badeunfall in Mundelsheim – Freunde und Familie unter Schock

Mundelsheim – Tragisches Unglück im Freibad: Ein 16 Jahre alter Jugendlicher ist am Sonntagnachmittag (11.05.2025) in Mundelsheim bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Der Teenager war mit Freunden im Freibad, als er gegen 15:30 Uhr im Wasser offenbar einen medizinischen Notfall erlitt und unterging, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg.

Ein gleichaltriger Freund bemerkte die Notsituation und zog den reglosen Jungen aus dem Becken. Anwesende Badegäste leisteten sofort Erste Hilfe, kurz darauf übernahm der alarmierte Rettungsdienst gemeinsam mit einer Notärztin die Wiederbelebungsmaßnahmen. Doch alle Bemühungen blieben vergeblich – der 16-Jährige verstarb noch vor Ort.

Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich rund 40 Besucher im Freibad. Für die geschockten Angehörigen und Freunde des Verstorbenen standen vier Notfallseelsorger bereit, um psychologische Betreuung zu leisten. Die Polizei hat Ermittlungen zur genauen Ursache des medizinischen Vorfalls aufgenommen. Hinweise auf Fremdverschulden liegen bislang nicht vor.

Pfefferspray-Angriff auf Geburtstagsfeier in Großsachsenheim – Polizei sucht Zeugen

Großsachsenheim – Ein rätselhafter Angriff mit Pfefferspray auf eine Geburtstagsgesellschaft hat am späten Samstagabend (10.05.2025) für Aufregung gesorgt. Wie die Polizei mitteilt, wurden gegen 23:30 Uhr insgesamt elf Personen durch Reizstoff verletzt, eine davon direkt im Gesicht.

Zuvor soll sich eine Gruppe von etwa acht bis zehn jungen Männern in der Nähe der Feier in der Hohwiesenstraße aufgehalten haben. Die Unbekannten fielen durch provokantes Verhalten auf – unter anderem durch das Zeigen von Schlagwerkzeugen und das demonstrative Absolvieren von Liegestützen.

Kurz darauf fuhren zwei Pkw und ein Motorroller an den Gästen vorbei. Der Sozius des Rollers – offenbar einer der Angreifer – sprühte dabei gezielt Pfefferspray in die Gruppe. Während sich der Roller in entgegengesetzte Richtung entfernte, fuhren die beiden Pkw Richtung Bahnhof davon.

Laut Zeugenaussagen handelte es sich um einen roten Motorroller, einen dunklen Pkw mit möglichem Esslinger Kennzeichen (ES) sowie einen weißen Pkw. Die mutmaßlichen Täter sollen zwischen 17 und 20 Jahre alt, muskulös gebaut und in dunkler Kleidung unterwegs gewesen sein. Der Roller-Mitfahrer trug eine dunkle Pufferjacke.

Das Motiv für den Angriff ist bislang völlig unklar. Der Polizeiposten Sachsenheim bittet Zeugen, die Hinweise zu den Tätern oder den Fahrzeugen geben können, sich unter Tel. 07147 274060 oder per E-Mail an vaihingen-enz.prev@polizei.bwl.de zu melden.

red

Stuttgarter Frühlingsfest: Mehr Angriffe auf Polizisten – weniger Diebstähle

Nach dem 85. Stuttgarter Frühlingsfest zieht die Bundespolizei Bilanz: Während Diebstähle zurückgingen, gab es mehr Angriffe auf Beamte. Ein schwerer Bahnunfall überschattete das Fest.

Stuttgart (red) – Nach 23 Festtagen hat die Bundespolizei den Sondereinsatz anlässlich des 85. Stuttgarter Frühlingsfestes beendet. Die Behörde zieht eine positive Bilanz, obwohl die Zahl der Gesamtstraftaten im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen ist.

Dies teilte die Bundespolizeiinspektion Stuttgart mit:

Insgesamt registrierte die Bundespolizei 45 Straftaten im Zusammenhang mit dem Fest, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders bedauerlich sei der Anstieg der Widerstandshandlungen und tätlichen Angriffe auf die Einsatzkräfte, die von zwei auf fünf Fälle gestiegen sind.

