Ludwigsburg – In der Notfallmedizin bahnt sich eine wegweisende Entwicklung an: Ein Forscherteam unter der Leitung von Professor Dr. Christian Förch, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie im RKH Klinikum Ludwigsburg, hat ein Protein identifiziert, das als Marker für Blutungen im Schädelinneren dient, teilt das RKH Klinikum in einer Pressemitteilung mit. Diese Entdeckung könnte die Behandlung von Patienten mit plötzlicher Bewusstlosigkeit, einem medizinischen Notfall, der verschiedene Ursachen haben kann, revolutionieren.
Das saure Gliafaserprotein (GFAP), das bei Schädelblutungen freigesetzt wird, kann über einen Schnelltest im Blut innerhalb weniger Minuten nachgewiesen werden. Diese Innovation ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Diagnose noch vor der Krankenhausaufnahme, wie in einer aktuellen Forschungsarbeit in der Fachzeitschrift „Critical Care“ dargestellt.
„Diese Entwicklung bietet dem Rettungsdienst und den Notärzten zukünftig die Möglichkeit, unmittelbar eine erste diagnostische Einordnung vornehmen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können“, so Dr. Love-Preet Kalra, Ärztin der Schlaganfall-Schwerpunktstation im Ludwigsburger Klinikum, die am 8. Februar 2024 bei der Internationalen Schlaganfall Konferenz in Phoenix/USA den Paul Dudley White International Scholar Award für ihre Forschungsarbeit zu GFAP entgegen nehmen durfte.
„Im Rahmen einer weiteren Studie werden wir nun Rettungshubschrauber in Baden- Württemberg mit einem Schnelltestgerät für dieses Eiweiß ausstatten. Dies wird helfen, die Versorgung schwerstbetroffener neurologischer Patienten weiter zu optimieren“ führt Professor Förch weiter aus. Die Klinik für Neurologie am RKH Klinikum Ludwigsburg betreibt eine der größten Schlaganfallschwerpunktstationen – auch Stroke Unit genannt – in Deutschland. Pro Jahr werden hier rund 1500 Patienten mit einem Schlaganfall behandelt.
red