Medizinischer Notfall am Steuer: 70-Jähriger verursacht Unfallserie – Busfahrer stoppt Weiterfahrt

Pleidelsheim – Ein 70-jähriger Ford-Fahrer hat am Mittwochabend (09.10.2024) in Pleidelsheim und Ingersheim für Aufregung gesorgt, nachdem er vermutlich infolge eines medizinischen Notfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Gegen 23:00 Uhr beschleunigte der Mann in der Mundelsheimer Straße seinen Ford Transit unkontrolliert und prallte gegen zwei am Straßenrand geparkte Autos.

Statt anzuhalten, wendete der Senior sein Fahrzeug auf Höhe der Badstubenstraße und setzte seine Fahrt in Richtung Ortsmitte fort. Seine riskante Fahrt endete schließlich in Ingersheim, wo ein Busfahrer aufmerksam wurde und es schaffte, den Ford zu stoppen. Mithilfe weiterer Zeugen konnte die Weiterfahrt des Mannes verhindert werden.

Aufgrund seines Gesundheitszustandes wurde der 70-Jährige vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. An den beteiligten Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von etwa 10.000 Euro. Die Polizei lobte das umsichtige Eingreifen der Zeugen, das womöglich Schlimmeres verhindert hat.

red

Telefonbetrug in Ludwigsburg: 47-Jähriger verliert mehrere tausend Euro

Ludwigsburg – Am Mittwoch (09.10.2024) fiel ein 47-jähriger Ludwigsburger einer raffinierten Betrugsmasche zum Opfer. Eine Unbekannte gab sich am Telefon als Mitarbeiterin seiner Bank aus und überzeugte den Mann durch geschickte Gesprächsführung davon, dass es zu einer unberechtigten Abbuchung von seinem Girokonto gekommen sei. Um das vermeintliche Problem zu lösen, gab der 47-Jährige schließlich seine Zugangsdaten und Passwörter preis.

Erst später bemerkte der Ludwigsburger, dass mehrere tausend Euro von seinem Konto abgebucht worden waren. Die Polizei warnt eindringlich vor solchen Anrufen und betont: Echte Bankmitarbeiter werden niemals telefonisch nach sensiblen Daten wie PIN, TAN oder Passwörtern fragen.

Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, rät die Polizei dazu, im Zweifel das Telefonat sofort zu beenden und selbst bei der Bank anzurufen, um den Sachverhalt zu klären. Weitere Informationen und Präventionstipps finden Interessierte unter www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug.

red

Mafiosi in Deutschland: Fast 1.000 Mitglieder italienischer Banden registriert

Die italienische Mafia hat in Deutschland fast 1.000 Mitglieder. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, über die das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben) berichtet.

“Im Rahmen der gemeinsamen Erhebung des Bundeskriminalamtes und der Landeskriminalämter wurden letztes Jahr insgesamt 933 dauerhaft in Deutschland lebende, mutmaßliche Mitglieder der Italienischen Organisierten Kriminalität festgestellt”, heißt es darin. Dabei zählten den Angaben zufolge 503 zur `Ndrangheta, 116 zur Cosa Nostra, 111 zur Camorra und der Rest zu anderen Gruppen.

Laut Innenministerium ist die Zahl gegenüber dem Jahr 2022 zwar insgesamt um 70 gesunken. Aufgrund der Tatsache, dass gerade die italienische Organisierte Kriminalität “hierzulande wie international sehr mobil” sei, sei aber “nicht davon auszugehen, dass es sich bei dem partiellen Rückgang um einen Trend handelt”.

Der Obmann der Grünen-Bundestagsfraktion im Innenausschuss des Parlaments, Marcel Emmerich, sagte dem RND: “Es leben fast 1.000 Mafiosi in unserem Land, und es gibt großen Grund zur Sorge, dass immer mehr Mafiosi unter dem Radar der Sicherheitsbehörden bleiben. Die hohe Dunkelziffer ist nicht zu unterschätzen. Der gewaltbereite und aushöhlende Einfluss auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ist eine schleichende Gefahr für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.”

Die Macht der Mafiosi werde vor allem durch einen florierenden Drogenhandel gestärkt, bei dem die Sicherheitsbehörden immer wieder neue Rekordfunde in Milliardenhöhe entdeckten, fügte Emmerich hinzu. Umso wichtiger sei es, die Organisierte Kriminalität entschlossen zu bekämpfen.

red

Münchingen: Radfahrer von Autofahrer attackiert – Polizei stellt 23-Jährigen ohne Führerschein

Korntal-Münchingen – Ein Streit um einen zu geringen Überholabstand endete am Mittwoch (09.10.2024) in Münchingen in einer tätlichen Auseinandersetzung. Gegen 15:15 Uhr wurde ein 49-jähriger Radfahrer in der Keplerstraße Opfer eines Angriffs durch einen 23-jährigen Autofahrer.