Die Zahl der Körperverletzungen blieb mit zehn Fällen auf dem Niveau des Vorjahres, während die Eigentumsdelikte zurückgingen: von neun Diebstählen im Vorjahr auf sechs in diesem Jahr.

Der Einsatz wurde jedoch von einem tragischen Vorfall überschattet, als ein 18-Jähriger am 21. April beim Überqueren der Gleise am Bahnhof Stuttgart Vaihingen von einem Zug erfasst und schwer verletzt wurde. Der Leiter der Bundespolizeiinspektion Stuttgart, Matthias Kroll, zeigte sich mit dem Einsatzverlauf zufrieden und dankte den Kräften für ihre professionelle Arbeit.

Verkehrsbericht Ludwigsburg: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

Ludwigsburg – Neue Baustellen, neue Sperrungen: Der aktuelle Verkehrsbericht tritt ab Montag, 12. Mai, in Kraft und bringt für viele Autofahrer und Fußgänger in Ludwigsburg Einschränkungen mit sich.

Abelstraße
Auf Höhe der Abelstraße 41 besteht eine Vollsperrung für den Kfz-Verkehr bis voraussichtlich Ende Dezember (Einschränkungen durch Fernwärme-Arbeiten in vier Bauabschnitten).

Alter Oßweiler Weg
Auf Höhe Alter Oßweiler Weg 75 sind die Straße für den Kfz-Verkehr sowie der Fuß- und Radweg vollständig gesperrt (Erschließung Fuchshof) bis voraussichtlich Oktober.

Bärenwiese
Datum:                           Sperrzeiten:                     Parkfläche:
12.05.2025                      7 bis 17 Uhr                    Teilsperrung West (25 Plätze)
13. bis 15.05.2025          7 bis 17 Uhr                    Teilsperrung West (85 Plätze)
14. bis 15.05.2025          7 bis 17 Uhr                    Teilsperrung Ost (85 Plätze)

Beethovenstraße
Auf Höhe der Beethovenstraße 64 bis 70 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 23. Mai (Fernwärme- und Stromanschluss).

Erikaweg / Schlösslesweg
Bis voraussichtlich 23. Mai ist der Erikaweg vollständig für den Fahrverkehr gesperrt und der Schlösslesweg nur eingeschränkt befahrbar (Verlegung neuer Gas-/Wasser- und Stromleitungen).

Fuchshofstraße (östlicher und westlicher Fußweg)
Wegen der Erschließung Fuchshof (Tiefbau, Straßenbau, Kanalarbeiten) sind hier der Fuß- und Radweg gesperrt bis voraussichtlich Oktober. Die Umleitung ist vor Ort ausgeschildert, sie erfolgt über: Alter Oßweiler Weg – Neckarstraße – Beethovenstraße – Brahmsweg – Lortzingstraße – Schumannstraße – Beethovenstraße – Walter-Flex-Straße – Murrhardter Straße – Friesenstraße – Niedersachsenstraße.

Gebhard-Müller-Allee
Die Straße ist im Bereich Gebhard-Müller-Allee 1 bis 12 bis voraussichtlich 6. Juni vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Neubau einer Fernwärmeleitung in verschiedenen Bauabschnitten). Die vor Ort geltende Verkehrsführung ist zu beachten.

Hohenzollernstraße
Auf Höhe der Hohenzollernstraße 12 bis 14 ist die Straße nur eingeschränkt befahrbar, der Gehweg ist gesperrt (private Maßnahme, Abbrucharbeiten) voraussichtlich bis 23. Mai.

Hörnleshalde
Die Straße ist voraussichtlich bis 26. Mai auf Höhe der Hörnleshalde 16 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Kranstellung, Materiallagerung).

Netzestraße
Die Netzestraße ist voraussichtlich bis Ende Oktober zwischen der Moldaustraße und der Eichendorffstraße vollständig für den Fahrverkehr gesperrt. Der Gehweg ist gesperrt, es wird auf gegenüberliegende Gehwege verwiesen (Umgestaltung Netzestraße, Erneuerung Versorgungsleitungen Gas und Wasser).

