Das war abzusehen: Die Corona-Zahlen sind weltweit wieder auf dem Vormarsch. Ferienende, Urlaubsrückkehrer und immer weniger Rücksichtnahme sind Schuld an dieser Entwicklung. Deshalb denken einige Bundesländer bereits wieder über verschärfte Maßnahmen nach. Und bei den Apothekenteams wächst die Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus, wie eine aktuelle aposcope-Umfrage zeigt.
Für viele Apotheken waren die letzten Monate alles andere als leicht: Zu Beginn der Pandemie mussten die Teams mit einem wahren Kundenansturm fertigwerden und den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nach dem Lockdown folgte jedoch vielerorts Flaute. Ein Blick auf das Apothekenbarometer von aposcope, das unter Apothekeninhabern erhoben wurde, zeigt, dass 38 Prozent die aktuelle Nachfragesituation als “schlecht” beurteilen.
Mit den zunehmenden Lockerungen nahm oftmals die Akzeptanz für bestehende Maßnahmen wie Abstandhalten, Hygiene-Regeln und Maskenpflicht ab. Vor allem Letztere sorgt bei einem Großteil der Kunden für Unmut, geben 83 Prozent der Befragten an. Im Vergleich zu Mitte Juni (92 Prozent) ist der Anteil jedoch rückläufig. Denn die Corona-Zahlen steigen derzeit wieder an und die Angst vor dem Virus nimmt wieder zu – auch beim Apothekenpersonal: 83 Prozent befürchten einen Anstieg der Infektionskurve.
Von Mitte März bis Mitte Mai war die Angst vor einer massiven Ausbreitung des Virus hierzulande stetig gesunken und wurde letztlich nur noch von rund der Hälfte der Befragten (52 Prozent geteilt. Seitdem ist jedoch wiederum ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Inzwischen befürchten 81 Prozent, dass sich das Virus in den nächsten Wochen stark ausbreiten wird.
Auch die Angst vor einer steigenden Zahl an Corona-Toten in Deutschland wächst bei den Apothekern: Knapp die Hälfte von ihnen (49 Prozent) teilt diese Befürchtung, wohingegen es vor etwa zwei Monaten nur rund ein Drittel der Befragten war (37 Prozent).
Ralf Loweg