Der Vorfall begann laut der Polizei, als der 49-Jährige mit seinem Fahrrad Richtung Ortsausgang unterwegs war und von einem Mercedes überholt wurde. Der Radfahrer empfand den Überholvorgang als zu eng und rief dem Mercedes hinterher. Daraufhin hielt der 23-jährige Autofahrer sein Fahrzeug an, stieg aus und ging auf den Radfahrer zu. Es kam zu einem handgreiflichen Übergriff: Der 23-Jährige soll den Radfahrer zunächst umgestoßen haben, sodass dieser in den Grünstreifen fiel, und dann mehrfach mit der Faust und dem Fuß auf dessen Helm eingeschlagen haben.

Der Radfahrer erlitt durch die Attacke leichte Verletzungen, und es entstand ein Sachschaden an seinem Fahrrad und Helm. Anschließend stieg der 23-Jährige wieder in sein Fahrzeug und fuhr davon.

Die alarmierte Polizei konnte den Mercedes wenig später feststellen und kontrollieren. Dabei stellte sich heraus, dass der 23-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war, da gegen ihn ein Fahrverbot bestand. Zudem ergab sich der Verdacht, dass der Mann unter dem Einfluss von Drogen stand. Er musste sich einer Blutentnahme unterziehen.

Der 23-Jährige sieht nun mehreren Anzeigen entgegen, darunter wegen Körperverletzung, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fahren unter Drogeneinfluss.

red

Plötzlicher Spurwechsel führt zu Auffahrunfall auf B27 – 40.000 Euro Schaden und eine verletzte Person

Ludwigsburg – Ein Auffahrunfall auf der Bundesstraße 27 zwischen Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen führte am Mittwoch (09.10.2024) zu einem Sachschaden von rund 40.000 Euro und einer verletzten Person. Der Unfall ereignete sich gegen 16:00 Uhr in Fahrtrichtung Heilbronn, als ein 67-jähriger Skoda Rapid-Fahrer kurz vor der Ampel an der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Nord verbotswidrig über eine durchgezogene Fahrstreifenbegrenzung nach links wechselte. Dabei geriet das Heck seines Fahrzeugs auf die Durchgangsfahrbahn der B27, während die Front auf dem Linksabbiegestreifen stand.

Dieser plötzliche Spurwechsel führte dazu, dass die nachfolgenden Fahrzeuge – ein Skoda Fabia, ein Smart und ein Mercedes – bis zum Stillstand abbremsen mussten. Die 41-jährige Mercedes-Fahrerin erkannte die Situation vermutlich zu spät und fuhr auf den Smart auf, der wiederum auf die beiden Skoda aufgeschoben wurde.

Der 30-jährige Smart-Fahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Smart und der Mercedes waren nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme kam es auf der linken Fahrspur der B27 sowie auf dem rechten Linksabbiegestreifen zu kurzzeitigen Sperrungen.

red

BMW schleudert gegen Baum – Drei Verletzte bei Remseck-Hochberg

Remseck am Neckar – Am Donnerstagabend (10.10.2024) ereignete sich gegen 20:05 Uhr auf der Kreisstraße K1666 (Soldatensträßle) zwischen Remseck-Hochberg und Ludwigsburg ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 18-jähriger Fahrer eines BMW war in Richtung Ludwigsburg unterwegs, als sein Fahrzeug in einer Rechtskurve ins Schleudern geriet, von der Fahrbahn abkam und mit der Beifahrerseite gegen einen Baum prallte.

Bei dem Unfall wurden alle drei Insassen des Wagens verletzt: Der 18-jährige Fahrer und ein zehn Jahre altes Kind, das auf der Rückbank saß, erlitten leichte Verletzungen. Der 20-jährige Beifahrer hingegen wurde schwer verletzt und musste von den Einsatzkräften aus dem Fahrzeug gerettet werden. Alle Verletzten wurden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Das Fahrzeug war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt. Während der Unfallaufnahme und der Bergung des BMW war die K1666 in beide Richtungen gesperrt. Der Einsatz war kurz nach 22:00 Uhr beendet, sodass die Strecke um 22:30 Uhr wieder freigegeben werden konnte.