Peter-Eichert-Straße
Die Straße ist im Bereich der Hausnummern 8 bis 23 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Herstellung Fernwärmeleitung und Erneuerung Wasserleitung): vom 22. April bis 27. Juni Sperrung in der Peter-Eichert-Straße, ab 19. Mai bis 27. Juni Sperrung des Kreuzungsbereichs Peter-Eichert-Straße / Straßenäcker.

Pflugfelder Straße
Auf Höhe der Pflugfelder Straße 18 bis 20 besteht bis voraussichtlich Ende Mai eine halbseitige Sperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser). Es besteht eine Umleitung wie folgt: Pflugfelder Straße – Wilhelm-Bleyle-Straße – Martin-Luther-Straße – Brenzstraße.

Richard-Wagner-Straße
Im Bereich Richard-Wagner-Straße 33 besteht eine Vollsperrung für den Kfz-Verkehr sowie eine Sperrung des Gehwegs und des Radwegs (Fernwärmeanschluss) voraussichtlich bis 23. Mai.

Schwieberdinger Straße
Die Straße ist vom 28. April bis voraussichtlich Ende Oktober im Bereich zwischen der Steinbeisstraße und Schlieffenstraße in verschiedenen Bauabschnitten spurweise gesperrt (Erneuerung Wasserleitungen und Fahrbahnbelag, Einrichten barrierefreier Überwege). Je nach Baufeld müssen die Zufahrten einmündender Nebenstraßen teilweise gesperrt werden, örtliche Umleitungen werden ausgeschildert.

Stuttgarter Straße
Zwischen der Stuttgarter Straße 76 bis 107 kommt es bis voraussichtlich 23. Mai zu folgenden Einschränkungen wegen Leitungsverlegung: Die Straße ist für den Kfz-Verkehr abwechselnd für jeweils zwei Wochen spurweise gesperrt und auf eine Spur je Fahrbahn eingeschränkt. Der Gehweg ist in diesem Bereich gesperrt.

Wilhelm-Nagel-Straße
Auf Höhe der Wilhelm-Nagel-Straße 5 ist die Straße bis voraussichtlich Ende Juli vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Straßen- und Tiefbauarbeiten, Gas- und Wasserleitungen).

red

Quelle: Stadt Ludwigsburg

75 Jahre Montbéliard–Ludwigsburg: Aus Feinden wurden Freunde – und ein Vorbild für Europa

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Eine Freundschaft, geboren aus den Narben der Geschichte, getragen von Menschen, die Brücken statt Mauern bauen wollten.

Vor 75 Jahren wagten Ludwigsburg und Montbéliard, was damals kaum denkbar war: Versöhnung mit dem einstigen Kriegsgegner, Partnerschaft auf Augenhöhe, ein neues Kapitel für Europa. Was 1950 mit mutigem Dialog begann, wurde am Freitagabend im Residenzschloss gefeiert – als gelebte Freundschaft, europäisches Symbol und gesellschaftlicher Auftrag.

Der barocke Ordenssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl, Montbéliards Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet und Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht ein Zeichen setzten – mit bewegenden Worten, ehrenden Gesten und einem gemeinsamen Eintrag ins Goldene Buch. Die Stadt Ludwigsburg hatte zu diesem Festakt im Rahmen der Stadtgründungsfeier eingeladen – und würdigte an diesem besonderen Abend zwei Persönlichkeiten, die die Partnerschaft maßgeblich geprägt haben: Bürgermeisterin Biguinet sowie Prof. Dr. Frank Baasner, langjähriger Direktor des Deutsch-Französischen Instituts, wurden mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Mehrere hundert Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Ehrenamt waren anwesend – aus Frankreich reiste auch die amtierende dfi-Präsidentin Sylvie Goulard an. Es war ein Abend der Impulse, der Erinnerung – und der klaren Botschaft: Diese Partnerschaft ist kein historisches Kapitel, sondern eine lebendige Brücke in die Zukunft.

„Freundschaften sind das Band, das die Welt zusammenhält“, betonte Strobl. Die Städtepartnerschaft sei mehr als ein Jubiläum – sie sei ein starkes Fundament für das Haus Europa.

