Maßnahmen gegen Hitze: Landkreis Ludwigsburg entwickelt ersten Hitzeaktionsplan in Baden-Württemberg

Ludwigsburg – Steigende Temperaturen und Klimaextreme stellen eine wachsende Herausforderung auch für den Landkreis dar. Als erster Landkreis in Baden-Württemberg hat Ludwigsburg einen Hitzeaktionsplan (HAP) entwickelt, der verschiedene Maßnahmen zur Bewältigung von Hitzewellen und deren Auswirkungen umfasst. Dieser Plan, der in Zusammenarbeit mit Experten und Institutionen entstanden ist, soll nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Kommunen und Institutionen informieren und sensibilisieren.

Landrat Dietmar Allgaier betont die Bedeutung des HAP angesichts der zunehmenden Hitzerekorde und des spürbaren Klimawandels. Der Plan zielt darauf ab, besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Kinder zu schützen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Gesundheit zu erhalten.

Die Erstellung des HAP erfolgte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen und Experten, darunter Ärzte, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Apotheken. Dabei wurden elf Maßnahmenpläne entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse dieser Gruppen zugeschnitten sind.

Ein zentrales Element des HAP ist die Cool-Map, die Bürgerinnen und Bürgern an heißen Tagen kühle Orte im Landkreis zeigt. Diese interaktive Karte ermöglicht es den Menschen, sich über kühle Orte zu informieren und bietet auch Informationen über Trinkbrunnen und Refill-Stationen.

Darüber hinaus enthält der HAP eine Alarmierungskette, um Einrichtungen, die besonders gefährdete Personengruppen betreuen, über gesundheitsrelevante Hitzeperioden zu informieren. Es wurden auch konkrete Maßnahmenpläne für Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen entwickelt, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der dort Betreuten zu gewährleisten.

Die Stadt Ludwigsburg hofft, dass der HAP auch anderen Kommunen als Beispiel dient und sie dabei unterstützt, ähnliche Maßnahmen zum Schutz vor Hitze zu ergreifen. Auch für Bürgerinnen und Bürger gibt es Tipps zur Vorsicht vor Hitze, um gesund durch den Sommer zu kommen.

Der HAP des Landkreises Ludwigsburg steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: Bitte hier klicken

red

Maßnahmen gegen Hitzetote: Sozialverbände verlangen umgehende Umsetzung von Schutzplänen

Vor dem ersten Gespräch zwischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Experten zu einem bundesweiten Hitzeplan kritisieren Sozialverbände, dass dieser zu spät komme. “Was früher ein `Jahrhundertsommer` war, ist heute Normalität”, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), dem Nachrichtenportal T-Online. Der SoVD begrüße Lauterbachs Pläne, habe aber schon in der Vergangenheit immer wieder Anstrengungen zum Schutz von besonders Gefährdeten gefordert.

“Jeder Hitzetote ist einer zu viel.” Auch der Sozialverband VdK kritisiert, dass der Hitze-Aktionsplan sowie Lauterbachs Treffen mit Experten am Montag “deutlich zu spät” komme. “So schnell wie möglich müssen dem Plan jetzt Taten folgen, denn jede Verzögerung geht auf Kosten der besonders Betroffenen”, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele T-Online.

Als rasche Maßnahmen fordert der VdK Klimaanlagen in Einrichtungen für Senioren und Kinder. “Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser müssen mit Klimaanlagen ausgerüstet werden”, so Bentele. Dabei müssten klimafreundliche Varianten gewählt werden, um den Klimawandel nicht zusätzlich zu verstärken.

Außerdem müssten in städtischen Gebieten dringend gekühlte Räume eingerichtet werden, in denen sich Senioren tagsüber abkühlen und vor Hitze schützen könnten. Auch Hitzeschutzpläne speziell für Hochalte und Pflegebedürftige seien erforderlich.

red