Neben drei Streifenwagen des Polizeipräsidiums Ludwigsburg waren auch Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr vor Ort. Die Unfallursache ist derzeit noch unklar und wird von den Ermittlern des Polizeireviers Kornwestheim untersucht.

red

Rekord bei Unternehmenspleiten: So viele Firmeninsolvenzen wie seit 14 Jahren nicht mehr

Rekordhoch bei Firmenpleiten: Im dritten Quartal 2024 gehen so viele Unternehmen pleite wie seit 14 Jahren nicht mehr. Besonders betroffen: Bayern und Baden-Württemberg. Tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Die Zahl der Firmenpleiten ist im September weiter gestiegen. Im dritten Quartal werden damit Rekordwerte erreicht, so eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Konkret liegt die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im September bei 1.303, das sind 2 Prozent mehr als im Vormonat, aber 28 Prozent mehr als im September 2023. Der aktuelle Wert liegt zudem 44 Prozent über dem September-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.

Laut IWH waren im September in den größten 10 Prozent der insolventen Unternehmen fast 23.000 Arbeitsplätze betroffen. Damit liegt die Zahl der betroffenen Beschäftigten mehr als die Hälfte über dem Vormonatswert, 75 Prozent höher als im September 2023 und 350 Prozent über dem Durchschnitt eines typischen Septembers der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019.

Im dritten Quartal 2024 wurde mit 3.991 Insolvenzen von Personen- und Kapital-gesellschaften die höchste Zahl an Insolvenzen verzeichnet, die in den letzten 14 Jahren in einem Quartal insgesamt registriert wurde. Verglichen mit dem dritten Quartal 2023 stieg die Zahl der Insolvenzen um 31 Prozent.

Unter den größeren Bundesländern war der Anstieg in Bayern (+56 Prozent) und Baden-Württemberg (+42 Prozent) am stärksten. Unter den großen Insolvenzbranchen lag der Zuwachs im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen mit +31 Prozent am höchsten. Kleinere Branchen, wie etwa das Grundstücks- und Wohnungswesen (+69 Prozent), verzeichneten sogar noch stärkere Anstiege. Schaut man auf die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze, so betrug der Anstieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahrs 44 Prozent und war somit stärker als der Anstieg der Anzahl der Insolvenzen.

red

20-Jährige gibt sich als 13-Jährige aus: Zwei Einbrecherinnen in Gerlingen festgenommen

Ludwigsburg – Die Polizei konnte am Donnerstag, den 03.10.2024, in Gerlingen zwei Frauen auf frischer Tat stellen, die zuvor in ein Mehrfamilienhaus in der Breitwiesenstraße eingebrochen waren. Die 16-jährige und ihre etwa 20-jährige Komplizin, deren Identität weiterhin unklar ist, versuchten zunächst, eine Wohnungstür im Haus aufzuhebeln. Als dies nicht gelang, verließen sie das Gebäude – doch die 16-Jährige gab nicht auf.

Sie kletterte kurzerhand über Mülltonnen auf den Balkon der Wohnung, schlug die Scheibe der Balkontür ein und durchsuchte die Räume. Währenddessen hielt sich ihre Begleiterin vor dem Haus auf, bis sie von einem Nachbarn angesprochen und aufgefordert wurde, das Grundstück zu verlassen. Die Frauen flüchteten zu Fuß, wurden jedoch von aufmerksamen Zeugen verfolgt und letztlich festgehalten, bis die Polizei eintraf.

Die 16-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart bereits am Freitag, den 04.10.2024, dem Haftrichter beim Amtsgericht Ludwigsburg vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen Wohnungseinbruchsdiebstahls und wies die Jugendliche in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Die 20-Jährige versuchte zunächst, die Ermittler mit falschen Angaben zu täuschen und sich als 13-jähriges Kind auszugeben. Doch die Lüge hielt nicht lange: Die Kriminalpolizei stellte ihre wahre Identität fest und entdeckte zudem, dass bereits ein Haftbefehl des Amtsgerichts Freiburg wegen eines weiteren Einbruchs gegen sie vorlag. Am Montag (07.10.2024) entschied schließlich der Haftrichter in Ludwigsburg, auch diesen Haftbefehl in Vollzug zu setzen. Beide Frauen sind nun in Untersuchungshaft.

red

Verwendete Quellen: Staatsanwaltschaft Stuttgart und Polizeipräsidium Ludwigsburg

Das sollten Autofahrer jetzt beachten: Umleitungen und Sperrungen an der A81 ab Montag zwischen Murr und Pleidelsheim:

Ludwigsburg – Pendler und Anwohner sollten sich ab dem kommenden Montag, 14. Oktober, auf neue Verkehrsregelungen an der Anschlussstelle (AS) Pleidelsheim der A81 einstellen. Die Autobahn GmbH Südwest gibt bekannt, dass die Arbeiten an der Marbacher Straße (L1125) weiter zügig voranschreiten. Für die Erneuerung der Entwässerungseinrichtungen wird die L1125 bis Murr einseitig gesperrt – das bedeutet: Die direkte Anfahrt zur AS Pleidelsheim aus Murr ist vorerst nicht mehr möglich.