Knecht: „Dieses Zeichen des Friedens erfüllt uns mit Stolz“

Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht betonte die historische Verantwortung dieser Partnerschaft: „Als erste deutsch-französische Partnerschaft in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sind wir stolz, dieses Zeichen des Friedens und der Annäherung gemeinsam mit Montbéliard zu verkörpern.“ Zugleich erinnerte er daran, wie viel Zivilgesellschaft und persönliche Nähe zum Erfolg beigetragen hätten: „Mit dem Deutsch-Französischen Institut haben wir diese Nähe in Ludwigsburg weiter gefördert und zu einer festen Institution ausgebaut. Zugleich sind mit der Zeit viele großartige Freundschaften und Verbindungen von Schulen, Vereinen und anderen Organisationen in beiden Städten entstanden. So ist mir auch Bürgermeisterin Marie-Noëlle persönlich zur Freundin geworden.“

Ein Symbol für Europa – gestern, heute und morgen

Dass ausgerechnet der Ordenssaal des Ludwigsburger Residenzschlosses Schauplatz des Festakts war, hatte weit mehr als repräsentativen Charakter. In einem Jahr, in dem Europa 80 Jahre Kriegsende feiert, wurde hier die Kraft der Verständigung spürbar – getragen von gelebter Städtepartnerschaft, aber auch von aktuellen politischen Impulsen.

Innenminister Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes, erinnerte an die tiefere Bedeutung solcher Partnerschaften: „Was die Ludwigsburger und nach ihnen viele weitere Städte mit ihren Partnern in Europa und der Welt angepackt haben, war nicht nur mutig, es war richtig und wichtig. Freundschaften sind das Band, das die Welt zusammenhält.“ Der deutsch-französische Motor kommt auch auf der Ebene endlich wieder in den Gang. Und wir in Baden-Württemberg freuen uns und unterstützen das”, so Strobl.

Zivilgesellschaft als Herzstück

So staatstragend die Worte auch waren – der Geist des Abends gehörte der Zivilgesellschaft. Mit großem Respekt hob OB Knecht die Rolle all jener hervor, die diese Partnerschaft mit Leben füllen: „Freundschaften entstehen, Dialoge werden geführt, Interessen ausgetauscht, Standpunkte verstanden: Wo Menschen miteinander reden, lösen sich Vorurteile auf und Pauschalisierungen verschwinden. Völker schießen nicht aufeinander, wenn Staaten und Städte aufeinander zugehen und gemeinsam im Dialog Lösungen für ihre Konflikte finden.“

Schüleraustausche, Konzertreisen, Sportbegegnungen und Bürgerfahrten sind das Fundament dieser Partnerschaft – getragen von Vereinen wie Internationale Partnerschaften Ludwigsburg und Montbéliard Sans Frontière. Ihr ehrenamtliches Engagement wurde von allen Seiten als „unverzichtbar“ gewürdigt.

75 Jahre – und kein bisschen leise

Die Feiern zum Jubiläum erstreckten sich über beide Städte. Bereits am Vortag hatte in Montbéliard ein Festakt mit einer Ludwigsburger Delegation stattgefunden. Und auch die kommenden Monate stehen in beiden Städten im Zeichen der Freundschaft – mit Konzerten, Begegnungsreisen und Projekten, die von Vereinen, Schulen und dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds getragen werden.

Was bleibt, ist nicht nur ein Rückblick auf eine außergewöhnliche Partnerschaft, sondern ein klares Signal an Europa. Bürgermeisterin Biguinet brachte es in Montbéliard auf den Punkt: „Angesichts der Kriege und Krisen, die die Welt erschüttern, und des Aufstiegs des Populismus ist es wichtiger denn je, unsere Partnerschaft zwischen Montbéliard und Ludwigsburg, die ein Symbol für Frieden, Dialog und Solidarität ist, zu bewahren und zu stärken.“

Ludwigsburg und Montbéliard – ein Band, das über Jahrzehnte gewachsen ist. Und das heute vielleicht wichtiger ist denn je.

