Von Ayhan Güneş
Ludwigsburg – Trotz sinkender Einnahmen und steigender Ausgaben gibt es sie noch: Die schuldenfreien Gemeinden und Städte in Baden-Württemberg. Nach den jüngsten Ergebnissen der Schuldenstatistik des Statistischen Landesamtes meldeten zum Stichtag 31. Dezember 2023 101 der 1.101 Gemeinden des Landes, dass sie weder im Kernhaushalt noch in ihren Eigenbetrieben Kredite oder Wertpapierschulden aufweisen. Besonders bemerkenswert: Sieben dieser schuldenfreien Gemeinden liegen im Landkreis Ludwigsburg, darunter Eberdingen, Erligheim, Gemmrigheim, Murr, Oberriexingen, Sersheim und Bietigheim-Bissingen.
Mit 43.845 Einwohnern ist Bietigheim-Bissingen die größte schuldenfreie Stadt in Baden-Württemberg und setzt damit ein starkes Signal, dass auch größere Kommunen trotz wachsender Herausforderungen finanzielle Disziplin wahren können.
Schuldenfrei in Zeiten hoher Belastung
Insgesamt beläuft sich die Verschuldung der Gemeinden und ihrer Eigenbetriebe in Baden-Württemberg auf 16,6 Milliarden Euro, was einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung von 1.469 Euro entspricht. Während einige Gemeinden, wie die im Landkreis Ludwigsburg, finanziell gut aufgestellt sind, bleibt die Belastung vieler Kommunen im Land weiterhin hoch.
Auch die Stadt Ludwigsburg selbst ist von der Schuldenproblematik betroffen, wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Stadt verzeichnet eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 877 Euro und liegt damit deutlich unter dem Landesschnitt.
Von den 1.101 Gemeinden des Landes tragen 289 eine höhere Schuldenlast als der Landesschnitt, wobei 163 dieser Gemeinden sogar mehr als 2.000 Euro Schulden pro Kopf verzeichnen.