Neue Verkehrsführung für Murr: Umwege in Kauf nehmen
Wer von Murr aus auf die A81 möchte, muss künftig über Benningen und Freiberg am Neckar ausweichen. Die Auffahrt an der AS Pleidelsheim ist ausschließlich aus Richtung Pleidelsheim möglich. Das dürfte vor allem in den Stoßzeiten für zusätzliche Fahrzeit sorgen – ein wenig Geduld ist also gefragt.

A81-Abfahrt Pleidelsheim: Komplizierte Wegeführung für alle Richtungen
Autofahrer, die von Stuttgart kommen, dürfen zwar an der AS Pleidelsheim abfahren, können dann jedoch nur Richtung Murr weiterfahren. Wer aus Heilbronn kommt, hat etwas mehr Glück: Hier bleibt die Ausfahrt in beide Richtungen – Pleidelsheim und Murr – befahrbar.

Zugangsprobleme für Fußgänger – und weniger Parkplätze
Auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen: Die Brücke bleibt bis zum Abschluss der Arbeiten gesperrt. Ebenfalls betroffen ist der P+R-Parkplatz an der Anschlussstelle, der während der Bauphase teilweise als Baustellenfläche genutzt wird. Es stehen daher weniger Stellplätze zur Verfügung.

Autobahn bleibt durchgehend auf drei Spuren pro Richtung befahrbar
Während der Arbeiten unter der Brücke wird es ab Herbst 2024 zu Fahrbahnverengungen auf der A81 kommen. Die gute Nachricht: Es bleiben jeweils drei Fahrspuren in beide Richtungen erhalten. Temporäre Sperrungen, die während der Bauarbeiten notwendig werden könnten, werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Das Ziel vor Augen: Fertigstellung im November
Wenn alles nach Plan läuft und das Wetter mitspielt, sollen die Baumaßnahmen Ende November abgeschlossen sein. Dann wird der neue Linksabbiegestreifen Richtung Heilbronn in Betrieb genommen und die Marbacher Straße wieder vollständig freigegeben.

red

Verwendete Quelle: Die Autobahn GmbH des Bundes

Baden-Württembergs Finanzminister Bayaz kritisiert Scholz: „So kann man einem Land keine Orientierung geben“

Stuttgart – Im Ringen um die geplante 1.000-Euro-Prämie für Bürgergeldempfänger geht Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) auf Konfrontationskurs: Mit klaren Worten und scharfen Tönen zielt er direkt auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

“Die Diskussion um die Anreizprämie für Langzeitarbeitslose zeigt die ganze Misere der Ampel: Ein gemeinsamer Beschluss wird vom Kanzler selbst infrage gestellt, weil es Gegenwind gibt”, sagte Bayaz dem “Handelsblatt” (Donnerstagsausgabe). “So kann man einem Land keine Orientierung geben, weil man offenbar selbst keine Orientierung hat.”

Der Grünen-Politiker glaubt nicht, dass die Ampelkoalition noch zu großen Reformen fähig ist. “Dafür fehlt mir die Fantasie”, sagte er. “Diese Bundesregierung hat sich zu sehr im Klein-Klein und Streit verheddert.” Dabei hält Bayaz angesichts der Wirtschaftslage grundlegende Änderungen für notwendig. “Wir brauchen eine Reform im Geiste der Agenda 2010, bei der alle Parteien über ihren Schatten springen”, sagte der Landesfinanzminister. Er plädiert unter anderem für eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags für Unternehmen und eine Reform der Schuldenbremse.

Vorschläge wie eine neue Kaufprämie für Elektroautos lehnt Bayaz ab: “Wenn Politik gar nichts mehr einfällt, kommt sie mit Ideen wie Kaufprämien. Das wird der Autoindustrie allenfalls kurze Zeit helfen, aber die strukturellen Probleme nicht lösen.”

Der grüne Landesminister warnte seine Partei vor einem Linkskurs. Er empfiehlt stattdessen, sich mit einem Kurs der Mitte in der Wirtschaftspolitik zu profilieren. “Ich möchte, dass wir im wirtschaftspolitischen Diskurs nicht links oder rechts, sondern als Partei der Vernunft verortet werden”, sagte Bayaz dem “Handelsblatt”. “Wir müssen uns wieder darauf besinnen, Bündnispartei zu sein, die `Merkel-Lücke` zu füllen und die Anschlussfähigkeit ans liberale Bürgertum wiederherzustellen.”

red