Ludwigsburg verschärft Sparkurs: Stadtticket, Kita-Gebühren, Grundsteuer und Personal im Fokus

Von Ayhan Güneş

Die Finanzlage vieler deutscher Städte steht auf der Kippe – und Ludwigsburg bildet da keine Ausnahme. Laut KfW-Kommunalpanel 2025 schätzen 36 Prozent aller Kommunen ihre wirtschaftliche Situation als „mangelhaft“ ein – bei Großstädten sind es sogar 56 Prozent. Auch in der Barockstadt verschärft sich der finanzielle Druck weiter: Nachdem das erste Sparkonzept „WIN LB“ 2025 bereits Einsparungen von 7,5 Millionen Euro gebracht hat, legt die Stadtverwaltung nun ein zweites Maßnahmenpaket vor. Es enthält Steuererhöhungen, Gebührenanpassungen und strukturelle Einschnitte – und zeigt, wie tief die Maßnahmen mittlerweile greifen müssen, um die städtische Handlungsfähigkeit langfristig zu sichern.

Ludwigsburg – Es ist ein Signal, das niemand überhören sollte: Die Stadtverwaltung Ludwigsburg will ihren Sparkurs verschärfen – und greift dafür tiefer in den Instrumentenkasten als bislang. Neben höheren Steuern, steigenden Kita-Gebühren und der Abschaffung des beliebten Stadttickets kündigt OB Dr. Matthias Knecht nun auch einen massiven Umbau der Verwaltung an – inklusive möglichem Personalabbau von bis zu 200 Stellen.

Ziel ist die Haushaltskonsolidierung für das Jahr 2026. Das neue Maßnahmenpaket „WIN LB 2“ soll laut Stadtverwaltung kurzfristig 2,9 Millionen Euro einsparen und mittelfristig eine Million Euro zusätzlich durch strukturelle Änderungen einbringen. Dass dabei Leistungen gestrichen und Bürgerinnen und Bürger stärker belastet werden, sei laut OB Knecht „unvermeidlich, solange sich an der dramatischen strukturellen Unterfinanzierung der Kommunen durch Bund und Land nichts ändert.“

Vier Einnahmenschrauben – und ein Strukturumbau:

Konkret plant die Stadt vier Schritte zur Einnahmeverbesserung:

Erhöhung der Grundsteuer B (geplante Mehreinnahmen: rund 950.000 Euro)

Einführung einer Übernachtungssteuer für Tourismusgäste (253.000 Euro)

Anpassung der Elternbeiträge für Kitas (788.000 Euro)

Abschaffung des Stadttickets, das bislang kostengünstigen ÖPNV innerhalb Ludwigsburgs ermöglicht hatte (Einsparung: ca. 900.000 Euro)

Besonders die Abschaffung des Stadttickets dürfte auf Kritik stoßen – immerhin wurde es als sozialpolitisches Instrument eingeführt, um Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Einkommen kostengünstige Mobilität zu ermöglichen. Jetzt soll es dem Rotstift zum Opfer fallen.

Allein bei den Kita-Gebühren sind die jährlichen Zuschüsse nach Angaben der Stadtverwaltung zwischen 2013 und 2025 um mehr als 29 Millionen Euro gestiegen. OB Knecht dazu: „Wir wissen, dass wir mit diesen Vorschlägen unsere Bürgerschaft mehr belasten. Solange sich aber an der dramatischen strukturellen Unterfinanzierung der Kommunen durch Bund und Land nichts ändert, sehen wir leider keinen anderen Weg.“

Tiefer Einschnitt in die Verwaltung

Neben den Einnahmen steht auch die städtische Verwaltungsstruktur auf dem Prüfstand: Ein Dezernat sowie mehrere Fachbereiche sollen gestrichen werden, außerdem ist eine Reduzierung des Personalbestands um bis zu 200 Stellen vorgesehen – allerdings verteilt über einen Zeitraum von fünf Jahren.

