Die Frau der Ringe

Gemunkelt wurde es schon seit geraumer Zeit, jetzt ist es offiziell: Hildegard Wortmann (52) übernimmt bei Autobauer Audi spätestens ab 1. Juli 2019 den Vorstandsposten für Vertrieb und Marketing. Sie folgt damit auf Bram Schot, der zu Beginn des Jahres 2019 den Vorstandsvorsitz des Unternehmens von Rupert Stadler übernommen hat. Hildegard Wortmann arbeitete zuvor seit rund 20 Jahren für den Rivalen BMW in verschiedenen Positionen. Sie ist die erste Frau überhaupt, die in das oberste Führungsgremium bei der Marke mit den vier Ringen aufrückt.

“Hildegard Wortmann ist die ideale Managerin, um die Marke Audi innovativ zu gestalten und einen der größten Geschäftsbereiche im Unternehmen neu auszurichten”, sagt der Audi-Aufsichtsratsvorsitzende und Volkswagen CEO, Dr. Herbert Diess. Audi-Chef Bram Schot freut sich bereits auf die Zusammenarbeit: “Audi ist spürbar im Wandel. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt. Mit Hildegard Wortmann im Vorstandsteam und gemeinsam mit der Belegschaft gelingt uns die Transformation des Unternehmens. Auf diesem herausfordernden Weg in die Zukunft kommt ihr eine entscheidende Rolle zu”, so Schot.

Hildegard Wortmann arbeitete ab 1990 zunächst für Unilever, unter anderem als Produkt- und Brand Managerin, später als Marketing-Direktor. Sie sammelte während ihrer Tätigkeit für den Konzern internationale Erfahrung, etwa in London und New York. Ab 1998 übernahm sie verschiedene Funktionen innerhalb der BMW Group. Anschließend konzentrierte sie sich auf Führungspositionen im Produktmanagement Automobile und After Sales.

Mit dem Aufbau der Elektromarke BMW i habe Hildegard Wortmann maßgebliche Akzente für die E-Mobilität gesetzt, heißt es bei Audi. Im Juni 2016 übernahm sie die Leitung der Marke BMW. Seit Januar 2018 war sie für die Vertriebsregion Asien-Pazifik mit Sitz in Singapur verantwortlich. mid/rlo

Neuer Bezahlservice der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn möchte kurz vor Weihnachten bei ihren Kunden noch Pluspunkte sammeln. Ab Dezember 2018 können Bahn-Reisende sowohl auf bahn.de als auch in der App DB Navigator Fahrkarten, Streckenzeitkarten und Reservierungen mit Paydirekt und damit direkt von ihrem Girokonto bezahlen.

“Mit dem Start bei der Deutschen Bahn erschließen wir eine große Zielgruppe und gehen den nächsten wichtigen Schritt”, sagt Niklas Bartelt, Geschäftsführer der Paydirekt GmbH. “Bahn-Kunden können bei ihren Online-Zahlungen künftig auf die Sicherheitsstandards ihrer Bank oder Sparkasse vertrauen. Sensible Daten wie die Kontonummer oder Warenkorbinformationen bleiben bei uns da, wo sie hingehören, nämlich im geschützten Online-Banking.”

Jeden Tag nutzen laut Paydirekt rund 5,7 Millionen Reisende die Fern- und Nahverkehrsangebote der Deutschen Bahn. Ihre Fahrkarten kaufen und bezahlen sie zunehmend auf bahn.de und im DB Navigator: Mit aktuell fast 45 Prozent ist der Online-Ticketverkauf der größte Vertriebskanal und sorgte 2017 für Einnahmen von rund 3,2 Milliarden Euro. 2018 wurden bis Ende Oktober 22 Millionen Handy-Tickets über den DB Navigator verkauft.

“Wir wissen um die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden und ihre steigende Sensibilität beim Thema Sicherheit und Datenschutz. Mit Paydirekt können Kunden ihre Tickets im gewohnten Umfeld ihrer Bank oder Sparkasse bezahlen”, so Mathias Hüske, Geschäftsführer Digital Business DB Vertrieb GmbH. mid/Rio

VW spannt direkten Draht zum Kunden weltweit

Volkswagen will sein Image verjüngen, digitaler werden und die Kommunikation mit dem Kunden ausweiten. In einer Online-Konferenz präsentiert die Konzernspitze Zukunftsmusik aus Wolfsburg. Bis 2020 will man führend sein im Bereich Elektromobilität und 2025 soll ein ganz neues Mobilitätskonzept rund ums autonome Fahren fertig gestellt sein.

Zur neuen Außendarstellung gehören ein verändertes Markendesign und ein neues Logo. Ab 2019 bündelt Volkswagen die Marketing-Aktivitäten in diesen Regionen in vier neuen “Powerhouses”, die in Berlin, New York, São Paulo und Peking eröffnet werden. Die vier “Powerhouses” werden an ihren Standorten die kreativsten Köpfe unter einem Dach zusammenbringen. Jeweils zwischen 100 und 200 Mitarbeiter erarbeiten in einem integrierten und cross-funktionalen Ansatz Kampagnen und ihre Inhalte – von der Strategie bis zur Ausführung und Distribution. Erstmals sollen mit diesem Konzept globale Kampagnen möglich sein.

Eine wichtige Rolle nimmt in der Marketing-Strategie die Verständigung mit dem Kunden ein. Zu ihm soll es einen direkten Draht geben. “Auf Basis unseres neuen Vertriebsmodells werden wir künftig in der Lage sein, direkt mit unseren Kunden zu kommunizieren”, sagt Jochen Sengpiehl, Chief Marketing Officer (CMO) der Marke Volkswagen Pkw: Bislang sei das im Wesentlichen dem Handel überlassen. “Künftig werden wir daher unsere Angebote viel stärker als bislang personalisieren.” Die direkte Kommunikation von Volkswagen mit dem Kunden erfolgt dann über eine persönliche Kunden-ID, die mit dem neuen Vertriebssystem der Marke ab 2020 eingeführt wird. Damit will man auch im Marketing ein ganzheitliches und individualisiertes Kundenerlebnis über alle Kontaktpunkte mit Volkswagen schaffen. Die Analyse und Nutzung von Markt- und Verbraucherdaten und der Einsatz modernster digitaler Tools sowie von künstlicher Intelligenz (KI) werden dabei eine wichtige Rolle spielen.

Die Veränderungen im Marketing sollen sich auf vier große Bereiche konzentrieren: Im Produktbereich werden 2019 der Golf der achten Generation und der ID. Schwerpunktthemen bilden. Beide Autos werden vollvernetzt sein, damit will man auch digitale individualisierte Dienste für den Kunden im Fahrzeug ermöglichen. Unterdessen plant die Marke VW, bis 2020 bei annähernd gleichem Media-Etat von 1,5 Milliarden Euro die Effizienz im Marketing um etwa 30 Prozent zu steigern. Der digitale Anteil im Media Mix soll sich bis 2020 auf fast 50 Prozent erhöhen. 2015 lag er noch bei etwa 25 Prozent.

Vor dem Hintergrund der zunehmend personalisierten Ansprache der Kunden soll sich die Anzahl der Kampagnenelemente wie zum Beispiel Filme oder Anzeigen in etwa verfünffachen. Das globale Netzwerk von aktuell rund 40 Agenturen will VW künftig zu drei Lead Agenturen zusammenfassen. Die “Omnicom Group” soll für Europa und Südamerika verantwortlich sein sowie “WPP” für Nordamerika. In China bleibt weiterhin “Cheil” für die Marke tätig.