Angesichts einer Liste von Krisen sehen fast zwei Drittel der Bundesbürger Deutschland auf einem schlechten Weg. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts Forsa für RTL und ntv. Der Anteil der Bürger, die Deutschland auf einem guten Weg sehen, liegt demnach nur noch bei acht Prozent.
Der weitaus größere Anteil von 64 Prozent aber gibt an: “Die Stimmung im persönlichen Umfeld ist schlechter als noch vor fünf Jahren.” Besonders finster ist die Lage im Osten Deutschlands: 70 Prozent sind hier mit der allgemeinen Situation unzufrieden – die Stimmung kippt. Getoppt wird diese Unzufriedenheit nur noch von den Anhängern der AfD (84) und der FDP (85).
Für gut ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) ging es in Sachen Lebensqualität in den vergangenen fünf Jahren steil bergab. Zum Vergleich: Nur etwas mehr als jeder Fünfte (23 Prozent) sieht sich in einer besseren Situation als noch vor fünf Jahren. Die sinkende Lebensqualität trifft dabei vor allem die Schwächsten: Wer 2.500 Euro oder weniger im Monat verdient, hat deutlich mehr an den aktuellen Krisen zu knabbern als Familien mit einem Monatseinkommen von 4.000 Euro oder mehr.
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Geringverdiener schätzt ihre Lage deshalb als schlechter im Vergleich zu vor fünf Jahren ein. Insbesondere die Anhänger der AfD ziehen eine negative Bilanz: Fast zwei Drittel (65 Prozent) sehen sich selbst in einer schlechteren Situation als noch vor fünf Jahren. Der Blick in die Zukunft ist noch pessimistischer: 71 Prozent der Deutschen rechnen damit, dass es Deutschland in Zukunft schlechter gehen wird als heute.
Besonders düster bewerten die Älteren die Zukunftschancen der Jüngeren: Mehr als drei Viertel der 45- bis 59-Jährigen geben an, dass die jüngere Generation in Deutschland künftig einen schlechteren Lebensstandard haben wird als heute. Fest machen lässt sich dieser Pessimismus unter anderem auch am schlechten Zustand (teilweise) öffentlicher Einrichtungen und Institutionen. 40 Prozent der Befragten gaben an, sich in den vergangenen Monaten über Bus, Bahn und Zug geärgert zu haben, 30 weitere über Ämter und Behörden.
Die Daten wurden am 25. und 26. September erhoben. Datenbasis: 1.003 Befragte.
red