„Wir werden zudem in der letzten Sitzung vor der Sommerpause dem Gemeinderat vorschlagen, die Verwaltungsstruktur um ein Dezernat und die Anzahl der Fachbereiche zu reduzieren“, so Knecht. „Damit könnten wir mittelfristig weitere Ausgaben in Höhe von einer Million Euro einsparen. Hinzu kommen konsequente Aufgabenkritik und Personalreduzierungen innerhalb der nächsten fünf Jahre.“

Politik unter Druck – Entscheidungen ab Mitte Mai

Der Fahrplan steht bereits fest: Am 14. Mai wird das Paket zunächst im Bildungs- und Sozialausschuss diskutiert, gefolgt vom Mobilitäts- und Umweltausschuss (15. Mai), dem Wirtschaftsausschuss (27. Mai) und dem Bauausschuss (5. Juni). Die finale Entscheidung ist für die Gemeinderatssitzung am 25. Juni angesetzt – es dürfte eine der wichtigsten und umstrittensten Abstimmungen des Jahres werden.

Klar ist schon jetzt: Ludwigsburg steht nicht allein da. Die Zahlen aus dem KfW-Kommunalpanel machen deutlich, dass sich deutschlandweit ein strukturelles Defizit auftut. Immer mehr Städte stehen vor der Wahl zwischen Kürzungen und Handlungsunfähigkeit – und der Spielraum für kommunalpolitische Gestaltung schrumpft.

Ein drittes Paket in Planung

Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, im Herbst ein drittes Konsolidierungspaket vorzulegen. Damit soll das zentrale Ziel von „WIN LB“ weiterverfolgt werden: eine strukturelle Einsparung von jährlich 15 Millionen Euro bis zum Jahr 2028.

Erdgeschosswohnung in Flammen: Feuerwehr rettet Hund, hoher Sachschaden in Ludwigsburg

Großalarm in Ludwigsburg: In der Danneckerstraße stand am Freitag eine Wohnung in Flammen – die Feuerwehr rettete einen Hund, Menschen wurden nicht verletzt. Doch der Schaden ist enorm.

Ludwigsburg – Dichter Rauch quoll am Freitagnachmittag (10.05.2025) aus einem Wohnhaus in der Danneckerstraße, nachdem dort gegen 17:20 Uhr ein Brand ausgebrochen war. Die alarmierte Feuerwehr rückte mit starken Kräften an und brachte das Feuer in einer Erdgeschosswohnung schnell unter Kontrolle.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befand sich laut der Feuerwehr glücklicherweise niemand im Gebäude. Lediglich ein Hund war in der Wohnung im ersten Obergeschoss – er wurde von den Einsatzkräften unverletzt gerettet. Das dreigeschossige Haus ist aufgrund der massiven Rauchentwicklung derzeit nicht bewohnbar.

Der Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Während der Löscharbeiten musste die Kürfürstenstraße bis kurz nach 19 Uhr gesperrt werden.

red

Frühlingssonne und kühle Nächte: Wetter in Baden-Württemberg bleibt freundlich

Stuttgart (red) – In Baden-Württemberg erwartet die Menschen heute überwiegend sonniges Wetter. Besonders im Bergland und im Süden bilden sich einige Quellwolken, aber es bleibt trocken.

Lediglich im Südschwarzwald gibt es eine geringe Chance auf leichte Schauer. Die Temperaturen steigen auf angenehme 16 bis 23 Grad, wobei es am Oberrhein und im Kraichgau am wärmsten wird.

Ein schwacher Nordostwind frischt im Tagesverlauf etwas auf.

In der Nacht zum morgigen Tag bleibt der Himmel klar. Die Temperaturen sinken auf Werte zwischen 9 und 5 Grad, in Muldenlagen sind sogar bis zu 1 Grad möglich – hier droht leichter Frost.

Wer empfindliche Pflanzen im Freien hat, sollte diese schützen.

Auch morgen scheint wieder häufig die Sonne, nur vereinzelt lockern Quellwolken das Bild auf. Es bleibt niederschlagsfrei bei Temperaturen zwischen 18 und 26 Grad.

Der Ostwind weht schwach bis mäßig, mitunter mit frischen Böen. In der folgenden Nacht wird es erneut kalt mit Tiefstwerten von 11 bis 3 Grad, lokal ist nochmals leichter Frost möglich.